Hinterrugg (2306 m) via Valsloch


Publiziert von alpinos , 25. Oktober 2011 um 21:35.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Walenstadtberg-Untersäss - Alp Tschingla - Chammsässli - Valsloch - P. 2248 - Hinterrugg - u.z.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Walenstadtberg-Untersäss; hier einige Parkmöglichkeiten an der Bushaltestelle.

Herbstliche Wanderung hoch über dem Walensee

Nachdem am Abend zuvor unsere Verabredung und morgens auch [Alpinos]F wegen Krankheit ausgefallen waren, machte ich mich alleine auf den Weg. Mein Ziel war der Hinterrugg ob Walenstadt. Zuerst plante ich, von Walenstadt zu starten. Bei der Ankunft überzeugten mich aber die tiefen Temperaturen (2°C) im Tal und die sonnenbeschienenen Hänge weiter oben in Walenstadtberg zu beginnen. Als kleine Herausforderung hatte ich mir ein Trainingsziel gesetzt: die ersten ca. 800 Höhenmeter bis zur Alp Tischingla in einer Stunde zu bewältigen.



Um 9:10 Uhr begann ich in Walenstadtberg-Untersäss (754 m) bei der Bushaltestelle meinen Aufstieg. Zunächst ging's über noch grüne Wiesen, dann durch den schon bunten Wald. Schnell gewann ich in dem steilen Gelände auf dem guten Wanderweg an Höhe. Einzige "Problemstellen" waren die vier Querungen des mit hart gefrorenem Lawinenschnee gefüllten Couloirs im Berger Laui. Exakt nach einer Stunde erreichte ich die sonnengeflutete Terrasse der Alp Tschingla (1528 m) und genoss ein erstes Mal die grandiose Aussicht auf die verschneiten Berge im Süden.

Nun etwas gemächlicher wanderte ich zunächst die Forststrasse nach Osten. Nach ca. 500 m zweigt der weiss-blaue Wanderweg zum Chäserrugg ab. Die Schwierigkeit auf dem Weg bis zum Chammsässli bestand in der Querung der leicht abwärts geneigten Felsplatten unterhalb des Tiereggs. Beim Chammsässli (1742 m) wechselt der Wanderweg wieder zu weiss-rot. Der Einstieg zum Valsloch durch das schmale Couloir war mit hartgefrorenem Lawinenschnee gefüllt, aber gut zu begehen. Kurz darauf glaube ich polternde Steine zu hören und drückte mich instinktiv an die Felsen. Es kam aber kein Stein, nur nach wenigen Augenblicken ein weiteres Poltern. Ich stieg weiter auf und als ich das Couloir verliess wusste ich, woher die Geräusche kamen: drei impossante Steinböcke fochten ihre Kämpfe aus; als zusätzliche Herausforderung fand der Kampf zwischen den dreien in einer schmalen, steilen, schneegefüllten Rinne statt. Sie konnten kaum ihre Hörner richtig positionieren.
Durch das breiter werdende Tal stieg hinauf an den Fuss der Felsen und querte dann nach links über kleinere Schneefelder und erreichte kurz darauf P. 2248. Gleich darauf stand ich auf dem Gipfel des Hinterruggs (2306 m; 11:50 Uhr, 2h30min reine Gehzeit).

Vom Gipfel genoss ich das herrlich klare 360°-Panorama; im Rücken hatte ich das impossante Alpstein-Massiv; im Süden reckte ich die Ringelspitze in die Herbstsonne; daneben ragten die Glarner Alpen in den Himmel. Im SO konnte ich sogar das Bernina-Massiv und den mächtigen Klotz des Piz Kesch erkennen. Ein Traum! Auf dem Chäserrugg war jede Menge Betrieb, aber der Hinterrugg war recht ruhig - bis auf eine grosse Gruppe von Gleitschirmflieger-Aspiranten, die an den Klippen Aufstellung nahmen und bald darauf in der Luft kreisten.

Nach 40 min machte ich mich an den Abstieg. Bis zur Alp Tschingla genoss ich die warme Sonne und die Aussicht; dann gab ich wieder etwas Gas und erreichte nach insgesamt 1h30min Abstiegszeit meinen Ausgangspunkt.



Eine herrliche und genussvolle Tour mit Kondi-Faktor - durchaus mit Wiederholungspotential!

Tourengänger: alpinos


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