Verstiegen - Über den Versuch die westl. Griesspitze zu ersteigen.
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Nicht immer sind die geplanten Touren auch tatsächlich mit Erfolg gekrönt. Um auch mal etwas Normalität in unser erfolgsgewöhntes Berichten zu bringen, hier ein Bericht über mein knappes Scheitern an der westl. Griesspitze in den Miemingern.
Start war am Wirtshaus Arzkasten in Obsteig. Zunächst ging noch alles nach Plan, in 50min zum Lehnberghaus - es ist bitterkalt, so-4 Grad, weiter zur Hölle - 1,30 ständig Warnschilder, dass die Grünsteinscharte wg Steinschlag gesperrt ist- und hinauf zum Stöttltor - 2,15. Hier erste Sonnenstrahlen, ah Wärme.
Nun wirds ernst. An den Felsen fand ich Steigspuren die wie im AV beschrieben leicht absteigend zum Begin einer Rinne führte, schon diese Querung gab eines ersten Eindruck davon, was mich erwarten sollte, Bruch Brösel, Gries.
Am Eingang der Rinne in ca. 10m Höhe ein verblichener Schriftzug - Westl.Griesspitze - wie Sie den wohl da angebracht haben ??. Dann Einstieg in die Rinne - ach ja der Gipfel heißt ja Gries-spitze, also über all weißer Gries, Staub, mega brösliges brüchiges Gestein, mühsam lavariere ich mich im Geröll höher. Am Ende gehts am besten in der Rinne. Abschluss ein 5m hohes Wandl und da auch ein lose herabhängendes Fixseil - ich bin also richtig. Das Wandl ist die Schlüsselstelle, etwas abweisend und brüchig, aber mit Hilfe des Seils - geschafft guter oberer IIer.
Es beginnt der interessanteste Teil - auf einem verfallenen Knappensteig gehts quer durchs Geschröff, teilweise Fixseile an einigen ausgesetzten Stellen, mit Bohrhaken befestigt. Der Steig ist mit den alten Eisenbügelhalterungen eines wohl ehemaligen Geländers markiert. Nach knapp 1,20 ist das Ende des "Steiges" erreicht - ein Stollenloch zeugt von ehemaligen Bergwerkstätigkeit.
Nun beginnt die Wegsuche, denn von den in einigen Berichten erwähnten roten Markierungspunkten ist nur selten ein sehr verblichener Rest zu sehen.
Zunächst eine Rippe gerade hoch, dann in eine Rinne und zu einem Steinmann nach rechts in ein Schartl. Hier wieder 2 rote Punkte.
Es folgt eine steigende Querung zum großen Schuttfeld in der Westflanke.. Nochmals ein paar Steinmänner, 2 kaum erkennbare Pünktches am Beginn einer Rippe, dann nichts mehr.
Ich suche und suche, steige dabei ziemlich gerade aufwärts, einer gut gangbaren Rinne folgend - ein böser Fehler wie sich herausstellen sollte - ich hätte noch weiter nach rechts über 2-3 Rippen und Rinnen bis unterhalb des begrünten Grates queren müssen.
So gehts mühsam im plattigen Geschröff aufwärts, oben kommt wieder der Gries, das Gelände wird mega ekelhaft - 2 Schritte vor, 1 zurück-ächz. Schließlich nach gut 2,30 stehe ich am W-Grat, der Gipfel nur noch 2-3 Türmchen entfernt. Aber was für Türmchen. Ich probiere es trotzdem. Der Erste geht noch, dann wirds ausgesetzt und dazu auch noch megabrüchig - schon vom Anhauchen verabschieden sich einige Zacken. Schließlich stehe ich an einem 10m hohen überhängenden Abbruch, gegenüber erhebt sich mächtig steil nur gut 50m entfernt der Gipfelturm - Ende.
Die Vernunft siegt - ich kehre um.
Zudem wird das Zeitfenster immer knapper.
