Jurahöhenweg: Col du Marchairuz - St. Cergue


Publiziert von CampoTencia , 31. Oktober 2014 um 21:55. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum:27 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 470 m
Abstieg: 870 m
Unterkunftmöglichkeiten:Hôtel du Marchairuz
Kartennummer:260 St-Cergue

Montag, das Hôtel du Marchairuz, wo wir im Dortoir übernachtet haben, ist geschlossen. Wirtesonntag. Wir sind allein im Frühstückszimmer. Alles ist von den Wirtsleuten reichlich und liebevoll bereit gestellt, nur die Kaffee- und Teemaschine müssen wir selber einschalten. Und wir geniessen ein reichhaltiges Frühstück, während draussen die Sonne zaghaft den Weg durch den Nebel sucht.
 
Um 8 Uhr verlassen wir den Col du Marchairuz. Der Nebel ist inzwischen bis auf den Pass hochgestiegen. Egal, der Weg verschwindet ja gleich im Bois du Marchairuz. Erst auf matschigem Weg, dann ebenaus durch eine lange Lichtung. Schemenhaft, wie im Märchen, wirkt die Landschaft auf uns ein. Der Weg ist meist kein Weg, sondern nur eine dunkle Spur durch die Wiesen. Von Zeit zu Zeit sind gelbe oder gelb-rote Wegmarkierungen zu sehen und so wandern wir zuversichtlich vorwärts. Eine unbekannte Distel-Art, Feen-Haare an Tannen und skurrile Bike-Brücken lassen uns immer wieder innehalten.
 
Bei der Sennerei La Neuve beachten wir den Wegweiser zu spät, wir laufen bei nebliger Sicht daran vorbei. Der Blick auf das GPS zeigt uns die Richtung zur Crêt de la Neuve. Sie wird als herrlicher Aussichtspunkt beschrieben, mit Blick in die Savoyer Alpen. Dieser ist uns heute leider verwehrt. Sogar die Alpenzeiger sind vor lauter Feuchtigkeit kaum lesbar.
 
Eindrücklich sind die schier endlosen Trockenmauern. Schmale Durchgänge zeigen uns, dass wir uns offenbar immer noch auf dem richtigen Weg befinden.
 
Mittlerweile lichtet sich der Nebel, die Sonne zeigt sich. Wir nutzen die Wärme für eine kurze Rast, essen unser Brötchen und pflücken Hagebutten. Diese werden wir zu Konfitüre verarbeiten. Mmmmh!
 
Die Höfe, an denen wir vorbeikommen, sind alle geschlossen und verlassen. Auffallend sind die Zisternen, in denen das kostbare Nass für das Vieh gesammelt wird, fehlen hier im Jura doch vielerorts die Bäche, die andernorts das notwendige Wasser herbeiführen.
 
Der Sonnenschein ist von kurzer Dauer, der Nebel hat uns wieder. Nach Le Planet verlieren wir an Höhe und steigen nach Les Frasses ab. Bald erreichen wir die Ruinen des ehemaligen Kartäuser-Klosters Notre-Dame d'Oujon, das 1146 erbaut wurde, aber 1537 während der Reformation wieder aufgegeben wurde.
 
St. Cergue ist nicht mehr weit. Dort angekommen, fährt bereits der Zug nach Nyon ein. 5 Stunden Bahnfahrt stehen uns bevor, die wir aber in Lausanne unterbrechen, um bei einem erfrischenden Bier diese einfache, aber genussvolle Etappe des Jurahöhenwegs zu beenden.

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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