SKT Südl. Stuhlkopf - Kampf bis zum letzten Meter

Zu Ostern war Petrus den Bergsteigern nicht gerade wohl gesonnen, und nächstes Wochenende legt er voraussichtlich nochmal nach, da musste heute einfach eine Skitour her. Der südl. Stuhlkopf steht ganz oben auf meiner "Liste", also her damit.

Vom Parkplatz verfolgt man die Forststraße ins Tortal hinein, die ersten 15 - 20 Min. musste man heute, aufgrund einiger bereits ausgeaperten Stellen, ein paar Mal die Skier ab- und wieder anschnallen. Danach ist die Schneedecke noch reichlich, und durchgängig vorhanden.
Der Weg bis zur Tortalalm ist weniger aufregend, danach wende ich mich, scharf links, auf den Steinkargraben zu. Im freien Gelände liegen ca. 15 - 20 cm Neuschnee auf einem durchfeuchteten Harschdeckel, dieser Zustand bleibt bis zum Gipfel erhalten. Zunächst arbeite ich mich links des Steinkargrabens im Wald hinauf, dort liegt nahezu kein Neuschnee, und ich kann noch kraftsparend gehen. Nach ca. 150 Hm muss ich dann ins freie Gelände hinaus, das Vorwärtskommen wird nun sehr anstrengend. In 'flacheren' Passagen, wenn man von so etwas im Steinkargraben überhaupt sprechen kann, breche ich bei nahezu jedem Schritt ein paar cm in die Harschschicht ein, bei etwas steileren Abschnitten rutsche ich mitsamt der Neuschneeauflage wieder talwärts. So geht es ungefähr 1,5 Std. aufwärts, bis 50 Hm unter die nördl. Stuhlscharte. Ich bin von der ständigen Abrutscherei mittlerweile so genervt, dass ich tatsächlich abschnalle, und das letzte Stück die Skier zur Scharte hochtrage.

Der Weiterweg hinauf zum Südgipfel schaut eigentlich ganz passabel aus, nur wird die Südseite offensichtlich schon seit geraumer Zeit von der Sonne beschienen. Bei der zweiten Kehre gebe ich mit Skiern auf, da sie durch Stollen und Schneeauflage so schwer sind, dass ich kaum noch die Füße anheben kann. Also wieder abschnallen, und sehr mühsam zu Fuß weiter. Die letzten Hm legt sich das Gelände dann nochmal leicht zurück, und ich probiere es wieder mit Skiern.

3 Std. 15 Min. habe ich bis zum Gipfel benötigt, für gerade mal 1100 Hm.

Nach meiner schwer verdienten Pause und den obligatorischen Gipfelfotos, gehts wieder talwärts.

Tatsächlich kommt mir eine Gruppe von 5 - 6 Leuten entgegen, die meiner Spur gefolgt sind. Der Erste "beschwert" sich, dass ich zu leicht bin, da er bei jedem Schritt noch 10 cm tiefer einbricht.

Die Abfahrt ist viel besser als ich es erwartet habe, das ist wohl maßgeblich auf das Konto der Kurzskier zurückzuführen. Mit ihnen kann ich auch die kleinsten Bögen fahren, und so den meisten Lawinenbrocken elegant ausweichen. Ein paar kapitale Stürze sind trotzdem dabei.

Ab der Tortalalm "regnet" es von den Bäumen, und die Wassersulz auf der flachen Strecke sorgt dafür, dass ich reichlich zu Tal schieben muss.

Letzlich hat es mir die Tour dann aber doch ganz gut gefallen.

Viele Grüße
Albert