Montag, 29. September 1986
Die Fahrt hinauf zum Wurzenpaß war für uns Flachländer beängstigend steil.
Oben am Grenzübergang großer Ärger, da ich meine grüne Versicherungskarte vergessen hatte.
Es half nichts: Wir mussten zurück nach Faak. Die Alternative wäre eine horrende Summe für einen Ersatz-Passierschein gewesen. Um 11 Uhr passierten wir denn endlich die Grenze...
Die Strecke zum Vrsic-Pass war hervorragend schön, hinzu kam ein herrliches Herbstwetter.
Eine knappe Stunde später standen wir am Einstieg des Klettersteiges. Dieser, durch die Nordwand der Mala (kleinen) Mojstrovka führend, war teilweise sehr exponiert.
Schmale, ungesicherte Bänder ließen mich besonders vorsichtig sein, Marion war wie immer
unbeeindruckt von solchen Klettereinlagen.
Um drei Uhr erreichten wir den Gipfel, der letzte Aufschwung über den Ostrücken bot eine leichte ungesicherte Kletterei.
Die beiden einzigen Bergsteiger, die wir an diesem Tage trafen, standen bereits am geräumigen Gipfel: Ein Jugoslawe und ein Deutscher aus Siegen.
Bald waren Marion und ich - bis auf eine ungeschickt umher fliegende Krähe allein am Gipfel.
Die warme Sonne ließ uns einige Zeit verweilen. Nach allen Himmelsrichtungen hin bot sich
eine prachtvolle Fernsicht.
Um vier Uhr stiegen wir über den Normalweg der schrägen Südabdachung zurück zum Pass.
Das Schlußstück zum Pass war eine wunderbare, lange Schuttabfahrt.
Vom Gipfel bis zum Auto benötigten wir genau eine Stunde.
Gehzeiten und Schwierigkeiten:
Vrsic-Pass - Vratca-Scharte:
40 Minuten, T2
Vratca-Scharte - Mala Mojstrovka:
1,50 Std., T3+, I+, Klettersteig WS+ (B/C)
Mala Mojstrovka - Vrsic-Pass
1,00 Std., T3
Tour-Teilnehmer: Marion, Michael
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