Oberalpstock P. 3163 (Abfahrt Bächenfirn)
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Oberalpstock via Bächenfirn nach Bristen - eine Naturarena der schönsten Sorte!
Die Abfahrt vom Oberalpstock via [www.hikr.org/tour/post10997.html Staldenfirn] gehört sicherlich zu einem der grössten Klassiker-Abfahrten in der Zentralschweiz. Ich meine sogar zu behaupten, die wohl bekannteste, schönste und längste Abfahrt in der Zentralschweiz. Wer es aber gerne noch einen Tick steiler und vorallem alpinistischer mag, der verlässt zum richtigen Zeitpunkt den Staldenfirn und nimmt sich den Bächenfirn vor. Eine Abfahrt, welche man garantiert nicht mehr so schnell vergisst im Leben und unter dem Strich die Staldenfirn-Abfahrt sogar in den Schatten stellt. Doch Achtung: Alpine Erfahrung ist auf jeden Fall von Vorteil, ebenso muss Rutschen oder Fahren im steilen Gelände (bis 45 Grad) problemlos funktionieren. Wer beim Wort "Couloir" bereits bocksteife Nackenhaare kriegt, bleibt besser auf dem Staldenfirn und wird garantiert auch nicht enttäuscht werden.
Von Disentis aus fahren wir mit den Bergbahnen hoch zur Bergstation des Piz Ault und entscheiden uns als erstes einen Freeride-Run nochmals zurück nach Disentis zu fahren. Durch das Val Acletta erreichen wir wieder die Talstation der Luftseilbahn in Disentis und gondeln gleich wieder hoch zur Bergstation. Hier heisst es nach einem Skibindungsmalheur beim Kollegen erst einmal 30 Minuten "Zwangspause", während dessen der Servicemann im Sportgeschäft der Bergstation den Ski wieder auf Vordermann bringt.
Erneut sesseln und bügeln wir hoch zum Piz Alv und folgen der perfekt ausgestretenen Aufstiegsspur zur Lücke bei P. 2891, welche problemlos über eine Eisenleiter plus Fixseil erreicht wird. Es folgt die Abfahrt hinunter auf den Brunnifirn, erneutes Anfellen und hoch zum Einstieg in den Staldenfirn. Den Oberalpstock 3295m lassen wir heute aus, beide von uns konnten den Gipfel bereits früher anlässlich einer Staldenfirn-Abfahrt besuchen, weshalb wir aus Zeitgründen die direkte Abfahrt bevorzugen. Hei wie das stürmt hier beim Einstieg - den Goretex-Kleidern sei dank, dass es uns noch wohlig warm war.
Vom Staldenfirn - welcher aktuell absolut problemlos erreichbar ist (Mitnahme von Seil oder Sicherungsmöglichkeiten aktuell nicht notwendig) fahren wir ein paar Meter ab und queren dann auf ca. 3000m zum Einstieg für die Bächenfirn-Abfahrt hinüber. In der Führerliteratur steht etwas von Skitragen, aktuell erreicht man aber die Bächenfirn-Lücke problemlos mit den Ski an den Füssen - einzig müssen die Skis teilweise über Steine gedrückt werden - wem das Mato zu schade ist, der kommt um eine kurze Portage tatsächlich nicht herum.
Oben auf der Lücke dann der Tiefblick Richtung Steilrinne... Der Puls schnellt innert Kürze nach oben und die Unsicherheit steigt - man sieht den Einstieg, den Verlauf und auch das Ende des Couloirs nicht, was die Entscheidung über ein "Go" oder ein "No-Go" alles andere als einfach macht. Fakt ist, dass man lediglich die Rutsch- oder Abkletterpartie einsieht, welche gut und gerne 40 bis 45 Grad aufweist. Nachdem mein Tourenpartner den Lead übernommen hatte und bis zum effektiven Couloir runter gerutscht ist, entscheiden wir uns für ein "Go" und somit nur noch für eine Richtung: Runter.
