Großer Roßkopf (2559m) Pragser Dolomiten


Publiziert von Tef , 3. Mai 2012 um 20:57.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Pustertal zwischen Welsberg und Niederdorf Richtung Pragser Wildsee, dann links ins Altpragser Tal bis zum Brückele. Rechts Parkplätze
Kartennummer:Kompass Nr.54

Nach langer Zeit ging es heute mal wieder in die wunderschönen Pragser Dolomiten, und um es gleich vorneweg zu nehmen: es wurde ein Wandertag wo alles passte: Traumwetter, Traumlandschaft und Traumaussicht, das alles in absoluter Einsamkeit auf schönen Steigen oder im weglosen Gelände.
Eine 5-Sterne-Paradetour mit sehr langer Nachschwärmzeit!
Auch hier liegt noch Schnee, wenn auch deutlich weniger als in den nahen Pfunderer Bergen, aber die ideale Hangausrichtung macht viel möglich.
Bereits unten am Ausgangspunkt im Altpragser Tal beim Brückele (1491m) begeistern die Blicke zu den Felswänden der Hohen Gaisl. Wir wandern zunächst auf breiter Schotterstraße in südlicher Richtung darauf zu. Unmittelbar hinter einem Kriegsdenkmal heißt es aufpassen, denn es geht rechts ein Pfad ab und das Schild ist gut versteckt.
Zügig geht es nun auf schönem Steig zwischen Latschen und einzeln stehenden Lärchen bergwärts, es ist sommerlich heiß. Links die Hohe Gaisl, nach hinten der Dürrenstein, herrlich! Wir kommen mehr in Fels, der Pfad schlängelt sich geschickt hinauf. Schließlich lehnt sich das Gelände zurück und wir kommen zu den Wiesen der wunderbar gelegenen Postmeisteralm (1966m). Rechts der Schwalbenkofel, ganz hinten bereits der Roßkopf. Wir gehen an den schönen Holzhäusern mit Brunnen  vorbei.
Gleich dahinter liegt Schnee, und momentan ist es so, daß wenn Schnee liegt, viel Schnee liegt. Wir stapfen über die Wiese und sinken bei jedem Schritt tief ein..hmmm..das könnte mühsam werden, denn der Weg führt auf der Schattenseite zwischen Latschen hindurch. Also entscheiden wir uns, ins Bachbett abzusteigen und dort talein zu gehen.
Wir lassen uns mit Hilfe von den Latschen ab und es geht unten tatsächlich sehr gut, zudem ist es landschaftlich äußerst reizvoll. Meist gehen wir direkt im Bachbett, ab und zu müssen wir in die Hänge ausweichen. So geht es kurzweilig dahin bis wir zu der Stelle kommen wo der Wanderweg auf die Sonnenseite quert. Wir folgen ihm nun schräg nach rechts  durch Latschengassen hinauf, nun wieder vollkommen aper.
Es öffnet sich nun ein weiter Kessel, landschaftlich wunderschön. Es ist schon immer ein besonderes Gefühl, wenn man in solch erhabener Landschaft sich ganz allein weiß! Wir queren das schneebedeckte Kar (der Schnee trägt hier gut), steuern ziemlich direkt auf den Roßkopf zu und steigen die größtenteil aperen Südosthänge empor.
Nun tauchen sie alle auf und nehmen uns den Atem, die Creme de la Creme der nördlichen Dolomiten und oben am Südgrat angekommen blicken wir erstmals auch nach Westen - unbeschreiblich schön!
Wir bleiben nun immer am Grat, mal im Schnee stapfend, mal über bröseligen Fels kletternd. Dieser Part war ausschlaggebend für unsere T3+ Bewertung - im Sommer, wenn man aufm Pfad bleiben kann, bsetimmt einfacher. So folgen wir dem Grat, der nach einem kurzen Einschnitt in einen breiten Rücken übergeht. Schließlich erreichen wir das Gipfelkreuz.
Es weht a frsiches Lüfterl aus Süden, doch das stört unser Glück nicht: Hochfeiler, Möseler, Hochgall, Großvenediger, Großglockner, Dreischusterspitze, Drei Zinnen, Crsitallo, Hohe Gaisl, Tofane. Fanesgruppe, und und und..wir wissen gar nicht, wo wir hinschaun sollen.
Nach der Pause geht es bis zur Postmeisteralm auf gleichem Weg zurück. Hier nehmen wir nochmal Schneegestapfe in Kauf und erklimmen den Rücken südlich davon - ein weiterer wunderschöner Pausenplatz.
Von hier führt ein breiter Weg zuerst südlich, dann nach Westen sanft hinab ins Kaserbachtal. Unten am Bach kommen wir zu einer Verzweigung: nach Nordwesten führt eine weiterer Pfad richtung Roßkopf, wir wenden uns jeodch nach Südosten talwärts. Nochmal müssen wir, da schattseitig, im Schnee stapfen, doch wird dieser mit jedem Schritt nach unten weniger. Auch hier bewegen wir uns in traumhafter Landschaft, vor uns die Felswände der Rauhen Gaisl, im Süden die Hohe. Schließlich gelangen wir wieder ins Talbett und folgen der Schotterstraße nach Nordosten hinaus zum Brückele

Tourengänger: Tef


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Kommentare (3)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 4. Mai 2012 um 06:58
Gratulation zu dieser schönen ***** Tour in Alto Adige!

VLG, ADI

georgb hat gesagt:
Gesendet am 1. März 2015 um 19:11
Hallo Tef,
schau oft in deinen grandiosen Bericht. Ich bin ja auch gelegentlich in der Gegend unterwegs und warte immer noch darauf, auch mal so schönes Wetter zu erwischen. Deine Fotos sind mir aber ein guter Trost ;-)
Saluti, Georg

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. März 2015 um 18:45
Ciao Georg!
vielen Dank, ja, das war ein wahres Traumtagerl in wundervoller Umgebung...ach ja, in den Dolomiten sind wir viel zu selten

beste Grüße
Tef


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