Der Neuenalpspitz mit Garnitur im sonnigen Dezember


Publiziert von rkroebl , 2. Dezember 2011 um 22:53.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 2 Dezember 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Starkenbach - Unterstofel - Oberstofel - Tal - Gemeinenwis - Neuenalpspitz - Schlafstein - Alp Hoor - Alp Rotstein - Unterstofel - Starkenbach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder ÖV nach Starkenbach
Kartennummer:2514 Säntis Churfirsten 1:25000

Es war und ist davon auszugehen, dass heute wohl die letzte Möglichkeit für eine schneefreie Tour im Toggenburg gekommen war. Dafür wollte ich natürlich die Sonnenseite nützen, die mir noch fehlenden 6 Churfirsten können bis nächstes Jahr warten. Also wurde ich gegenüber mit dem Neuenalpspitz fündig.

Sehr fündig, denn - soviel kann ich vorausschicken - das war eine der schönsten Touren, die ich bisher gemacht habe. Grund dafür sicher, dass sie vor Abwechslung nur so strotzte. Alle halbe Stunde andere Umstände, andere Anforderungen.

Anforderungen: Ich wollte ja nicht nur von Starkenbach auf den Berg rauflaufen und wieder runter. Da hat mich dann schon die Variante via Neuenalp, Gmeinenwis und den Nordwestgrat gepackt.

Ich habe einiges darüber gelesen hier bei Hikr.org und nun, nachdem ich  sie  gemacht habe, kriegt die Tour wegen eben diesem Nordwestgrat ein Plus hinter die 3 und ein I gleich auch noch. Bei der Route wäre wirklich zu überlegen, warum sie nicht blau markiert ist, denn ganz einfach ist sie nicht, sie hat ausgesetzte Bereiche, zwei erwähnenswerte Kletterstellen und hier und da ist der Grat mal 30cm breit. Ich wusste, auf was ich mich da einlasse und ich hatte absolut perfekte Bedingungen (alles total trocken, kein Eis, eitel Sonnenschein, Windstille), das lag innerhalb meiner Fähigkeiten. Aber wer sich mal so eine Wanderkarte kauft und meint, er oder sie könnte da einfach so drüber, kommt vielleicht in Gefahr. Perfiderweise befindet sich der Hauptteil der Strecke nämlich zwischen den beiden Kletterstellen. Wenn man einmal rauf ist, muss man auch runter. Es wird zwingend zwei Mal geklettert. Ich habe einige Stimmen hier gelesen, die ins gleiche Horn blasen. Der Grat ist 'untersignalisiert', für mein Empfinden. Ende des Diskurses.

Ich ging von Starkenbach los, durch das Tobel des Neuenalpbachs bis zu dessen Ende hoch. Teilweise ekelhafte Unterlage im Wald - alles dick mit Laub zugepackt, jeder Schritt ist ein kleines Abenteuer für die Fussgelenke. Aber das wird bald unter dem Schnee von heute Schnee von gestern sein. Auf der Neuenalp angekommen und bei dem Wetter, war das alles halt ein Hinsetzer. Fantastische Ausblicke in den Alpstein, die ich auf dem Mäuerchen von dem St. Wendelin-Denkmal aus genoss - mit Powerriegel und Blick auf den Gräppelensee. Dann eben weiter in die Gemeinwis und an den Grat. Ein Aufstieg, den ich mal als 'sauschön' bezeichnen möchte. Weiter über den schon ausgiebig beschriebenen Grat zum Gipfel, wo mich ein von der anderen Seite her aufgestiegener Wandersmann, Willi, herzlich begrüsste. Ihm verdanke ich auch die Gipfelfoto auf der ich mal selber auch drauf bin. Der Eintrag ins Gipfelbuch war auch fällig, klar. Diesmal durfte ich diese (für mich) Erstbesteigung zwei bezaubernden Damen widmen, die das oder sowas ähnliches von mir verlangt hatten. This one was for you, Sandra and Zora.

Abstieg nach Hoor via Schlafstein (wunderbare Aussicht über das Untertoggenburg) unproblematisch, auch wenn man da ein, zwei Mal kurz und ganz einfach kraxeln muss.  Bei der Alphütte führt (ohne Wegweiser, aber anfangs WeissRotWeiss signalisiert) rechts ein Weg zwischen den Steinmäucherchen weg, nach Westen. Den Weg würde ich auf keinen Fall bei Nässe verwenden, er hat ein paar so schon rutschige Traversen in Steinschlagrinnen drin. Heute aber kein Problem - der Weg führt hinüber auf die Alp Rotenstein und dann ins Tal nach Stein. Ich war aber zeitlich und konditionell so gut dran, dass ich da spontan noch an der Sonne bleiben wollte und machte demnach auf der Alp einen scharfen Richtungswechsel nach links (das wäre dann Osten) um via Rosnegeln wieder nach Unterstofel auf der Neuenalp zu gelangen. Von dort ging's dann auf der Aufstiegsroute durch's Neuenalpbachtobel hinunter nach Starkenbach, auf einen Most im Restaurant 'Churfirsten', wo das Personal noch zu einem an den Tisch sitzt, wenn wenig Betrieb ist.

Was für ein gelungener Tag war das!

Tourengänger: rkroebl


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