Der obere Teil können wir bei den aktuellen Bediungen problemlos rutschen, die Schneequalität ist perfekt. Bald erreichen wir das berüchtigte Couloir, wo wir infolge Abstiegsbreite und -steilheit (50 Grad über 80hm) uns für eine Portage entscheiden. Diese Stelle nun verlangt einem nochmals alles ab - vorallem, wenn man wie wir ohne technische Hilfsmittel wie Pickel, Steigeisen und notfalls Seil unterwegs sind. Das Seil nützt sowieso nur etwas im Couloir, wo man zwischen den Felsen hinunter muss, hierfür hat es zu Beginn auf der linken Seite - gut ersichtlich - einen Ringhaken, welcher sich perfekt für ein Abseillmanöver eignet. Weitere Bohr- und Abseilhaken folgen wenige Abstiegsmeter weiter unten. Nützlich wäre aber auf jeden Fall einen Pickel, welcher einem die nötige Sicherheit für ein unkontrolliertes Ausrutschen geben würde. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt noch die Steigeisen in den Rucksack, damit könnte man nicht nur sicherer sondern vor allem auch schneller durch das Couloir absteigen. Für uns heisst es kontrolliert und vorallem konzentriert ein Schuh nach dem anderen in den Schnee preschen - im Durchschnitt durften wir heute hier gute Trittschneeverhältnisse erleben.
Hat man das Ende erreicht, gilt die Vorsicht dem Triebschnee, welcher über die letzten Tage vom Couloir runter gekommen ist. Wir lösen ein harmloses, dennoch aber beachtliches Schneebrett aus - erstaunlich, über was für eine Länge und vor allem in was für einem flachen Hang dieses sich ausbreitet.
Die folgende Abfahrt über die unberührten Hänge bis zur Oberalp 1892m sind schlichtwegs nicht mehr in Worten beschreibar - schönere Verhältnisse gibt es fast nicht mehr. Kommt noch hinzu - und deshalb auch die Pluspunkte gegenüber dem Staldenfirn - dass sich hier beinahe niemand verirrt und die Natur wirklich noch Natur ist - man ist fernab von jeglicher Zivilisation, umgeben von mächtigen Berggestalten, welche sehr an Patagonien errinnern und hinter und vor einem Tiefschnee-Rampen, welche mehr als nur eine Freudenträne hervorrufen. Der Traum!
Wenig oberhalb von Oberalp konnten wir plötzlich Auf- und Abstiegsspuren ausmachen - was für ein Glück, denn die weitere Abfahrt via Schletterplanggen, durch den Sellenenwald via Rüteli 1506m bis nach Porthüsler beim Vorder Etzliboden ist alles andere als trivial. Ob wir auf Anhieb den richtigen Weg ohne Vorspurer (herzlichen Dank!) gefunden hätten? Ich befürchte nein. Zwar fährt man oftmals auf dem Sommerweg hinunter, nur ist dieser bei der aktuellen Schneemenge überhaupt nicht erkennbar nun nicht selten kämpft man sich mit Ästen im Gesicht - Helm auf!
Von Porthüsler ist es wieder einfach - von nun an geht die Schlussabfahrt alles dem gut ersichtlichen, manchmal ein wenig gar flachem Alpweg hinunter nach Bristen bzw. zur Talstation der Golzern-Seilbahn. Weil es bei der Talstation keine Beiz haben, entscheiden wir uns für eine Weiterfahrt entlang der Strasse mit den Skis bis nach Bristen, doch auch hier werden wir enttäuscht - zwar hätte es 2 Restaurants, das eine öffnet (heute ist Sonntag) um 18.00 Uhr und das zweite hat Ruhetag. Zusammen mit einer anderen Freeride-Gruppe warten wir somit in der klirrenden Kälte bei der Post auf das willkommene Postauto, welches uns alle hinunter nach Amsteg, dem heutigen Tourenziel, bringt.
Fazit:
Unser Zeitmanagement ging heute - trotz Skibindungsmalheur und einem verlorenen Skistock (1:0 für die Lawine...) - perfekt auf: 1 x Freeride-Run im Gebiet Disentis plus die perfekte und unvergessliche Abfahrt viä Bächenfirn hinunter nach Bristen. Wer mit der ersten Bahn hoch geht, schafft auf jeden Fall 2 Freeride-Runs, evtl. sogar 3, bevor man sich dann für den Aufstieg zum Oberalpstock aufmacht.
Die Bächenfirn-Abfahrt selbst ist Genuss pur und absolut problemlos zum Skifahren - die Crux liegt beim Abstieg von der Bächenfirn-Lücke durch die Steilrinne hinunter auf den Firn. Nicht schaden würde sicherlich die Mitnahme eines Pickels sowie evtl. von Steigeisen sein - ein Seil würde ich auch jetzt wieder zu Hause lassen (wenn's beim Einstieg blank wäre, hätte man immer noch die Möglichkeit via Staldenfirn hinunter zu fahren.
