Strahlhorn 4190m (inkl. Mattmark-Abfahrt)
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Strahlhorn 4190m mit Mattmark-Abfahrt
Auch im 2012 darf's wieder hoch hinaus gehen - wir wollten aber nicht einfach nur einen 4000er-Gipfel abhaken, sondern vor allem auch ein skifahrerisches Erlebnis mit nach Hause nehmen. Diese perfekte Kombination bietet das Strahlhorn mit der 2200m langen Mattmark-Abfahrt hinunter zum Stausee (im Winter bei mehr Schnee bis Saas-Almagell).
3. Mai 2012
Wir fahren mit den ÖV bis nach Saas-Fee, wo wir nochmals gemütlich in einem Restaurant einkehren und uns stärken wollen. Dummerweise haben wir nicht berücksichtigt, dass in der Zwischensaison so ziemlich jedes Restaurant, Hotel oder Fachgeschäft geschlossen hat. So gibt es nach dem kurzweiligen Fussmarsch durch das Dorf bis hinüber zur Talstation der Felskinn-Seilsbahn statt einer Walliserschnitte eine Scheibe Brot aus dem Rucksack und statt einem kühlen Blonden ein abgestandener Schluck Tee aus der Trinkflasche.
Aktuell fährt die Seilbahn jeweils nur einmal pro Tag um 16.30 Uhr (Samstags noch zusätzlich um 07.30 Uhr) und dies für unverschämte CHF 34.00 (GA / Halbtax werden nicht akzeptiert, eine Retourfahrt wäre dafür inbegriffen). Dafür müssen wir bis zur Britanniahütte 3030m praktisch keine Höhenmeter erklimmen, einzig die fast horizontale Traverse von der Felskinn-Bergstation 2989m über den Chessjengletscher bis zur Hütte muss zurück gelegt werden. Diese erreichen wir nach knappen gemütlichen 40 Minuten.
Wir beschliessen noch das direkt bei der Hütte gelegene Kleine Allalin 3070m zu besuchen, welches uns eine hervorragende Einsicht in die morgige Mattmark-Abfahrt bietet. Auch kann man von hier die Gletschertour richtung Strahl- und Rimpfischhorn studieren.
Wo die meisten Britanniabesucher in der Hauptsaison und an den Wochenenden eine restlos ausgebuchte Hütte antreffen, kommen wir in den Genuss eines Zimmers (Duvets) nur für uns alleine und geniessen die sympathische Gastfreundschaft der Hüttencrew (merci Tinza & Andrea!). Die Nacht ist zwar kurz, jedoch dank der Ruhe äusserst angenehm.
4. Mai 2012
Das offizielle Frühstück wäre um 05.30 Uhr, für unser Projekt mit der langen Mattmark-Abfahrt definitiv zu spät. Auch hier dürfen wir ausnahmsweise schon um 05.00 Uhr das Essen geniessen und können so pünktlich um 05.30 Uhr die Hütte verlassen. Auf dem Weg zum Strahlhorn erleben wir dank des frühzeitigen Starts die absolute Ruhe, können den Sonnenaufgang für uns alleine geniessen und dürfen beim Adlerpass 3789m schon nach 3 gemütlichen Marschstunden das Walliser Gipfelpanorama erblicken. Wir wählen hier zum P. 3954 nicht die Fussvariante über den Grat sondern den Skiaufstieg durch den Steilhang, was bei den aktuellen Bedingungen problemlos geht.
Die letzten Meter der Nordwestflanke sind aktuell teilweise bereits mit Blankeisstellen versehen, die dünne Schneeschicht reicht aber gerade noch aus, um ohne Harsteisen oder Steigeisen den Nordwestgrat zu erreichen. Mit den Skis an den Füssen steigen wir direkt bis zum Gipfel hoch und erreichen so das Strahlhorn 4190m als erste Seilschaft um 09.40 Uhr - etwas mehr als 4 Stunden nach unserem Start bei der Britanniahütte 3030m.
