Über den Jägersteig auf den Bogartenfirst 1811 m - Eröffnung der Alpsteinsaison


Publiziert von Ivo66 , 13. Mai 2012 um 20:12.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:13 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Pfannenstil (Brülisau) - Plattenbödeli - Alp Sigel - P. 1769 m - Jägersteig - Bogartenfirst (P. 1811 m) - Alp Bogarten - Alp Sämtis - Plattenbödeli - Pfannenstil
Kartennummer:1:25'000 Säntis

Männerausflug am Muttertag! Alles stimmte heute, nur der Wetterbericht ging in die Hose. Nichts war vom angekündigten Sonnenschein zu sehen, der ab der Mittagszeit auch den Alpstein hätte erleuchten sollen. Aber das Wetter im Alpstein folgt oft eigenen Gesetzen.

Bergtouren haben auch bei nebligem und feuchtem Wetter ihren Reiz; man nimmt oft kleine Dinge wahr, die einem bei schönem Wetter verborgen bleiben. Ausserdem herrschte eine ungewöhnliche Ruhe im Alpsteingebiet, nur einige Gämse sorgten hin und wieder für etwas Betrieb.

Wir stiegen zügig das Brüeltobel auf, hielten uns gegen die Alp Sigel und bestiegen dort den höchsten Punkt mit Gipfelsteinmann (P. 1769 m). Nur kurz riss die Nebeldecke auf und liess einen Blick hinunter nach Wasserauen frei. Immer noch in der Hoffnung auf Wetterbesserung stiegen wir den steilen Hang hinunter zum Wanderweg und beschlossen, noch den zu begehen. Wie in meinem Bericht mit Routenbeschreibung  von der Begehung im letzten Herbst aufgezeigt, war die Begehung dieses wilden Pfades durch die steile Südflanke des Bogartenfirsts bei der heute vorherrschenden Nässe heikel. Er ist nicht gerade unbegehbar, wie damals von mir vermutet, aber erfordert in vielen Abschnitten äusserste Vorsicht. Die kritischste Passage erlebten wir an jener Stelle, wo sich der Pfad erstmals auf einige erdige Trittspuren reduziert und eine besonders steile Flanke traversiert. Hier halfen mir Grasbüschel und (leider) eine Brennnesselstaude als Haltegriffe... Ebenso grosse Aufmerksamkeit erforderten die felsigen Passagen, da sich das Profil der Bergschuhe entsprechend mit Schlamm gefüllt hatte.

Problemlos erwies sich der Zustieg zur Grathöhe am Bogartenfirst; nur der Gipfelaufschwung war dann wieder grenzwertig, da die erdigen Tritte ziemlich durchnässt und auch die Legföhrenäste ziemlich glitschig waren. Auf dem Gipfel trugen wir uns als erste Berggänger dieses Jahr ins hübsche kleine Büchlein ein, dass den Winter in der Gamelle in tadellosem Zustand überstanden hatte.

Auf der Aufstiegsroute stiegen wir zur Alp Bogarten ab. Maveric wählte dort dann wieder eine Hardcore-Variante, die mir dann aber nicht ganz geheuer war. Nun stellte sich die Frage nach dem Abstieg zur Alp Sämtis: Der steile Kanal, der von der Bogartenlücke hinunterführt (mit Wanderweg) war zum grossen Teil mit Lawinenschnee gefüllt. Maveric entdeckte auch hier eine Abkürzung und wir stiegen die steile Flanke entlang der Felswand der Föhrenkante weglos ab. Unglaublich, mit welchem Tempo Maveric auch solche Abstiege meistert (T5), da können wohl auch Gämse kaum mehr mithalten.

Der Bergweg zur Bogartenlücke wäre übrigens - wie wir im Nachhinein feststellten - bereits heute begehbar gewesen; der Weg führt meist am Lawinenschnee vorbei.

Schliesslich war der Rückweg über die Alp Sämtis dann noch ein genussreiches Auslaufen. Es war eine tolle Bergtour zusammen mit Alpsteinkenner Maveric, wenn auch bei recht heiklen Verhältnissen. Vielen Dank Maveric für den tollen Tag und beste Grüsse an Lena nach Moskau.

Tourengänger: Ivo66, Maveric


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