Fridlispitz 1624m - Riseten 1735m - Wageten 1755m - Brüggler 1777m


Publiziert von munrobagga , 13. April 2013 um 18:07.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:30 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Oberurnen

Gipfelsammeln und Konditionstraining im Glarus
 
Eigentlich sollte es an diesem Wochenende nach Zermatt zur Dufourspitze, und anschliessend nach Chamonix mit Mont Blanc gehen. Geplant, gebucht, vorbereitet. Und was die Dufourspitze angeht, nun aufgrund des Wetters leider auch schon abgesagt...
 
Wenn vom Westen wüstes Wetter kommt, so lässt sich doch im Osten noch ein bisschen für den langen Anstieg zum Mont Blanc trainieren. Und ob die Höhenmeter nun mit Ski oder Bergschuh getreten werden, ist dann nebensächlich.
 
Bei noch schönem Wetter geht es in Oberurnen los, der Wanderweg folgt erst der Fahrstrasse, wo ich - es liegt mir fern irgendwie angeben zu wollen - einen Mountainbiker überholte.
 
Bald endet der Asphalt, ein breiter Wanderweg zieht über die Weiden durchs Oberurner Tal.
Geradeaus geht es direkt zur Lochegg, ich wähle den linken Abzweig Richtung Gugger. Bei den Häuser "Im Titimann" (die korrekterweise Tilimaa heissen, aber dann viel weniger witzig tönen als der Verschreiber in der Landeskarte) geniesse ich eine Pause, mit Blick auf den Glärnisch.

Ab hier geht der Wanderweg steiler den Wald empor zur Fridlispitz. Der Weiterweg zum Riseten verläuft, mehr oder weniger dem Gratverlauf folgend, mehr oder weniger verwachsenen, über einen mehr oder weniger deutlichen Pfad. Das Gipfelkreuz des Riseten befindet sich etwas weiter westlich des eigentlich höchsten Punktes.
 
Kurz halte ich Ausschau ob es eine direkte Abstiegsmöglichkeit zur Lochegg gibt, nehme dann aber doch auf Nummer sicher den Wanderweg via Hinterriseten hinab zur Lochegg.

Ab hier gibt es bestimmt einen deutlichen Weg hinauf zum Wageten, ich versuche in den Schneeresten eine Ideallinie zu finden - welche sich dann wohl auch meist mit dem Weg deckt.
Für den Wagetengipfel muss nun etwas Hand angelegt werden, Hand an Fels und Legföhren. In leichter Kraxelei (T5 I?) wendet man sich erst in die Nordflanke und dann einen Aufschwung empor.
 
Im Weiterweg stellt sich an der Wänifurggel die grosse Frage des wie weiter. Die wehende Fahne lockt, doch nach ein paar Metern verlässt mich alleine die Lust (na ja, eher der Mut).
So gelange ich, eher weglos, immer an der Südseite entlang zu den Brüggler-Einstigen und auf dem Normalwanderweg zum Gipfel des Brüggler.

Recht schnell entscheide ich mich die Tour hier nicht noch zum Chöpfenberg weiterzuführen. Das Wetter wird nicht lange halten, und die Verhältnisse mit der matschigen Schneedecke sind auch nicht ideal. Wie wenig ideal sie sind, sehe ich nach wenigen Minuten.
Denn der logische Weg zurück (wer will schon auf dem gleichen Weg zweimal gehen) führt über die Nordseite zur Wänifurggel (von der Direktüberschreitung à la ossi *Direktüberschreitung Wageten - Brüggler Ostgrat hatte ich da noch nicht gehört, was aber meine Routenwahl auch in keiner Weise geändert hätte).
 
Es gibt eine Richtung (ostwärts), es gibt keinen Weg (zumindest nicht sichtbar) und es gibt keinen echten Halt. Es geht immer den abschüssigen, steilen Grashang entlang, welcher mit einer suppig schlüpfrigen Schneeschicht belegt ist. Der Pickel wird hier mein grösster Freund, jedoch hält er nie im Schnee sondern erst irgendwo im Grünbraun unterhalb der Schneedecke. Öfter ist es hilfreich, sich durch die Legföhren zu mogeln bzw. sie zumindest aktiv in die Sicherungskette mit einzubeziehen. Kurz vor der Wänifurggel taucht dann noch ein Stahlseil auf, für mich schon fast ein Hohn nach der langen rutschigen Etappe.

Doch nach der Traverse beginnt der Abstieg, ich habe mich für die Nordseite entschieden. Und jetzt gereicht der Schnee zum Vorteil!
Schneeinseln und gefüllte Couloirs suchend, bahne ich mir meinen Weg durchs Unterholz, den Wanderweg links liegen lassend. Fast 300 Höhenmeter kann ich so abfahren, dann geht es durch den Wald nach Mettmen und auf breiten Wanderwegen nach Morgenholz.

Ich muss hier zugeben, 2000 Höhenmeter auf Ski hinterlassen in der Beinmitte einen anderen Eindruck als beim Wandern. So gönne ich mir und meinen Knien die schonende Abfahrt mit der Seilbahn (ich habe lange überlegt wann ich jemals wandernd mit der Bahn ins Tal bin, konnte aber keine Referenz finden).
Durch Niederurnen und lauschig an der Hauptstrasse entlang geht es zum Ausgangspunkt nahe der Kirche von Oberurnen.

Der Regen kommt dann auf der Heimfahrt, es hat tatsächlich den ganzen langen Tag über gehalten!

Tourengänger: munrobagga


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