Dents du Midi - Haute Cime 3257,4m


Publiziert von Sputnik Pro , 23. März 2012 um 16:25.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:22 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 3250 m
Strecke:Zirka 27km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Lausanne, Sion oder Brig mit der Bahn nach Martigny. Von dort weiter mit der Zahnradbahn nach Les Marécottes. Nun mit zwei Seilbahnen (Gondelbahn, Sessellift) hinauf zur Bergstation Golettaz.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Lausanne, Sion oder Brig mit der Bahn nach Martigny. Von dort weiter mit der Zahnradbahn nach Salvan.
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane de Susanfe (90 Plätze), Winterraum mit 30 Plätzen ist immer geöffnet. Telefon: 024 479 16 46; Homepage www.susanfe.ch
Kartennummer:LKS 1:25000 Nr. 1304, 1324 und 1325

EINE ALPINE SCHNEESCHUHTOUR IM UNTERWALLIS AUF DAS DACH DER DENTS DU MIDI.

Die Dents du Midi sind die auffälligsten Gipfel wenn man vom Fribourg her über Lausanne ins Wallis fährt. Wie ein uneinnehmbarer Bergkamm mit zahlreichen Felstürmen erscheinen sie von Norden wobei der westlichste Turm, die 3257,4m hohe Haute Cime, die höchste Spitze ist. Obwohl "nur" ein 3000er im Wallis, gehört die Haute Cime mit einer Schartenhöhe von 1796m zu den selbstständigsten Gipfel der Schweiz - sie wir lediglich nach Prominenz vom Finsteraarhorn (2280mPr), Piz Bernina (2234mPr), Dufourspitze (2165mPr) und dem Säntis (2021mPr) übertroffen!

Es wurde also Zeit, diesen Aussichtsberg endlich zu besuchen. So pante ich ursprünglich einen Aufstieg von Champéry im Val d'Illiez mit Übernachtung in der Cabane de Susanfe. Nach dem Studium von Schneedaten und Webcams kam ich aber zum Schluss dass der Hüttenaufstieg durch die Schlucht Pas d'Encel wohl nicht möglich sein wird. Aus diesem Grund wählte ich den längeren Zustieg von Süden her wo ich mit einer Seilbahn zur Bergstation Golettaz (2196m) oberhalb Les Marécottes hochfuhr. Nun galt es zuerst den Pass La Golette zu überschreiten (2466m) der am Ende eines breiten, sich Aufsteilenden Couloirs befindet. Das Gelände war unter dem Pass zuletzt so steil, dass ich nur noch zu Fuss mit aufgebundenen Schneeschuhen aufsteigen konnte. Dank gutem Trittschnee war ich schnell im Pass und konnte nun die Haute Cime und der weitere Wegverlauf zum Col de Susanfe sehen. Zuerst musste ich nun auf der anderen Seite vom Pass La Colette über mässig geneigte Hänge ans Westufer des Stausees Lac de Salanfe (1925m) absteigen um dann den See bis an dessen Nordrand zu umrunden. Vom See ging es anschliessend wieder bergauf zum Col de Susnafe (2494m). Der untere Teil des Aufstieges um den Minigipfel La Tour (2210m) war noch wenig steil. Doch danach wurde das Gelände zum Pass hin immer steiler und mit der warmen Sonne recht schweisstreibend. Vom Col de Susanfe würde die Route zur Haute Cime abzweigen, jedoch stieg ich auf der anderen Passseite zur Cabane de Susanfe (2102m) um erst anderntags mein Gipfelziel anzugehen. Die Hütte war nicht bewartet und ausser mir waren nur drei Franzosen mit Ski dort. Sie wollten am kommenden Tag wie ich auf die Haute Cime, jedoch brachen sie die Tour in der pickelhart gefrorenen Südwestflanke schon auf 2600m ab.

