Le Chatelârd 1272m


Publiziert von Kik , 8. Januar 2012 um 16:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 7 Januar 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 770 m
Abstieg: 770 m

Meteoblue versprach samstags für die Region von Martigny bis Siders Aufhellungen;  dies zusammen mit hoher Lawinengefahr in der Höhe und verregnetem bzw. vereistem Schnee in tieferen Lagen, veranlasste uns, einmal die uns unbekannten tieferen Hänge des Mittelwallis auf zu suchen. Dazu animiert haben uns auch die vielen interessanten HIKR Berichte über Bissenwanderungen.

Wir starteten also in St. Leonard. (Schon beim ersten Foto meldet mein Apparat: Batterie leer, deshalb nur Buchstaben). Die Sonne beleuchtet durch die Wolkenlücken einzelne Dörfer am Hang und die Reben  wie mit einem Scheinwerfer. In den Rebbergen hängen noch vereinzelte Trauben, schrumpfelig, aber zuckersüss, so dass wir immer wieder zugreifen. In Les Planisses liegt schon ziemlich Schnee. Wir folgen der Bisse de Silloline nach Westen, etwas mühsam über und um zahlreiche vom Sturm gefällte Bäume. Beim Punkt 760 stützt sich ein Jäger auf das Geländer und mustert den Abgrund mit seinem Feldstecher. Er spricht ein urtümliches Französisch und sieht aus wie aus einem Heimatroman: Abgebleichte grüne Jacke, Lodengamaschen, ein Holzkarabiner. Hinter ihm in einer Felsnische eine Madonna mit verbleichten Plastikblumen. Er rät uns dringend ab, der Bisse weiter zu folgen. Man bräuchte Steigeisen, da Schneerutsche den Weg nivelliert hätten, und das Seil am Fels sei abgerissen.  Die Wand hätte uns auch ohne diesen Rat abgeschreckt. So folgen wir der Route zum Châtelard.

Der Weg ist unter dem Schnee versteckt und immer wieder müssen gestürzte Bäume umgangen werden. Deshalb sind wir froh um die Spuren von Wildschweinen, die auch tief eingesunken sind. Wir sind wohl etwas zu östlich und geraten an Felsen, die wir nach Westen hin umgehen. Dort finden wir die Wegspur wieder und gelbgrüne Pfeile an den Bäumen, die uns sicher auf den Grat  leiten. Beim P. 1030 öffent sich der Blick auf die Rebberge westlich und das Wallis bis Sierre östlich. Teilweise ist hier der Schnee abgeblasen, was das Vorwärtskommen erleichtert. Eigentlich hätten wir hier zwischen den Föhren langes dürres Gras und vielleicht Erika erwartet, statt dessen tut es zu und der Schnee wird höher!  So stapfen wir abwechselnd die Spur vor oder nach. Meine Kollegin hat Schneeteller an den Stöcken, die einen Teil des Gewichtes aufnehmen. Das half manchmal gerade vor dem Einsinken. Meine Stöcke dienten eher als Sonden zur Abschätzung, ob an den steileren Stellen eine Stufe sei. Mit warmgestapften Füssen bestaunten wir die urtümliche Religiosität des Felsenheiligtums unter dem Vorgipfel. In der Wind geschützten Kapelle unter der riesigen Christusstatue auf le Châtelard putzten wir die Bänke vom Schnee frei für unser Picknick. Eigentlich war doch gestern drei Königstag und so fromme Bewohner hätten den kurzen Stationenweg vom Dorf Lens zum König Christus pfaden können. Aber nein, auch hier ist nicht gespurt, und der kurze Weg hinab nach Lens über die Wiese auf etwa 1200m entpuppt sich als das anstrengendste Stück des Tages, da wir bei jedem Schritt gut knietief einsinken. in Lens wärmen wir uns kurz in der relativ neuen, riesigen Kirche auf.

Danach folgen wir der Grand Bisse de Lens, steigen via Chermignon d'en bas zu einem Wanderweg, manchmal entlang einer weiteren, nicht eingezeichneten Bisse bis über Loc, und dann gerade hinunter durch die Reben nach Sierre. Auch auf diesem Teilstück von Lens nach Sierre waren unzählige abgebrochene oder ausgerissene Bäume zu passieren. Diese und die über Erwarten grosse Schneehöhe haben unseren Spaziergang zu einer Bergtour werden lassen.

Tourengänger: Kik


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Kommentare (1)


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bidi35 hat gesagt: schade...
Gesendet am 8. Januar 2012 um 18:24
...dass die Bilder fehlen (ist mir aber auch schon passiert...).


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