Es gibt Berge, bei denen man zu Unrecht keine großen Gipfelblicke erwartet. Ein solcher Fall ist der Hirschhörnlkopf. Der Berg mit dem wenig klangvollen Namen erhebt sich nördlich der Jachenau und ist eines der Glanzstücke der Benediktenwandgruppe. Obwohl er schnell und einfach zu erreichen ist, ist er - verglichen mit seinen bekannteren Nachbarn - nicht überlaufen. Einst ragte er als Nunatak aus dem gewaltigen eiszeitlichen Gletscherstrom heraus, heute kann man sich an nebligen Herbsttagen in diese Zeiten zurückversetzen, wenn er dem Nebelmeer wie ein Schiffsbug entspringt.
Start in Jachenau im gleichnamigen "Sonnental", das sich dem Actiontourismus erfolgreich verwehrt und dadurch seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Von der Kirche führt ein Fahrweg an der Kleinen Laine entlang nach Nordwesten. Bald darauf rechts und gleich wieder links auf Forstwegen in den Wald hinein, bis nach links ein Steig (bezeichnet) abzweigt. Auf ihm durch lichten Wald mit stets guter Aussicht ins Karwendel durch die Südflanke empor auf den Gipfelrücken.
Dem breiten Rücken folgend, vorbei an der Pfundalm (Bärenhauptalm) und hinauf zum weithin sichtbaren Gipfelkreuz.
Die Aussicht vom höchsten Punkt ist überraschend umfassend. Karwendel und Wettersteingebirge lassen sich im Süden ungehindert überblicken, im Norden punkten die Berge um die Benediktenwand. Schön zeigt sich die lange Jachenau und der türkis-grüne Walchensee. Sehr viel Panorama für wenig Aufstiegsmühe!
Der Abstieg verläuft auf der Anstiegsroute. Wem das zu fad ist, der kann von der Pfundalm auf anfangs schwachem Steig (bezeichnet) über die Kotalm und das Kotbachtal absteigen.
Schwierigkeiten:
Hirschhörnlkopf über Südflanke: T2.
Fazit:
Einfacher, schöner Anstieg auf einen wunderbaren Aussichtsberg. Nur selten bekommt man so viel Panorama für so wenig Mühe. Eine immer lohnende 3*-Tour (der Rundtour darf man noch sogar einen "*" mehr geben).
Mit auf Tour: Stephi.
Kategorien: Bayerische Voralpen, Sonnenuntergangstour, 3*-Tour, 1500er, T2.
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