Die Abfahrt vom Oberalpstock via [www.hikr.org/tour/post10997.html Staldenfirn] gehört sicherlich zu einem der grössten Klassiker-Abfahrten in der Zentralschweiz. Ich meine sogar zu behaupten, die wohl bekannteste, schönste und längste Abfahrt in der Zentralschweiz. Wer es aber gerne noch einen Tick steiler und vorallem alpinistischer mag, der verlässt zum richtigen Zeitpunkt den Staldenfirn und nimmt sich den Bächenfirn vor. Eine Abfahrt, welche man garantiert nicht mehr so schnell vergisst im Leben und unter dem Strich die Staldenfirn-Abfahrt sogar in den Schatten stellt. Doch Achtung: Alpine Erfahrung ist auf jeden Fall von Vorteil, ebenso muss Rutschen oder Fahren im steilen Gelände (bis 45 Grad) problemlos funktionieren. Wer beim Wort "Couloir" bereits bocksteife Nackenhaare kriegt, bleibt besser auf dem Staldenfirn und wird garantiert auch nicht enttäuscht werden.
Von Disentis aus fahren wir mit den Bergbahnen hoch zur Bergstation des Piz Ault und entscheiden uns als erstes einen Freeride-Run nochmals zurück nach Disentis zu fahren. Durch das Val Acletta erreichen wir wieder die Talstation der Luftseilbahn in Disentis und gondeln gleich wieder hoch zur Bergstation. Hier heisst es nach einem Skibindungsmalheur beim Kollegen erst einmal 30 Minuten "Zwangspause", während dessen der Servicemann im Sportgeschäft der Bergstation den Ski wieder auf Vordermann bringt.
Erneut sesseln und bügeln wir hoch zum Piz Alv und folgen der perfekt ausgestretenen Aufstiegsspur zur Lücke bei P. 2891, welche problemlos über eine Eisenleiter plus Fixseil erreicht wird. Es folgt die Abfahrt hinunter auf den Brunnifirn, erneutes Anfellen und hoch zum Einstieg in den Staldenfirn. Den Oberalpstock 3295m lassen wir heute aus, beide von uns konnten den Gipfel bereits früher anlässlich einer Staldenfirn-Abfahrt besuchen, weshalb wir aus Zeitgründen die direkte Abfahrt bevorzugen. Hei wie das stürmt hier beim Einstieg - den Goretex-Kleidern sei dank, dass es uns noch wohlig warm war.
Vom Staldenfirn - welcher aktuell absolut problemlos erreichbar ist (Mitnahme von Seil oder Sicherungsmöglichkeiten aktuell nicht notwendig) fahren wir ein paar Meter ab und queren dann auf ca. 3000m zum Einstieg für die Bächenfirn-Abfahrt hinüber. In der Führerliteratur steht etwas von Skitragen, aktuell erreicht man aber die Bächenfirn-Lücke problemlos mit den Ski an den Füssen - einzig müssen die Skis teilweise über Steine gedrückt werden - wem das Mato zu schade ist, der kommt um eine kurze Portage tatsächlich nicht herum.
Oben auf der Lücke dann der Tiefblick Richtung Steilrinne... Der Puls schnellt innert Kürze nach oben und die Unsicherheit steigt - man sieht den Einstieg, den Verlauf und auch das Ende des Couloirs nicht, was die Entscheidung über ein "Go" oder ein "No-Go" alles andere als einfach macht. Fakt ist, dass man lediglich die Rutsch- oder Abkletterpartie einsieht, welche gut und gerne 40 bis 45 Grad aufweist. Nachdem mein Tourenpartner den Lead übernommen hatte und bis zum effektiven Couloir runter gerutscht ist, entscheiden wir uns für ein "Go" und somit nur noch für eine Richtung: Runter.
Der obere Teil können wir bei den aktuellen Bediungen problemlos rutschen, die Schneequalität ist perfekt. Bald erreichen wir das berüchtigte Couloir, wo wir infolge Abstiegsbreite und -steilheit (50 Grad über 80hm) uns für eine Portage entscheiden. Diese Stelle nun verlangt einem nochmals alles ab - vorallem, wenn man wie wir ohne technische Hilfsmittel wie Pickel, Steigeisen und notfalls Seil unterwegs sind. Das Seil nützt sowieso nur etwas im Couloir, wo man zwischen den Felsen hinunter muss, hierfür hat es zu Beginn auf der linken Seite - gut ersichtlich - einen Ringhaken, welcher sich perfekt für ein Abseillmanöver eignet. Weitere Bohr- und Abseilhaken folgen wenige Abstiegsmeter weiter unten. Nützlich wäre aber auf jeden Fall einen Pickel, welcher einem die nötige Sicherheit für ein unkontrolliertes Ausrutschen geben würde. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt noch die Steigeisen in den Rucksack, damit könnte man nicht nur sicherer sondern vor allem auch schneller durch das Couloir absteigen. Für uns heisst es kontrolliert und vorallem konzentriert ein Schuh nach dem anderen in den Schnee preschen - im Durchschnitt durften wir heute hier gute Trittschneeverhältnisse erleben.
