Vom Frümsel zum Gulme


Publiziert von Daenu , 13. Dezember 2011 um 15:44.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG   Speer-Mattstock 
Aufstieg: 3000 m
Abstieg: 3000 m
Strecke:Starkenbach-Frümsel-Selun-Schären-Nägeliberg-Leistchamm-Flügespitz-Gulme-Amden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto ab Nesslau-Neu St.Johann
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto ab Ziegelbrücke
Kartennummer:1134

Ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch. Meine Tour startet bei der Postautohaltestelle Starkenbach, gleich beim Campingplatz. Vorbei an der Talstation der kleinen Seilbahn - heute nicht in Betrieb - geht der Weg zuerst durch Wald, dann über Weiden bergwärts. Auf ca.1200m trifft man auf ein Schottersträsschen, dem man bis zum Strichboden folgt. Am Wildmannlisloch vorbei wandere ich hoch zur Torloch-Alp, wobei ich immer etwas zum Selun hinüberschaue. Wo geht es dort am Besten hoch?

Frümsel (2267m) - T3-
Doch zuerst will ich auf den Frümsel, denn dieser fehlt mir noch in meiner Churfirsten-Sammlung. Der Weg steigt zuerst gemächlich an und wird dann immer steiler. Bei ein, zwei Passagen helfe ich ein wenig mit den Händen nach, aber technische Schwierigkeiten gibt es keine. Schon bald bin ich auf dem Gipfel - zumindest habe ich das gemeint. Der Berg lehnt sich ein wenig zurück und es geht noch mal ca. 150hm nach oben. Dafür geniesse ich die Aussicht danach umso mehr. Der Abstieg erfolgt auf dem selben Weg bis es auf ca. 1900m flacher wird. Dort traversiere ich ins Chalttal und Richtung Selun.

Selun (2204m) - T5
Am Selun mache ich drei Rampen aus die von rechts unten nach links oben ziehen (Foto). Die oberste - die genau unter dem Gipfel endet - nehme ich mir als Aufstiegsroute vor. Zuerst überquere ich die erste Felsstufe an der schwächsten Stelle oberhalb eines Schuttfeldes. Anschliessend steige ich über Gras und Fels gerade hoch bis zum Beginn der oben genannten Rampe und folge dieser - zuerst im Fels dann im steilen Gras - bis direkt unter den Gipfel. Der Aufstieg ist etwas heikel, da das lange Gras vom ersten Schnee flachgedrückt und sehr rutschig ist. Im Sommer geht das wahrscheinlich komfortabler. Ich bin froh, dass ich den Pickel dabei habe, denn ausrutschen möchte ich hier nicht. Vermutlich ist das nicht die "normale" Route, denn die farbigen Punkte habe ich bis oben nirgends gesehen. Nun geht es nur noch ein paar Meter über den Wiesengrat auf den Gipfel. Auf dem Wanderweg steige ich dann bis zur ersten Abzweigung ab (ca.1800m) und folge dort dem Wegweiser Richtung Ochsenhütte.

Schären (2184m) - T3+
Bald darauf verlasse ich den Weg wieder und quere über Gampi zum Tisch. Nun wird es wieder steil. Links des ersten Felsbandes steige ich in gut gestuftem Grasgelände hoch zum "Ostgipfel", dann runter zum Sattel und hoch zum höchsten Punkt des Schären. Der Abstieg auf dem Grat zu P.2087 gestaltet sich problemlos. Der Tiefblick auf den Walensee ist aber imposant.

Nägeliberg (2153m) - T3
Von P.2087 folgt man der Wegspur hoch zum Nägeliberg - ein kurzer Abstecher von etwa zehn Minuten. Mein Bauchgefühl rät mir von der Fortsetzung auf dem Grat ab. Zwar habe ich den Beitrag von marmotta gesehen, der hier in der Südflanke gequert hat. Aber nach dem Aufstieg zum Selun habe ich keine Lust mehr auf Querungen in steilen Grashängen. Deshalb steige ich auf dem gleichen Weg zu P.2087 ab. Das Schneefeld unterhalb dieses Sattels ist hart gefroren, lässt sich aber im Geröll umgehen. Danach geht es in munterem Auf und Ab durch Alpenrosen und über Karrenfelder Richtung Schafberg. Kurz vor P.1830 stosse ich wieder auf den Wanderweg.

Leistchamm (2101m) - T3
Dem Wanderweg folge ich bis oberhalb des Tritt, dann biege ich links ab. Über Gras sowie durch Buschwerk und Alpenrosen erreiche ich weglos den Punkt, wo der Wanderweg auf den Leistchamm einen Knick gegen Süden macht. Ab hier folge ich dem Weg bis auf den Leistchamm.

Flügenspitz (1703m) - T2
Der Abstieg vom Leistchamm erfolgt durchwegs auf dem Wanderweg. Der Vollmond zeigt sich am Himmel, deshalb entscheide ich mich spontan für eine Verlängerung der heutigen Tour. Auf dem Flügenspitz geniesse ich den Sonnenuntergang. Auf dem Weiterweg zur Vorder Höhi wird es langsam dunkel.

Gulme (1789m) - T2
Der nächtliche Aufstieg auf den Gulme ist bei Mondschein problemlos. Der Weg zeichnet sich gut ab und ist nirgends abschüssig. Nach einer letzten Rast mit Blick auf die Lichter im Glarnerland mache ich mich an den Abstieg zum Hüttlisboden. In der kurzen Querung durch den Wald bin ich froh um die Stirnlampe, da es stockdunkel ist. Kaum bin ich wieder auf der Weide, reicht das Mondlicht wieder aus. Über das Fahrsträsschen und Wiesenwege spaziere ich nach Amden hinunter.



Tourengänger: Daenu


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Kommentare (1)


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rkroebl hat gesagt: Ähhhmmm...
Gesendet am 13. Dezember 2011 um 21:16
...wie soll ich's sagen, ohne "Huere Siech!" in den Mund zu nehmen? Kenne Teile der Tour und ich muss sagen, ob Deiner Leistung bleibt mir die Spucke weg. Bravo!


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