Kugelhorn (2126m)
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Kugelhorn- eher Kugel als Horn. Friedlich spiegelt sich die runde Gestalt im morgendlichen Visalpsee. Dieser symphatische und nicht wirklich schwierige Berg kann bei einer grossen Umrundung des Sees gut "mitgenommen" werden.
Aufstieg zum Kastenjoch (T2)
Im ersten Abschnitt dieser Tour ist insbesondere an Sommerwochenenden mit viel Betrieb zu rechnen- jetzt im Herbst ist es aber vertretbar; ausserhalb der Öffnungszeit der Landsberger Hütte ist es hier sicherlich nochmals deutlich ruhiger. Ein konditionsstarker Geher benötigt aufgrund der günstigen dreistufigen Geländestruktur nur 2 Stunden bis zum Kastenjoch. Die steinige erste Stufe zum Traualpsee ist dabei im Anstieg deutlich angenehmer zu begehen als im Abstieg.
Vom Kastenjoch zum Kirchdachsattel (T2- T3)
Nun unterhalb der Steinkarspitze (2067m) Querung nach Südwest. Alternativ kann man auch über den Gipfel hinweg, oben entweder etwas bröselig oder über den Fels (I), dann über den schönen Südwestgrat wieder zu einem großen Steinmandl absteigen (ca. 100Hm extra).
Nun folgt der Weg über das Kalbegg, den man in 3 Sektoren einteilen kann:
Zunächst auf der sonnigen Südseite (der Abzweig nach links Richtung Hochvogel wird teilweise auch als "Kastenjoch" bezeichnet!), dann in schönes Muldengelände.
Dort kann man optional einen Abstecher nach links auf einen Hügel gegenüber der Kälbelespitze machen: Weglos, meist gut gestuft über Wildspuren hinauf (T3, bei ungünstiger Routenwahl zuweilen bröselige T4, aber kein heikles Gelände).
Zurück auf dem Weg führt dieser bald in die Nordseite durch die Felsabbrüche des Kalbegg hinab und schliesslich wieder hinauf zum Kirchdachsattel. Die Schneefelder können hier etwas schwieriger werden, aber noch unproblematisch bei vorhandenen Trittspuren. Anderfalls bei (harschiger) Erstbegehung eventuell Steigeisen sinnvoll! "Schlüsselstelle" ist ein kaum ausgesetzer Felsaufschwung, wo man etwas Hand anlegen kann (leichter als I).
Lahnerkopf und Kugelhorn (T4-, leicht ausgesetzt)
Vom Kirchdachsattel (Blick auf Schrecksee!) rechts auf Pfadspur weder ausgeschildert noch markiert hinauf. Der zunehmend steile Grasrücken leitet auf eine kurze ebene Gratschneide über, bestehend aus aufgestellten Platten (Flysch?). Leicht ausgesetzt. Der folgende Grataufschwung wird aber links in der Flanke umgangen, dann weiter über harmloses Wiesengelände zum unbedeutenden Knappenkopf (2071m, Vermessungsstein) und schliesslich- vorbei an einem alten Holzunterstand- zum Kugelhorn (2126m, GK). War auf dem bisherigen Weg noch mäßiger Betrieb, so begehen auch an guten Tagen kaum mehr als eine Handvoll Bergfreunde diesen aussichtsreichen Wiesenkamm.
Abstieg nicht ausgesetzt zunächst in einer Steilstufe über gut gangbares Blockgelände, dann erneut über aufgestellte Schieferplatten zur Hinteren Schafwanne (1956m). Obacht: Steinschlaggefahr für den weiter unten verlaufenden Jubiläumsweg! Hier könnte man nun auch noch das anspruchsvollere Rauhorn mitnehmen.
Alternativ kann man Knappenkopf und Kugelhorn - vermutlich ohne größere Schwierigkeiten - über den Jubiläumsweg umgehen.
Abstieg von der Hinteren Schafwanne (T2)
Durch eine enorme Schneewächte in die Rauhornquerung, hier erwartungsgemäß viel Schnee. Bei Zeit- und Konditionsreserven kann man jetzt auch noch das Gaishorn mitnehmen (ca. 400HM).
Schliesslich über miserablen Steig wieder herunter zum Visalpsee.
Fazit
Gemütliche Runde mit viel Aussicht und etwas Würze. Abzüge für den Abstieg. Potentiell viel Verkehr, aber abnehmend. Aufgrund der vielen Mulden und Nordseiten sehr anfällig für Schneefelder, die aber zumeist unproblematisch sind. Etwas Schwindelfreiheit erforderlich für den Knappenkopf. Wasserzugang nur bis zur Landsberger Hütte.

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