Also alles wieder runter, oben mega eklig, unten in der plattigen Rinne etwas besser, trotzdem brauche ich eine Ewigkeit hinab, ich pfeife aus dem letzten Loch, wieso eigentlich (:-.
Dann endlich der Knappensteig, jetzt gehts vorwärts.
Das Wandl , ein letztes Hinderniss, vorsichtig steig ich ab, da.... bricht mir der schöne Tritt doch glatt heraus und bröselt in die Tiefe - gut das das Seil da ist, an dem ich nun hänge. Über die restliche Griffe und Tritte gehts hinab. Die Rinne erfordert nochmal volle Konzentration, und ich brösel mich hinab,ein letzter Sprung, vollkommen eingestaubt und ziemlich fertig erreiche die Stöttlreise beim Einbruch der Nacht und steige zum Törl hinauf.
Gut 3,30 hat der Abstieg gedauert, einfach unterirdisch.
Beim Schein der Stirnlampe gehts nun auf guten Steigen und Wegen bequem zurück zum Auto.
Toller Sternhimmel, A...-Kalt ists wieder.
Fazit:
Sehr fordernde lange Tour, sowohl was die Kondition angeht, als auch im technischen Teil.
Bis Stöttltor - T2 einfaches Bergwandergelände.
dann T6 mit Kletterstellen II und I.
Teilweise recht unangenehmes Gelände - 1.Rinne und oben. Mega Bruch, Gries, Brösel ect., die Mieminger sind nichts für Schönheitskraxler.
Gelände oben nicht so steil wie am Oberreintalschrofen vor ein paar Tagen, aber dort warens nur 350hm, hier sinds 700hm, das spürt man deutlich. Im Bereich des verfallenen Knappensteiges erhöhte Vorsicht, oberhalb mehrere frische Ausbruchsstellen, der viele weiße Staub spricht für Bergstürze in diesem Gebiet.
Die Grünsteinscharte ist wegen Steinschlag und Bergsturzgefahr gesperrt!! - siehe auch meinen Bericht letztes Jahr am Grünstein O-Grat.
Steinschlaghelm ist Pflicht - habe zwar keinen Steinschlag gehört, aber man selber löst ständig einen aus.
Start war am Wirtshaus Arzkasten in Obsteig. Zunächst ging noch alles nach Plan, in 50min zum Lehnberghaus - es ist bitterkalt, so-4 Grad, weiter zur Hölle - 1,30 ständig Warnschilder, dass die Grünsteinscharte wg Steinschlag gesperrt ist- und hinauf zum Stöttltor - 2,15. Hier erste Sonnenstrahlen, ah Wärme.
Nun wirds ernst. An den Felsen fand ich Steigspuren die wie im AV beschrieben leicht absteigend zum Begin einer Rinne führte, schon diese Querung gab eines ersten Eindruck davon, was mich erwarten sollte, Bruch Brösel, Gries.
Am Eingang der Rinne in ca. 10m Höhe ein verblichener Schriftzug - Westl.Griesspitze - wie Sie den wohl da angebracht haben ??. Dann Einstieg in die Rinne - ach ja der Gipfel heißt ja Gries-spitze, also über all weißer Gries, Staub, mega brösliges brüchiges Gestein, mühsam lavariere ich mich im Geröll höher. Am Ende gehts am besten in der Rinne. Abschluss ein 5m hohes Wandl und da auch ein lose herabhängendes Fixseil - ich bin also richtig. Das Wandl ist die Schlüsselstelle, etwas abweisend und brüchig, aber mit Hilfe des Seils - geschafft guter oberer IIer.
Es beginnt der interessanteste Teil - auf einem verfallenen Knappensteig gehts quer durchs Geschröff, teilweise Fixseile an einigen ausgesetzten Stellen, mit Bohrhaken befestigt. Der Steig ist mit den alten Eisenbügelhalterungen eines wohl ehemaligen Geländers markiert. Nach knapp 1,20 ist das Ende des "Steiges" erreicht - ein Stollenloch zeugt von ehemaligen Bergwerkstätigkeit.
