Von Le Pont nach St. Cergue - Etappe 15-16 Jura Höhenweg


Publiziert von Krokus , 18. Oktober 2015 um 14:46. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum:13 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 2 Tage 10:45
Aufstieg: 1270 m
Abstieg: 1240 m
Strecke:38,2 Km
Unterkunftmöglichkeiten:Hôtel du Marchairuz - Hôtel de la Poste, St. Cergue
Kartennummer:251 La Sarraz, 250 Vallée de Joux, 260 St-Cergue

13. Oktober 2015 Le Pont - Mont Tendre - Col du Marchairuz
 
Bericht zu unserer Reko-Tour dieser Etappe

Kurz nach 5 Uhr beginnt unsere Reise, hier im Zürcher Oberland noch mit Regen. Aber in Yverdon zeigt sich etwas blauer Himmel, ein Hoffnungsschimmer. Doch je weiter wir uns mit dem Bus der französischen Grenze nähern, desto tiefer hängen die Wolken und die Zugfahrt nach Le Pont beschert uns sogar etwas Regen.
 
Doch am Lac de Joux dürfen die Regenschirme im Rucksack bleiben. Wir freuen uns auf die frischen Brötchen aus der Bäckerei. Doch welche Enttäuschung! Die Bäckersfrau ruft von der Terrasse herunter: Nous travaillons tous les jours à l'exception de Mardi et Mercredi. Na dann, wenigstens duftet es nicht nach Kaffee und frischen Brötchen.
 
Erst steigt der Weg steil an bis Vugnard, dann gehts gemütlicher auf Wiesenwegen und Bewirtschaftungsstrassen bis P 1135 unterhalb Pétra Félix. Wir queren die Strasse und wandern im offenen Gelände hinauf zur Alpage Les Croisettes. Auf dem Hof wird zwar gearbeitet, aber an der Strasse verkündet eine Tafel, dass die Alpage geschlossen ist. Wir machen Zehnuhrpause, aber nicht lange, die kalten Hände und Füsse brauchen wieder Bewegung.
 
Jubelnd begrüssen wir die Aufhellung, die sich im Süden bildet und sogar ganz schwache Sonnenstrahlen durchlässt. An Pré de l‘Haut Dessous und Dessus vorbei steigt die Strasse immer an bis P 1417, dann führt ein Wanderweg hinauf zur unendlich langen Trockenmauer auf der Krete des Mont Tendre. Wir folgen dieser und stehen nach 3½ Std. Wanderzeit auf dem Gipfel. Stürmisch werden wir hier empfangen und gleich dick eingenebelt. Die Temperatur ist innert Minuten gegen die Nullgradgrenze gesunken. Für die Mittagspause suchen wir Schutz in einem Viehunterstand.
 
Nur hundert Höhenmeter tiefer, beim Chalet de Yens, ist der stürmische Spuk vorüber. Die ganze Landschaft ist mit Nebelfetzen verziert, aber es ist beinahe windstill. In stetem Auf und Ab wandern wir in reizvoller Herbstlandschaft über die Pierre Coutiau, Grand Cunay, Petit Cunay und Mont de Bière Derrière, leider ohne jegliche Fernsicht. Bald tauchen wir im Bois du Marchairuz unter, gefühlsmässig stundenlang, bis wir nach weiteren 2 Stunden den Col du Marchairuz erreichen und den lange ersehnten Café avec geniessen können.
 
Das Übernachten im Mehrbettzimmer ist hier sehr komfortabel und das Frühstück ausgezeichnet.
 
 
14. Oktober 2015 Col du Marchairuz - St. Cergue
 
Bericht zu unserer Reko-Tour dieser Etappe

Ein klarer Morgen mit Rauhreif und Morgenröte verspricht einen schönen Tag. Doch kaum haben wir das Frühstück beendet und den Sonnenaufgang fotografiert, schwappt der Nebel wieder herauf. Wir wandern los, immer hoffend, bei der nächsten Wegbiegung endlich in der Sonne zu stehen. Aber es bleiben Wunschträume. Auch auf der Crêt de la Neuve stehen wir in der Sosse und der Alpenzeiger ist mit dickem Raureif überzogen. Was solls, freuen wir uns eben an den eisgepanzerten Hagebutten, den urtümlichen Bäumen und Tannen und den bunten Wäldern. Die Landschaft ist bezaubernd. Ein Stück Waldstrasse ist in einem sehr schlechten Zustand, von den schweren Forstmaschinen verkarrt. Wir weichen ins Gebüsch aus. Wir passieren viele verschiedene Mauerdurchlässe, einer davon, zwischen Perroude de Marchissy und Perroude du Vaud, ist total vereist. Man steigt hier besser gleich über die Mauer.
 
Vor der Alphütte Le Planet halten wir Mittagsrast, begleitet vom Glockenklang der Alptiere. Sie geniessen noch den Herbst auf der Weide.
 
Gleich nach Le Planet gehts wieder in den Wald, vorbei an einem Aussichtspunkt mit Sitzgelegenheit, dann auf einem Bergweg steil den Wald hinunter. Vorsicht ist geboten, denn die rutschigen Steine und Wurzeln sind unter dem farbigen Laub nur zu erahnen.
 
Bei P 1198 ist der Wanderweg nach Les Frasses wegen Holzarbeiten gesperrt. So müssen wir einen Umweg von etwa 1 Km machen. Bei P 1140 sind wir wieder auf der Route 5. Auf teils gerölligen und nassen Waldwegen erreichen wir die Ruinen des ehemaligen Klosters Oujon. Wäre das Kloster noch intakt, hätten uns die Nonnen bestimmt mit Kaffee versorgt. 
 
Wieder steigt der Weg an, hinauf auf die Anhöhen oberhalb St-Cergue und auf der steilen Strasse von Sous les Roches kommen wir hinunter ins  Dorf.
 
Obwohl wir hier im Hôtel de la Poste übernachten, verzichten wir wegen des schlechten Wetterberichtes auf die letzte Etappe. Nebel, Wind und Kälte waren auf vielen Jura-Etappen unsere Begleiter. Wir werden den La Dôle im Frühling bei Sonnenschein machen!
 
 
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Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Geodaten
 27560.gpx Le Pont - Col du Marchairuz
 27561.gpx Col du Marchairuz - St. Cergue

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