Vom Säntis über vier Pässe nach Wasserauen


Publiziert von Delta Pro , 17. Januar 2012 um 09:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:14 Januar 2012
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 2670 m

Eine spannende Ski-Safari durch den Alpstein – mit alpinistischen Leckerbissen und traumhaften Pulverabfahrten
 

Der Alpstein ist im Winter weit weniger bekannt als im Sommer. Neben den klassischen Säntisbabfahrten (Wagenlücke, bzw. Rotsteinpass) und dem Wildhauser Schafberg werden nur wenige Touren häufig gemacht. Dieses Jahr sind die Bedingungen jedoch wegen den grossen Schneemengen ideal, und ich folgte dem Rufs des Alpin_Rise, der sich eine Alpstein-Skitour mit Pepp ausgedacht hat – vier Pulver-Abfahrten, vier Pässe und viele Eindrücke.
 
Zusammen mit jeder Menge anderen Tourenfahrern in der ersten Gondel auf den Säntis und dann nicht wie alle übrigen zielstrebig in den Stollen. Nach einer Kriecheinlage im fast mit Triebschnee aufgefüllten Stollenausgang erreichen wir in eisiger Kälte das Ende der Himmelsleiter, die sich heute in einer bizarren Kulisse präsentiert. Die Felswand ist mit rund einem Meter windgepacktem Schnee und Raufreif überzogen. Das Fixseil erscheint dazwischen ab und zu an der Oberfläche. Schon einige Male habe ich die Himmelsleiter im Winter begangen, doch so alpin war’s noch nie – und vor allem noch nie so eindrücklich! Wir schnallen in der ersten Scharte die Bretter an die Füsse und los geht’s auf die Gletscherabfahrt am Säntis in völliger Einsamkeit und bei grandiosem Ambiente.
Von Pt. 1841 spuren wir hinauf zur Wagenlücke (letzter Hang ca. 35°), wo uns die Sonne begrüsst. Hübsche Pulverabfahrt in den Talgrund und durch schon recht verfahrenen Schnee zur Meglisalp. Dort setzt der zweite Anstieg zum Bötzel an, der schon gespurt ist. Dank unserem Ausflug über den Blau Schnee, sind alle anderen Tourengeher schon weg (über 40 sind auf dem Weg zum Rotsteinpass!) und wir geniessen die Ruhe des Alpsteins. Vom Bötzel kurze Abfahrt mit den Fellen und Gegenanstieg zum Wideralpsattel. Eine weitere geniale Abfahrt über ideale Skihänge bringt uns ins Tal des Sämtisersees.
Zu Beginn der Ebene (Pt. 1317) montieren wir die Felle ein drittes Mal und folgen einer gut angelegten Spur gegen die Bogartenlücke. Über rund 300 Hm hat der Hang eine Steilheit von gut 35° und erhält auch im Januar viel Sonne. Später im Jahr ist dies der beschränkende Faktor der Tour aufgrund tageszeitlicher Erwärmung. Auf der Bogartenlücke kann ich es nicht lassen, die 4-Pässe-Tour doch noch mit einem Gipfel zu krönen und klettere mit Fixseil-Unterstützung aufs Bogartenmannli (ohne wär’s T6, II; und auch mit Fixseil kommt’s mir mit Skischuhen und Schnee auf den Tritten nicht ganz easy vor). Nach einer ausgiebigen Rast in der Sonne folgt die beste Abfahrt des Tages. In Traumpulver rauschen wir runter gegen Wasserauen. Die Abfahrt erfordert sichere Lawinenverhältnisse und vor allem viel Schnee, um die zahlreichen Blöcke zu überdecken. Beides gegeben momentan! Das Hüttentobel ist dann nochmals eine ski-technische Herausforderung. Man kurvt alles entlang des engen Wanderweges durch den steilen Wald und ist bedacht, wo immer möglich Geschwindigkeit zu vernichten. Die Schneemengen erlauben eine durchgängige Befahrung bis auf ca. 50m Tragpassage ausgangs Wald direkt über Wasserauen.

Tourengänger: Delta, Alpin_Rise


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