Hat man das Ende erreicht, gilt die Vorsicht dem Triebschnee, welcher über die letzten Tage vom Couloir runter gekommen ist. Wir lösen ein harmloses, dennoch aber beachtliches Schneebrett aus - erstaunlich, über was für eine Länge und vor allem in was für einem flachen Hang dieses sich ausbreitet.
Die folgende Abfahrt über die unberührten Hänge bis zur Oberalp 1892m sind schlichtwegs nicht mehr in Worten beschreibar - schönere Verhältnisse gibt es fast nicht mehr. Kommt noch hinzu - und deshalb auch die Pluspunkte gegenüber dem Staldenfirn - dass sich hier beinahe niemand verirrt und die Natur wirklich noch Natur ist - man ist fernab von jeglicher Zivilisation, umgeben von mächtigen Berggestalten, welche sehr an Patagonien errinnern und hinter und vor einem Tiefschnee-Rampen, welche mehr als nur eine Freudenträne hervorrufen. Der Traum!
Wenig oberhalb von Oberalp konnten wir plötzlich Auf- und Abstiegsspuren ausmachen - was für ein Glück, denn die weitere Abfahrt via Schletterplanggen, durch den Sellenenwald via Rüteli 1506m bis nach Porthüsler beim Vorder Etzliboden ist alles andere als trivial. Ob wir auf Anhieb den richtigen Weg ohne Vorspurer (herzlichen Dank!) gefunden hätten? Ich befürchte nein. Zwar fährt man oftmals auf dem Sommerweg hinunter, nur ist dieser bei der aktuellen Schneemenge überhaupt nicht erkennbar nun nicht selten kämpft man sich mit Ästen im Gesicht - Helm auf!
Von Porthüsler ist es wieder einfach - von nun an geht die Schlussabfahrt alles dem gut ersichtlichen, manchmal ein wenig gar flachem Alpweg hinunter nach Bristen bzw. zur Talstation der Golzern-Seilbahn. Weil es bei der Talstation keine Beiz haben, entscheiden wir uns für eine Weiterfahrt entlang der Strasse mit den Skis bis nach Bristen, doch auch hier werden wir enttäuscht - zwar hätte es 2 Restaurants, das eine öffnet (heute ist Sonntag) um 18.00 Uhr und das zweite hat Ruhetag. Zusammen mit einer anderen Freeride-Gruppe warten wir somit in der klirrenden Kälte bei der Post auf das willkommene Postauto, welches uns alle hinunter nach Amsteg, dem heutigen Tourenziel, bringt.
Fazit:
Unser Zeitmanagement ging heute - trotz Skibindungsmalheur und einem verlorenen Skistock (1:0 für die Lawine...) - perfekt auf: 1 x Freeride-Run im Gebiet Disentis plus die perfekte und unvergessliche Abfahrt viä Bächenfirn hinunter nach Bristen. Wer mit der ersten Bahn hoch geht, schafft auf jeden Fall 2 Freeride-Runs, evtl. sogar 3, bevor man sich dann für den Aufstieg zum Oberalpstock aufmacht.
Die Bächenfirn-Abfahrt selbst ist Genuss pur und absolut problemlos zum Skifahren - die Crux liegt beim Abstieg von der Bächenfirn-Lücke durch die Steilrinne hinunter auf den Firn. Nicht schaden würde sicherlich die Mitnahme eines Pickels sowie evtl. von Steigeisen sein - ein Seil würde ich auch jetzt wieder zu Hause lassen (wenn's beim Einstieg blank wäre, hätte man immer noch die Möglichkeit via Staldenfirn hinunter zu fahren.
Schwierigkeit Skiabfahrt: 4.3 (siehe Legende bei mir auf dem Profil)
SLF: "Erheblich" (Triebschnee)
Tour mit "Alpencafé"
Route Nr. 860c & 860e - SAC Skitouren Zentralschweizer Voralpen & Alpen - M. Maier
Route Nr. 226b & 226g - SAC Skitouren Nordbünden, ..., Surselva - Vital Eggenberger
Tour mit "Alpencafé"
Route Nr. 860c & 860e - SAC Skitouren Zentralschweizer Voralpen & Alpen - M. Maier
Route Nr. 226b & 226g - SAC Skitouren Nordbünden, ..., Surselva - Vital Eggenberger
Tourengänger:
Bombo

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