Es werde li(e)chter in Dunkelstein!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 3. November 2011 um 21:10.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum: 3 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL 
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Triesen/Säge - Gorn - Platta - Koraspitz - Langspitz - Rappastein - Goldlochspitz - Wang - Walser Heuberge - Triensberg

Bis jetzt war Dunkelstein weitestgehend ein schwarzer Fleck auf meiner (vor-)alpinen Landkarte: Erst einmal führte mich eine Skidurchquerung von St. Antönien bis Malbun, und bezeichnenderweise wechselte der Schnee, sobald wir die Grenze beim Tschingel überschritten, von Pulver jäh zu Bruchharst. Malbun habe ich auch nicht grad als Bijou in Erinnerung, und die dunkle Mauer vom Naafkopf bis Falknis bedrückte mich sehr... Seither vermochte auch die Dreifaltigkeit von Erzbischof, Fürst und Banken meine Sympathien nicht wirklich zu wecken..., hingegen Marmottas Bilder hier doch immerhin mal mein Interesse, zumal sich ebendort überraschend signifikante Lärchenbestände erkennen liessen. Damit war auch eine elegante Lösung des Dilemmas zwischen Lärchen und Föhnfenster gegeben (die inneralpinen Lärchenbestände würden in den Wolken liegen). 
Zur Route bis zum Rappaspitz gibt's Marmottas präziser Beschreibung nix hinzuzufügen - dankeschön:-)! - ausser:
a) den (markierten) alten Lawenaweg empfand ich nicht als mühsam steil, sondern als effizient
b) von Magrüel querte ich nicht nach Tuass, sondern folgte dem schönen, mit goldenen Lärchen und vielen Holzhüttchen bestockten Rücken über Gorn, Platta und Kora - die Gegend kennt offensichtlich eine reiche, holzige Rustico-Kultur und ausgeprägte Jagdobsession. Von Kora zuerst weiter dem Rücken entlang, eine erste felsige Zone rechts umgehend, und unter dem Gipfel zum Tuass-Rücken queren, um den luftigen, aussichtsreichen Gupf über griffige Schrofen zu gewinnen (T4+)
c) den nachfolgenden kurzen Felsaufschwung, der durchaus begehbar aussieht, umging ich aufgrund des stürmischen Föhns rechts, zumal der Höhenverlust insgesamt nicht wesentlich grösser ist. Föhnsturmbedingt erklomm ich den exponierten Langspitz zuletzt kriechend...

Langsam zerrte der Föhn auf den Graten etwas an den Nerven, sodass ich vor der Kolme direkt (T4+) nach Wang abstieg (hübsche Alp), um von dort auf dem alten Wildheuerweg nach Triesenberg runter zu queren. Anfänglich ist die unmarkierte Spur nicht leicht zu finden, hat man sie aber nach der Kuhalpzone einmal am Schlawittchen, ist sie nicht mehr zu verfehlen. Die steilen Heuplanggen sind prächtig, erinnern an den Rophaien (ausser dass es Lärchen hat) und sind offenbar ein nationales Kulturgut: Eine der vielen winzigen Hüttchen auf den Spornen ist als solches deklariert und offen (Pfannen, Ofen, 1-2 Plätze, aber keine Decken/Matrazen). Nach sehr steilem Abstieg durch Felsbänder ist der schöne Teil vorbei, und aus dürren Wäldern tritt man in die wuchernde Agglo Triesenberg, die wohl lichteste Wohnlage von Dunkelstein - welch ein Gegensatz zum Hüttchen der alten Walser Heuberge!

Fazit: Die Westflanke unter dem Rappaspitz-Grat ist wirklich eine lichte Sache - steil, wild, mit hübschen Wildheuplanggen, Lärchen und Maiensässchen!

P.S. Hübsch (wenn auch lang) wäre auch die Variante, vom Rappaspitz via Lawena noch auf den Mittaggrat zu steigen und nach Guscha abzusteigen

PS.2: Die Kamera konnte offenbar die Vorurteile gegen Dunkelstein nicht ablegen und gab alsbald den Dienst auf...

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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