Das Gipfelpanorama lässt keine Wünsche offen, die Aussicht reicht bis weit über die Landesgrenzen hinaus wie genau so weit auch ins Landesinnere hinein. Unter uns richtung Westen quellen die Wolken - wir fühlen uns wie Gott im Himmel. Einzig der kühle Wind lässt die Gemütlichkeit verhindern, ebenso nimmt mit der uns folgenden zweiten Seilschaft die Gipfelruhe ein Ende. Zeit also, die Skischuhe und -bindungen in den Abfahrtsmodus zu wechseln und nun das zu realisieren, wovon wir schon seit längerer Zeit sprechen: die Mattmark-Abfahrt, welche knappe 2200m schönsten Skispass verspricht.
Die Strahlhorn-Nordwest-Flanke bis hinunter auf den Allalingletscher segnet uns mit perfekten Pulverbedingungen und auf dem Allalingletscher erleben wir je nach Exposition ein Mix aus Pulver, Deckel und genussvollem Sulz. Auf ca. 2950m, wo Strahlhorn- und Rimpfischhorn-Aspiranten via Britanniahütte zurück ins Skigebiet nach Saas-Fee links nach Norden abdrehen, peilen wir P. 2941 an, von wo aus wir einen gefahrenlosen Start in die Mattmark-Abfahrt haben. Weite unberührte Hänge präsentieren sich vor unseren Augen - gewünscht und erhofft hatten wir es uns zwar, aber dies nun in der Realität zu erleben ehrt einem tatsächlich ein wenig. Perfekter Sulzschnee begleitet uns bis weit hinunter und endet wenig oberhalb von P. 2007. Das Ziel, mit den Skis bis direkt an den Strassenrand zu fahren, verfehlen wir nur knapp, kommen dafür noch in den Genuss, ein paar wildwuchernde Stauden per Pedes zu erleben...
Bei der Strasse kurz vor 12.00 Uhr angekommen rufen wir Taxi Zurbriggen (079 693 00 00) aus Saas-Almagell an, diese informieren uns aber, dass die Strasse wegen Stein- und Lawinengefahr noch immer mit einer Barriere geschlossen ist und sie uns deshalb nicht abholen können. Die nächsten 50 Minuten bis nach Saas-Almagell (13.30 Uhr) legen wir somit zu Fuss zurück und dürfen dabei noch diversen Murmeltieren beim Frühlingserwachen zuschauen. Im einzigen (ganzjährig) geöffneten Restaurant Spycher beim Dorfplatz stossen wir auf den Tourenerfolg an und geniessen so die Wartezeit bis zum nächsten Postauto, welches uns via Saas Grund (umsteigen) nach Visp bringt. Anschliessend mit der SBB nach Hause.
Fazit:
Die Bedingungen für das Strahlhorn-Projekt hätten nicht besser sein können - angefangen bei der komfortablen Hüttenübernachtung, über die perfekten Aufstiegsbedingungen zum Gipfel, das stabile und sonnige Wetter bis hin zur Mattmark-Abfahrt, welche mit traumhaften Schneeverhältnisse auf uns wartete. Natürlich hätten wir zu einer schneebedeckten Strasse bis nach Saas-Almagell nicht Nein gesagt, doch wäre dies höchstens noch das Tüpfchen auf dem i gewesen.
Ich danke an dieser Stelle meinem Tourenpartner
Alpin_Rise für den hervorragenden Lead sowie für die Freundschaft - Hikr sei dank.
Alpin_Rise: Der Dank sei ganz meinerseits: Viertausender auf Normalwegen gehören eigentlich nicht zu meinen bevorzugten Zielen. Wenn doch wie bei dieser Tour alles (abgesehen von 5min Busch-Nahkampf, der wohl nur zu
Ossis Entzücken gewesen wäre ) stimmt, eine grandiose Bergfahrt!
Material:
Das Seil, die Steigeisen, die Harsteisen sowie der Pickel blieben ungenutzt im Rucksack - die aktuellen Bedingungen liessen dies heute zu. Der Allalingletscher darf jedoch nicht unterschätzt werden, sind hier leider doch auch schon Unfälle infolge Spaltensturz passiert. Die Mitnahme bzw. Nicht-Mitnahme entsprechender Utensilien muss jeder für sich selbst verantworten.