Um halb sechs war es endlich soweit und ich verlies bei starkem Wind die Cabane de Susanfe. Zum Tagesanbruch war ich wiede auf dem Col de Susanfe wo endlich der Wind etwas schwächer wurde. Nachdem eich ein Materialdepot inklusive Schneeschuhe machte, ging es zügig in Richtung Gipfel. Doch schon zum Beginn der Querung, über welche man in der Südostflanke eine Felbarriere umgeht, war die Firnunterlage so hart dass es nur noch mit Pickel und Steigeisen weiterging. Mit perfekter Haftung an den Füssen stieg ich nun munter weiter. Ich fand während des ganzen Aufstiegs nahezu sommerliche Hochtourenverhältnisse vor: Harter Firn, festgefrorenes Geröll und wenig Eis. Irgendwann tauchte dann das Gipfelkreuz und die Aussicht weitete sich auf alle Seiten wobei ganz speziell der Tiefblick über die enorme Nordwand ins grüne Val d'Illiez ist. Leider die Gipfelrast wegen dem kalten Wind eher kurz auf und ich stieg rasch zum Materialdepot ab. Auch hier windete es mir immer noch eisig um die Ohren so dass ich wieder ohne längere Pause zum Lac de Salanfe abstieg. Am Seeufer emping mich an Stelle eines kalten Windes dafür brütendende Sonne - ich war ja noch viel zu dick gegen den Eiswind angezogen. Dennoch marschierte ich so rasch wie möglich dem teilweise steilen Seeufer entlang bis zur Staumauer. Hier konnte ich endlich eine schönen Mittagspause einlegen, Kleider wechseln und genügend Trinken. Der letzte Abstieg durchs Vallon de Van zog sich jedoch noch in die Länge. Unterhalb der zur Zeit gut begehbaren Steilstufe lag im Talboden noch viel Nasschnee in den ich trotz Schneeschuhen öfters tief einsank! So war ich froh beim Weiler Van d'en Haut (1391m) endlich auf eine fest Traktorspur zu treffen die mich noch bis Talausgang begleitete wo es mit dem Schnee langsam zu Ende war. In Salvan hatte ich auch diesmal Glück und der Zug kam nach nur zwei Minuten Wartezeit!

Genaue Route:
TAG 1 (21.3.): Golettaz - La Golette - Combe de la Golette - Lac des Ottans - P.2024m - Westufer Lac de Salanfe - Creux Château - P.2037m - Nordtraverse La Tour - P.2259m - Col de Susanfe - P.2266m - P.2152m - Cabane de Susanfe. TAG 2 (22.3.): Cabane de Susanfe - P.2152m - P.2266m - Col de Susanfe - P.2581m - P.3056m - Haute Cime - P.3056m - P.2581m - Col de Susanfe - P.2259m - Nordtraverse La Tour - P.2037m - Nordufer Lac de Salanfe - Staumauer - P.1876m - P.1775m - P.1507m - P.1395m - Van d'en Haut - Van d'en Bas - P.1269m - Les Granges - Le Bioley - Salvan.

Tour im Alleingang.

Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (11)


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Ole hat gesagt:
Gesendet am 23. März 2012 um 17:06
Gratuliere zu dieser tollen Tour.
Sehr schöne Fotos und vor allem eine super Beschreibung der Bilder.

Hoffe das ich bald auch auf diesem Gipfel stehe.

Grüße

Ole

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2012 um 16:35
Hallo Ole

Danke. Ich denke wenn es nicht mehr eine Menge Neuschnee gibt wird der Gipfel weiterhin für eine Schneeschuhtour super bleiben... und im Sommer ist's ja ein Wander-3000er.

Viele Grüsse,

Andrej

Gelöschter Kommentar

Sputnik Pro hat gesagt: Haute Cime im Sommer
Gesendet am 24. März 2012 um 16:35
Hallo Ruedi,

Im Sommer ist der Berg ein hohe Bergwanderziel. Dann kannst du auch kürzer von Champéry zur Hütte gelangen.

Viele Grüsse,

Andi

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 23. März 2012 um 20:52
He did it! Gratuliere zu dieser eindrücklichen Schneetour. Den Rosenkranz hats anscheinend nicht gebraucht ;-))

Grüsse, Anne-Catherine

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2012 um 16:36
Neinnein es war ganz einfach :-) ...aber dennoch superschön!

Viele Grüsse,

Andi

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2012 um 00:43

Gratuliere herzlich :-)))

Gruess, maria

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2012 um 16:37
Danke Maria.

Viele Grüsse, Andi

TeamMoomin hat gesagt: Da...
Gesendet am 24. März 2012 um 21:17
hast du dir aber wieder mal ein ganz feinen Gipfel ausgesucht, und das bei dem Wetter!
Glaube dir sofort das man sich bei dieser Aussicht wie ein König fühlt! Hoffentlich klappts für sowas wieder mal gemeinsam.

Grüsse Oli und Moomin

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 25. März 2012 um 09:20
Hallo Oli

Stimmt, die Aussicht war phantastisch und nun plane ich schon der nächste Aussichtsberg. Wenn du Zeit hast für den Monte Leone können wir je nach dem wie du willst mit Schneeschuhen oder Ski gehen.

Viele Grüsse,

Andi

Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. April 2012 um 12:54
Super - bei diesem Schnee sowieso!
Ich spare mir diesen Gipfel für den Sommer auf ...
Weiterhin viel Bergglück wünsche ich dir, Andi!

lg Felix


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