Wimmis - Burgmatte - Ahorni - Stueffestein - Niesen - Oberniesen - Unterniesen - Stöpfweidleni - Reichenbach.....
.....für die eine Community ein Verdauungsspaziergang, für die andere eine konditionell anspruchsvolle Tour. Natürlich will ich nicht Communitys gegeneinander ausspielen. Die Ambitionen sind eben anders: die Mitglieder der Monstertouren wollen ihre Grenzen ausloten, die Senioren/70plus möchten ihre Form möglichst lange halten. Gemeinsam haben sie, dass sie leidenschaftlich gern in die Berge gehen.
Insgesamt waren wir in Wimmis fünf Personen, die mit der gleichen Absicht dem Lötschberger entstiegen und gleichermassen verwirrt vor dem Wanderwegweiser standen. Weg zum Ahorni wegen Holzschlag gesperrt, Umweg über Spissi. Besagter Umweg war aber gut markiert, über ein Strässchen gelangte man ohne Zeitverlust nach Gatafel und stapfte dann die Serpentinen zum Vorderen Ahorni hoch. Die eindrücklichen Tiefblicke hinunter nach Wimmis und zur Simme zeigen an, dass man an Höhe gewinnt. Fast wäre man versucht zu sagen "Lothar sei Dank", aber die Sache hat eine Kehrseite. Es kommen Warntafeln wegen Steinschlaggefahr. Die steilen Hänge sind instabil geworden, ein kurzes Wegstück droht abzurutschen.
Oben beim Ahorni wie immer die grosse Überraschung: unvermittelt steht man auf einer Terrasse hoch über dem Thunersee, umgeben von exotischen Tieren, friedlich weidenden Wooly Lamas. Es fällt mir auf, dass diese doch recht schweren Tiere im Gelände kaum Trittschäden verursachen.
Eine lange Traverse führt dann durch das markante nordseitige Kar hinüber zum Nordwest-Grat, den man oberhalb des Stueffisteins erreicht. Steil, aber stets auf guter Spur steigt man an der Gratkante hoch zu Pt. 2163, wo der Weg von Oberniesen einmündet. Mit der Einsamkeit ist es jetzt vorbei, aber bald steht man oben auf dem Gipfel, wo es erstaunlich wenig Leute hat. Es "zieht" eben da oben ein bisschen - und da zieht es die Bähnlifahrer direkt an die hilbe Futterkrippe.
Wie fast immer steige ich anschliessend nach Reichenbach ab. In diesem offenen Gelände hat man stets eine traumhafte Sicht auf die Berneralpen. Der Abstieg nach Mülenen führt grösstenteils durch Wald. Dann wie fast immer der unnötige Sprint zum Bahnhof Reichenbach. Statt wie befürchtet zu spät bin ich eine halbe Stunde zu früh. In mir stecken vermutlich immer noch Überbleibsel aus der längst verflossenen Monsterepoche....
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