Abgschütz 2263m vor der Arbeit
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Wunder geschehen doch
Wie häufig kommt es vor, dass man sich bei schönstem Wetter, alleine auf einer einfachen Skitour befindet? So gut wie nie. Schon haben wir das Wunder.
Manchmal lohnt es sich eben doch auch mal eine nicht so populäre (prästigeträchtige) Tour unter die Ski zu nehmen.
O.K. Wenn ich ehrlich bin, war diese Tour weit hinten in meiner Favoritenliste, vor der Arbeit allerdings eine ideale Tour und im Nachhinein weiss ich eigentlich nicht warum diese eher selten begangen wird.
Mein Ausgangspunkt war heute die Melchsee Frutt (Fruttdörfli) welches knapp oberhalb der Nebelgrenze lag, was schon vielversprechend war.
Aufstieg |
Die Melchsee Frutt P.1902 erreichte ich bequem mit der Gondelbahn. Von der Bergstation der Gondelbahn geht es erstmal in westlicher Richtung etwas abwärts durch das Fruttdörfli auf dem Winterwanderweg zum Vogelbüelskilift (Schlepplift). Und schon befindet man sich, nach einer kurzen Querung der Skipiste Vogelbüel abseits der markierten und gesicherten Pisten. Der weitere Weg führt mich durch die Ebenmatt, zum Blausee P.1916 und schliesslich zum Spätbüel P.1989.
Hügliges Gelände was ein stetes auf und ab zur Folge hat, prägt bis hier hin das Landschaftsbild.
Nun geht es nordwestwärts weiter. Langsam wird es immer steiler bis im weiten Osthang, Tschugglen, der zum Abgschütz führt an der 30° Marke gekratzt wird. Am besten steigt man in der Mitte oder leicht links davon durch den Osthang hoch. Auf einer Höhe von ca. 2200m erreicht man schliesslich einen flacheren Teil, von dem ich schliesslich zum Abgschütz P.2263 bzw. dessen Wegweiser rüber queren kann. Auf dem Sattel ist der Schnee vom Wind so hart gepresst, dass ich die Skier ausziehen kann und ohne Probleme auf den höchsten Punkt des Abgschütz gehen kann.
Auf dem Abgschütz erwartet mich einen sensationeller Ausblick. Dieser reicht weit bis ins Mittelland hinein. Der Pilatus ragt wie eine Insel aus dem Nebelmeer hervor. Dreht man sich um erblickt man die ganze Hocheben der Frutt. Hätte ich diese Tour nicht als Vorarbeitstour gewählt wäre mir echt etwas entgangen. Nur schon für diesen Blick hat sich das ganze gelohnt. Bereits jetzt ist für mich unerklärlich warum sich nicht mehr für diese Tour entscheiden.
Abfahrt |
Ein richtiges schmankerl hatte ich aber noch vor mir. Die Abfahrt! Bessere Verhältnisse konnte ich mir nicht wünschen. In schönstem Pulverschnee durfte ich über den Osthang hinunter schwingen. In dem knapp 30° steilen Gelände ein wahres Vergnügen. Und das beste war, keine einzige Spur durchschnitt den Schnee. Nach belieben konnte ich meine Linie ziehen und einfach nur geniessen.
Die genaue Route verläuft durch den Osthang nach Grund und durch die Mulde zum Aastafel. Hier kann zum Schlittelweg nach Stöckalp rüber gequert werden. Skier aus und etwa 10m durch den Schnee hoch wühlen und schon befindet man sich auf dem Schlittelweg.
Zwischen Grund und Aastafel wird das Gelände leider etwas flach, so das teilweise mit den Stöcken etwas angestossen werden muss.
Ich persönlich wählte eine andere Variante. Ich folge dem Aabach und fahre durch das Aabachtal nach Aa Zuflucht P.1477, halte mich etwas rechts, durchqueren den Wald Cheselnstrüpf und erreiche die Cheselenhütte P.1303. Nun fahre ich nach P.1275 und folge ab jetzt dem Wanderweg in nördlicher Richtung der mich zur Stöckenmatt führt. Ab hier befindet man sich wieder auf der offiziellen Skipiste. Nach wenigen Minuten befinde ich mich wieder in der Stöckalp P.1073 bei meinem Auto.
Der Abfahrtsteil zwischen Aastafel und Stöckalp führt teilweise durch ruppiges, teilweise recht steiles und enges Waldgelände was nicht grosse Schwünge erlaubt. Diesen Teil der Tour ist der schwierigste und ist mit einem ZS- zu bewerten. Ich folgte einer Schneise die auf Grund von Strom oder Telefonleitungen gelegt wurde. Es wäre auch möglich etwas mehr westlich, näher an der Cheselflue ab zu fahre. Hier ist das Glände offener und einfacher zum befahren. Allerdings nur mit Vorsicht. Von der Chseleflueseite droht gleich dreifache Gefahr. Lawinen, Stein und Eisschlag.
Tour im Alleingang.
Startpunkt |
Melchsee Frutt P.1902 (via Sarnen, Stöckalp P.1073 erreichbar)
Ziel |
Abgschütz P.2263
Anforderungen |
Einfachere Einsteigertour auf eine Graskuppe am Fuss des Hochstollen. Kurzer Aufstieg mit langer Abfahrt. Die Schwierigkeiten ZS- beschränken sich nur auf den Abfahrtsteil dem Aabach entlang bzw. durch das Aabachtal.
Quert man vom Aastafel zum Schlittelweg, kann man diesem oder der Skipiste einfach bis zur Stöckalp folgen.
Hangrichtung |
Nord, Ost
Lawinengefahr |
Von den Nordwänden des Fulenberg (Fuli Flue), Hochstollen Ostflanke, und der Ostfelsen der Cheselenflue können vereinzelnt Lawinen bis auf die Aufstiegsspur bzw. Abfahrtsroute reichen. Bei der Cheselnflue kann bei sehr warmen Verhältnissen kann Stein- und Eisschlag entstehen.
Material |
Übliche Skitourenausrüstung
Fazit |
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Einfache Einsteiger oder Vorarbeitstour mit kurzem Aufstieg und langer Abfahrt.
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Steilheit bis kanpp unter 30°
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Trotz der bescheidenen Höhe ein super Aussicht zum Pilatus und auf die Hochebene der Melchsee Frutt.
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Genussvolle Abfahrt über den Osthang des Abgschütz.
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Relativ hoher Lärmpegel, da man immer von der Geräuschkulisse des Skigebietes Melchsee Frutt begleitet wird.
Genaue Route |
Melchsee Frutt P.1902, Ebenmatt, Blausee P.1916, Spätbüel P.1989, Tschugglen, Abgschütz P.2263, Abfahrt über Osthang bis ca. 200m dann links zu Aastafel, Aabach (Aabachtal), Aa Zuflucht P.1477, durch Wald Cheselenstrüpf, Cheselenhütte P.1303, P.1275, Stöckenmatt, Stöckalp P.1073
http://www.melchsee-frutt.ch/de/page.cfm/Bahn/Oeffnungszeiten
http://www.melchsee-frutt.ch/de/page.cfm/Bahn/Preise

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