Irgendwo bewegten wir uns heute zwischen Frühling und Winter, wobei die Temperaturen eher an den Sommer erinnerten. So starteten wir am Morgen direkt vor unserer Haustüre auf über 1200 m. ü. M. bereits im T-Shirt. Der Föhn sorgte dann - je höher wir stiegen - für etwas Abkühlung. Grossen Wanderungen waren allerdings Grenzen gesetzt, denn der schneereiche Winter und der eiskalte April sorgen dieses Jahr dafür, dass die Alpinwandersaison wohl nicht vor Juni starten wird.
So erwartete uns ab etwa 1800 m auf der Sonnenseite des Oberhalbsteins eine Schneedecke, die nur an steilen Südhängen noch weiter hinauf Lücken hatte; kein Vergleich zur Situation vor einem Jahr. Damals stiegen wir praktisch ohne Schneekontakt bis auf 2500 m. ü. M. und weiter hoch. Und es wird noch viel, viel Wasser ins Tal fliessen, denn die Speicher in den Bergen sind gefüllt.
Kaum ist ein Stück Land vom Schnee freigegeben worden, spriessen darunter die Krokusse wie Pilze aus dem Boden und übersähen die noch braunen Alpweiden mit ihren lieblichen Farben von weiss bis lila. Die Murmeltiere müssen noch weite Wege zurücklegen, um aus ihren Bauten die Futterstellen zu erreichen. Und wie jedes Jahr scheinen sie sich von Neuem an neugierige Bergwanderer gewöhnen zu müssen. Hätten sie sich nicht durch ihre typischen Pfiffe (die in Wirklichkeit Schreie sind) verraten, hätten wir sie wohl nicht auf dem hellbraunen Boden entdecken können.
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