Achtung: bei den Fotos muss infolge Winterzeit jeweils noch 1h dazu addiert werden, um die korrekte Aufnahmezeit zu sehen.
SLF: "Erheblich"
Tour mit
Alpin_Rise
Route Nr. 253 - SAC Die schönsten Skitouren der CH - Scanavino / Gansser / Auf der Maur
Auch im 2012 darf's wieder hoch hinaus gehen - wir wollten aber nicht einfach nur einen 4000er-Gipfel abhaken, sondern vor allem auch ein skifahrerisches Erlebnis mit nach Hause nehmen. Diese perfekte Kombination bietet das Strahlhorn mit der 2200m langen Mattmark-Abfahrt hinunter zum Stausee (im Winter bei mehr Schnee bis Saas-Almagell).
3. Mai 2012
Wir fahren mit den ÖV bis nach Saas-Fee, wo wir nochmals gemütlich in einem Restaurant einkehren und uns stärken wollen. Dummerweise haben wir nicht berücksichtigt, dass in der Zwischensaison so ziemlich jedes Restaurant, Hotel oder Fachgeschäft geschlossen hat. So gibt es nach dem kurzweiligen Fussmarsch durch das Dorf bis hinüber zur Talstation der Felskinn-Seilsbahn statt einer Walliserschnitte eine Scheibe Brot aus dem Rucksack und statt einem kühlen Blonden ein abgestandener Schluck Tee aus der Trinkflasche.
Aktuell fährt die Seilbahn jeweils nur einmal pro Tag um 16.30 Uhr (Samstags noch zusätzlich um 07.30 Uhr) und dies für unverschämte CHF 34.00 (GA / Halbtax werden nicht akzeptiert, eine Retourfahrt wäre dafür inbegriffen). Dafür müssen wir bis zur Britanniahütte 3030m praktisch keine Höhenmeter erklimmen, einzig die fast horizontale Traverse von der Felskinn-Bergstation 2989m über den Chessjengletscher bis zur Hütte muss zurück gelegt werden. Diese erreichen wir nach knappen gemütlichen 40 Minuten.
Wir beschliessen noch das direkt bei der Hütte gelegene Kleine Allalin 3070m zu besuchen, welches uns eine hervorragende Einsicht in die morgige Mattmark-Abfahrt bietet. Auch kann man von hier die Gletschertour richtung Strahl- und Rimpfischhorn studieren.
Wo die meisten Britanniabesucher in der Hauptsaison und an den Wochenenden eine restlos ausgebuchte Hütte antreffen, kommen wir in den Genuss eines Zimmers (Duvets) nur für uns alleine und geniessen die sympathische Gastfreundschaft der Hüttencrew (merci Tinza & Andrea!). Die Nacht ist zwar kurz, jedoch dank der Ruhe äusserst angenehm.
4. Mai 2012
Das offizielle Frühstück wäre um 05.30 Uhr, für unser Projekt mit der langen Mattmark-Abfahrt definitiv zu spät. Auch hier dürfen wir ausnahmsweise schon um 05.00 Uhr das Essen geniessen und können so pünktlich um 05.30 Uhr die Hütte verlassen. Auf dem Weg zum Strahlhorn erleben wir dank des frühzeitigen Starts die absolute Ruhe, können den Sonnenaufgang für uns alleine geniessen und dürfen beim Adlerpass 3789m schon nach 3 gemütlichen Marschstunden das Walliser Gipfelpanorama erblicken. Wir wählen hier zum P. 3954 nicht die Fussvariante über den Grat sondern den Skiaufstieg durch den Steilhang, was bei den aktuellen Bedingungen problemlos geht.
Die letzten Meter der Nordwestflanke sind aktuell teilweise bereits mit Blankeisstellen versehen, die dünne Schneeschicht reicht aber gerade noch aus, um ohne Harsteisen oder Steigeisen den Nordwestgrat zu erreichen. Mit den Skis an den Füssen steigen wir direkt bis zum Gipfel hoch und erreichen so das Strahlhorn 4190m als erste Seilschaft um 09.40 Uhr - etwas mehr als 4 Stunden nach unserem Start bei der Britanniahütte 3030m.
