genussvoll aufs Hore am Rüederigs
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Drei Hikrs – drei Huttwiler SAC-ler, das ergibt das bereits „eingelaufene“ „Doppel-Duo“ mit Skiern und Schneeschuhen: Ursula und Rosmarie auf den langen Brettern, Berghaesli und ich auf grossen Schuhen unterwegs.
Die erste Fahrt des Sesselliftes in Kiental erfolge um 9.00 Uhr – falsch: sie fährt gar nicht; doch exakt um 9 fahren zwei Betriebsangestellte an, einer davon fragt uns, ob wir denn hochzufahren beabsichtigt hätten. Sie würden heute nur eine Servicefahrt durchführen, um die Bahn fürs Wochenende noch einmal in Betrieb setzen zu können – es sei ja in der kommenden Nacht Schneefall angesagt … So können wir mit ihnen hochgondeln – über unten grosse braun-grüne Flächen; doch die Abfahrt sei bis auf wenige Meter doch machbar, die Schneeschuhläufer müssten halt ihren Weg suchen …
So können wir uns nach einem überaus rassigen Start des Liftes während der Fahrt bereits Gedanken machen über mögliche Abfahrts- und Abstiegs-Varianten – erstaunlich wenig Schnee hat es im Sessellift-Bereich - verständlich, dass der Betrieb eingestellt wurde.
Oben in Ramslauenen angekommen, erläutert uns der freundliche Angestellte Möglichkeiten, wer wo am besten wieder ins Tal gelangen könnte; dann starten wir bei schönstem Frühlingswetter (während der Bergfahrt herrschte ein erbauliches Vogelgezwitscher) und folgen schwachen Spuren; teilweise legen wir sie selbst an (Sommer- und Winterweg sind in etwa identisch). Überraschend warm ist es; noch im ersten Hang vor Erreichen des Waldes stellen wir Fischmäuler fest. Nach dem lauschigen Durchqueren des offenen Waldabschnittes erreichen wir die offenen Hänge – welche den Blick nach oben freigeben. Dieser verheisst nicht nur Gutes: da sind – weit unter 2000 Metern – bereits einige Rutsche abgegangen; die Hangneigung und die am Vormittag beinahe permanente Sonneneinstrahlung zeigten ihre Wirkung. War der Schnee beim Start an der Oberfläche noch von guter Pulverqualität, wird er nun zwischen den zwei Alphütten auf Rüederigs immer schwerer.
Bald einmal bin ich im Kurzarm-Shirt unterwegs, derart angenehm strahlt die Frühlingssonne ein; wenig ausgeprägten Spuren folgen wir, legen bei den beiden aparten Hütten je einen kurzen Halt ein – und gewinnen schliesslich den Sattel, von welchem man ins Kandertal hinunter absteigen (und fahren) könnte. Wir legen unsere Spuren noch etwas weiter Richtung Gehrihore, beschliessen jedoch in Anbetracht der vorgerückten Zeit und der wahrscheinlichen Zunahme der Lawinengefahr am Nachmittag, das Hore am Rüederigs zu unserem heutigen Gipfelziel zu machen. (Jener nordseitig ausgerichtete Hang böte jedoch sehr gute Verhältnisse: leichter Pulverschnee über harter Unterlage.)
Einen überaus aussichtsreichen und gemütlichen Mittags-Pausenplatz können wir nach wenigen Minuten unser eigen nennen: wir geniessen Imbiss und Geselligkeit, die Natur und das reiche Bergpanorama.
Endlich machen wir uns auf den heute längeren Abstieg und Abfahrt; während Priscilla und ich etwa der Aufstiegspur folgen, rauschen Ursula und Rosmarie auf dem nächsten Hang über Rüederigs hinunter. Sie treffen erstaunlich komfortable Schneeverhältnisse an; über Chüematti erreichen sie selbstverständlich einiges vor uns wieder Ramslauenen, wo wir uns noch einmal bei der dortigen Alp niederlassen und einen kleinen Zvieri geniessen.
Während die zwei Skifahrerinnen über Schwendi ihre bestmögliche Abfahrtsspur suchen, wandern wir Schneeschuhläufer ungefähr dem Sommerweg folgend, in der Nähe des Sesselliftes, zu Tale. Dabei kommen wir am hübschen Hof und der prächtigen Baumgruppe auf Egg vorbei. Im untersten Teil schnalle ich die Schneeschuhe ab und so queren wir die Brücke über die Chiene wandermässig.
Nur ein kleines Hore – doch grosser Spass und Genuss im Kiental bei angenehmen Frühlingswetter; auf weitere solche Berg- und Natur-Erlebnisse!...
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