Erlspitze - perfekt für den Herbst


Publiziert von maxl , 20. Oktober 2011 um 17:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:18 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1430 m
Abstieg: 1430 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Um nach Hochzirl zu gelangen, muss man in den Ortskern von Zirl. Von dort unter der 177 durch und steil hinauf zum Krankenhaus. Dort kostenlose Parkmöglichkeit.
Unterkunftmöglichkeiten:Solsteinhaus im Sommer (allerdings schöner Winterraum!!)

Es scheint, dass nun der Winter endgültig ankommt in den Alpen, also musste die letzte Gelegenheit ausgenutzt werden. Nachdem ich mich nun in letzter Zeit öfters im schönen Karwendel rumgetrieben hab, sollte das auch diesmal wieder so sein - es gibt Gegenden, von denen ich einfach nicht genug bekommen kann. Die Erlspitze erschien mir ein geeignetes Ziel zu sein: südseitiger, einfacher und fast schneefreier Zustieg, wenig frequentiert da unter der Woche, das Solsteinhaus geschlossen und außerdem ist sie ein prominenter Gipfel mit guter Aussicht. Alles das bestätigte sich, das schon vorweg.

Start um viertel vor neun am Bezirkskrankenhaus Hochzirl luxuriöse 350m über Zirl. Dort ist eine riesige Stein-Zerkleinerungs-Maschine am Werk, der damit verbundene erhebliche Lärm treibt uns schneller vorwärts. Zunächst geht's auf breitem Weg ostwärts fast ohne Höhengewinn dahin, bis der Fahrweg sich nach einem Abzweig dann doch erbarmt und also kräftig ansteigt. Man hat auf dieser ersten Stunde des Weges keinerlei Ausblicke, und so zieht sich's ganz schön. Dann aber gelangt man an einen kleinen Schuttplatz, an dem der Fahrweg endet und ein schöner kleiner Steig beginnt. Dieser führt einen in weiteren 20min zur Solnalm auf 1644m, von der aus man schon einen schönen Blick auf die Stubaier Alpen genießen kann. Auch die weiteren Tagesziele, das Solsteinhaus und die Erlspitze, zeigen sich hier. So machen wir etwas Rast und freuen uns auf den genussreicheren Teil der Tour.

Der Weg führt von der Solnalm ohne großen Höhengewinn aber abwechslungsreich richtung Norden an einen größeren Schuttplatz, der etwas ruppig gequert wird. Danach sanft ansteigend zum Solsteinhaus, das wir eine gute halbe Stunde nach der Solnalm erreichen. Von dort aus zweigen einige Wege ab, dabei mitunter der auf den Großen Solstein über seine zahme W-Flanke, wie eben auch zwei Varianten auf die Erlspitze. Etwas westlich des Gipfelaufbaus der über die Eppzirler Scharte, von der aus dann ein Klettersteig auf die Spitz führt, andererseits der direkte Anstieg über die Südflanke. Da wir nicht wissen, ob der Klettersteig vereist und heikel ist, entscheiden wir uns für den sonnenexponierten und einfachen Direktanstieg. Die noch zu bewätigenden 600hm sind auf diesem schnell gewonnen. Zunächst geht's auf Wiesengelände durch die Latschen dahin, dann wird's bald schrofiger, sogar einige Versicherungen sind angebracht, über deren Notwendigkeit man mal wieder streiten könnte. Eine Stelle muss sogar leicht geklettert werden, alles in allem gerade mal so T3 und I. Am Ende dann durch Gras- und Schotterschrofen dahin, da zieht sich's dann etwas, aber bald kommt das Gipfelkreuz in Sicht. Eine Stunde nach Verlassen der Hütte sind wir auf dem Gipfel. Für den Aufstieg also incl. Pausen gute dreieinhalb Stunden.

Das Panorama ist schlicht großartig. Gerade die Stubai-Schau ist toll, auch der instruktive Blick auf die verschiedenen Karwendelketten aus für mich ungewohnter Perspektive ist sehr schön. Außerdem zeigen sich die Mieminger hier sehr markant. Fernsicht ist auch ganz gut, zwar nicht so toll wie neulich, aber schon sehr akzeptabel: für Kuchenspitze und Riffler westwärts, und das Wiesbachhorn richtung Südosten langt's, was will man mehr.

Nach ausführlichster Gipfelrast incl. einem Nickerchen gehen wir schweren Herzens wieder runter, bald ist das alles weiß. Naja, hat auch was für sich. Gerade der letzte Teil des Abstieges zieht sich dann erheblich, aber das ist noch ein geringer Preis für die Traumstimmung oben auf dem Gipfel. Nach insgesamt 8h sind wir wieder am Auto, die reine Gehzeit dürft nicht wesentlich über 6h betragen haben.

Tourengänger: andl, maxl


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