Das Gipfelpanorama lässt keine Wünsche offen, die Aussicht reicht bis weit über die Landesgrenzen hinaus wie genau so weit auch ins Landesinnere hinein. Unter uns richtung Westen quellen die Wolken - wir fühlen uns wie Gott im Himmel. Einzig der kühle Wind lässt die Gemütlichkeit verhindern, ebenso nimmt mit der uns folgenden zweiten Seilschaft die Gipfelruhe ein Ende. Zeit also, die Skischuhe und -bindungen in den Abfahrtsmodus zu wechseln und nun das zu realisieren, wovon wir schon seit längerer Zeit sprechen: die Mattmark-Abfahrt, welche knappe 2200m schönsten Skispass verspricht.
Die Strahlhorn-Nordwest-Flanke bis hinunter auf den Allalingletscher segnet uns mit perfekten Pulverbedingungen und auf dem Allalingletscher erleben wir je nach Exposition ein Mix aus Pulver, Deckel und genussvollem Sulz. Auf ca. 2950m, wo Strahlhorn- und Rimpfischhorn-Aspiranten via Britanniahütte zurück ins Skigebiet nach Saas-Fee links nach Norden abdrehen, peilen wir P. 2941 an, von wo aus wir einen gefahrenlosen Start in die Mattmark-Abfahrt haben. Weite unberührte Hänge präsentieren sich vor unseren Augen - gewünscht und erhofft hatten wir es uns zwar, aber dies nun in der Realität zu erleben ehrt einem tatsächlich ein wenig. Perfekter Sulzschnee begleitet uns bis weit hinunter und endet wenig oberhalb von P. 2007. Das Ziel, mit den Skis bis direkt an den Strassenrand zu fahren, verfehlen wir nur knapp, kommen dafür noch in den Genuss, ein paar wildwuchernde Stauden per Pedes zu erleben...
Bei der Strasse kurz vor 12.00 Uhr angekommen rufen wir Taxi Zurbriggen (079 693 00 00) aus Saas-Almagell an, diese informieren uns aber, dass die Strasse wegen Stein- und Lawinengefahr noch immer mit einer Barriere geschlossen ist und sie uns deshalb nicht abholen können. Die nächsten 50 Minuten bis nach Saas-Almagell (13.30 Uhr) legen wir somit zu Fuss zurück und dürfen dabei noch diversen Murmeltieren beim Frühlingserwachen zuschauen. Im einzigen (ganzjährig) geöffneten Restaurant Spycher beim Dorfplatz stossen wir auf den Tourenerfolg an und geniessen so die Wartezeit bis zum nächsten Postauto, welches uns via Saas Grund (umsteigen) nach Visp bringt. Anschliessend mit der SBB nach Hause.
Fazit:
Die Bedingungen für das Strahlhorn-Projekt hätten nicht besser sein können - angefangen bei der komfortablen Hüttenübernachtung, über die perfekten Aufstiegsbedingungen zum Gipfel, das stabile und sonnige Wetter bis hin zur Mattmark-Abfahrt, welche mit traumhaften Schneeverhältnisse auf uns wartete. Natürlich hätten wir zu einer schneebedeckten Strasse bis nach Saas-Almagell nicht Nein gesagt, doch wäre dies höchstens noch das Tüpfchen auf dem i gewesen.
Ich danke an dieser Stelle meinem Tourenpartner



Material:
Das Seil, die Steigeisen, die Harsteisen sowie der Pickel blieben ungenutzt im Rucksack - die aktuellen Bedingungen liessen dies heute zu. Der Allalingletscher darf jedoch nicht unterschätzt werden, sind hier leider doch auch schon Unfälle infolge Spaltensturz passiert. Die Mitnahme bzw. Nicht-Mitnahme entsprechender Utensilien muss jeder für sich selbst verantworten.
Achtung: bei den Fotos muss infolge Winterzeit jeweils noch 1h dazu addiert werden, um die korrekte Aufnahmezeit zu sehen.
SLF: "Erheblich"
Tour mit

Route Nr. 253 - SAC Die schönsten Skitouren der CH - Scanavino / Gansser / Auf der Maur
Tourengänger:
Alpin_Rise,
Bombo


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