Der Winter lässt weiter auf sich warten. Bei den Verhältnissen, die derzeit in den Bergen herrschen, bieten sich Touren an, die im Sommer entweder zu wenig reizvoll, überlaufen oder einfach zu schweisstreibend sind - z.B. die Gehrenspitze aus der Ostrinne: Im Sommer ein steiles Ofenrohr, Mitte November eine anregende Aufstiegsroute.
Mit meinem Bergkumpel C. in Leutasch Gasse (1115m) los, gleich hinter der Bäckerei geht es über Lawinen-/Steinschlagverbauungen los - schön steil, durch schön lichten Wald empor (Zur Orientierung: Hilfreiche Photos in ADI's Tourenbericht). Wir sind die ersten Paar Hundert Hm nicht in der Rinne, sondern rechts davon über Wildwechsel und Jägersteige im an einigen Stellen von Abbrüchen durchzogenen Wald emporgestiegen, bis wir - nach Gefühl - durch Latschen zurück in diesen Graben gequert sind (nicht sicher, dass das der beste Weg war. Im Juni ist dies wahrscheinlich die Hölle...). Der weitere Aufstieg durch die Rinne ist einfach und nicht zu verfehlen, der Weg zum Grat und die Querung in der Grasflanke unter dem Gipfel ebenso (eher T3 als T4, keineswegs schwieriger). Warum hier 90% der Wegmarkierungen übermalt wurden, erschließt sich nicht unmittelbar.
Am Gipfel heute wirklich unglaubliche Sicht - so, wie sie wohl nur im Spätherbst sein kann. Das Karwendel wie in einem Bilderbuch!
Nach ausgiebiger Rast zügig zur Erinnerungshütte und ins Scharnitzjoch, mit wenig Höhenverlust und sonnig unter den Wänden der Schlüsselkarspitze in Puittal gequert (Normalweg eisig und schattig). Malerischer, zu dieser Jahreszeit nicht mehr von bissigen Haflingern patroullierter Weg zum Puitegg, mit permanentem Karwendel- und Ahrnspitzblick. Durch den spätsommerlichen Puitwald zurück nach Leutasch. Schöne Tour!
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