Nun beginnt die Wegsuche, denn von den in einigen Berichten erwähnten roten Markierungspunkten ist nur selten ein sehr verblichener Rest zu sehen.
Zunächst eine Rippe gerade hoch, dann in eine Rinne und zu einem Steinmann nach rechts in ein Schartl. Hier wieder 2 rote Punkte.
Es folgt eine steigende Querung zum großen Schuttfeld in der Westflanke.. Nochmals ein paar Steinmänner, 2 kaum erkennbare Pünktches am Beginn einer Rippe, dann nichts mehr.
Ich suche und suche, steige dabei ziemlich gerade aufwärts, einer gut gangbaren Rinne folgend - ein böser Fehler wie sich herausstellen sollte - ich hätte noch weiter nach rechts über 2-3 Rippen und Rinnen bis unterhalb des begrünten Grates queren müssen.
So gehts mühsam im plattigen Geschröff aufwärts, oben kommt wieder der Gries, das Gelände wird mega ekelhaft - 2 Schritte vor, 1 zurück-ächz. Schließlich nach gut 2,30 stehe ich am W-Grat, der Gipfel nur noch 2-3 Türmchen entfernt. Aber was für Türmchen. Ich probiere es trotzdem. Der Erste geht noch, dann wirds ausgesetzt und dazu auch noch megabrüchig - schon vom Anhauchen verabschieden sich einige Zacken. Schließlich stehe ich an einem 10m hohen überhängenden Abbruch, gegenüber erhebt sich mächtig steil nur gut 50m entfernt der Gipfelturm - Ende.
Die Vernunft siegt - ich kehre um.
Zudem wird das Zeitfenster immer knapper.
Also alles wieder runter, oben mega eklig, unten in der plattigen Rinne etwas besser, trotzdem brauche ich eine Ewigkeit hinab, ich pfeife aus dem letzten Loch, wieso eigentlich (:-.
Dann endlich der Knappensteig, jetzt gehts vorwärts.
Das Wandl , ein letztes Hinderniss, vorsichtig steig ich ab, da.... bricht mir der schöne Tritt doch glatt heraus und bröselt in die Tiefe - gut das das Seil da ist, an dem ich nun hänge. Über die restliche Griffe und Tritte gehts hinab. Die Rinne erfordert nochmal volle Konzentration, und ich brösel mich hinab,ein letzter Sprung, vollkommen eingestaubt und ziemlich fertig erreiche die Stöttlreise beim Einbruch der Nacht und steige zum Törl hinauf.
Gut 3,30 hat der Abstieg gedauert, einfach unterirdisch.
Beim Schein der Stirnlampe gehts nun auf guten Steigen und Wegen bequem zurück zum Auto.
Toller Sternhimmel, A...-Kalt ists wieder.
Fazit:
Sehr fordernde lange Tour, sowohl was die Kondition angeht, als auch im technischen Teil.
Bis Stöttltor - T2 einfaches Bergwandergelände.
dann T6 mit Kletterstellen II und I.
Teilweise recht unangenehmes Gelände - 1.Rinne und oben. Mega Bruch, Gries, Brösel ect., die Mieminger sind nichts für Schönheitskraxler.
Gelände oben nicht so steil wie am Oberreintalschrofen vor ein paar Tagen, aber dort warens nur 350hm, hier sinds 700hm, das spürt man deutlich. Im Bereich des verfallenen Knappensteiges erhöhte Vorsicht, oberhalb mehrere frische Ausbruchsstellen, der viele weiße Staub spricht für Bergstürze in diesem Gebiet.
Die Grünsteinscharte ist wegen Steinschlag und Bergsturzgefahr gesperrt!! - siehe auch meinen Bericht letztes Jahr am Grünstein O-Grat.
Steinschlaghelm ist Pflicht - habe zwar keinen Steinschlag gehört, aber man selber löst ständig einen aus.
Tourengänger:
kardirk

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (5)