Vom Bettmerhorn aufs Eggishorn inklusive Klettersteig
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Wenn langsam zu viele Touren auf der imaginären Wunschliste fungieren, besteht das Risiko, dass manche plötzlich vergessen gehen. So geschehen wäre das beinahe bei dieser hier. Gerade auf den letzten Drücker schafft sie es aber doch noch in unser 2011-Archiv und wird uns bestimmt noch lange in ausgezeichneter Erinnerung bleiben.
Lediglich zwei Stunden dauert die Fahrt von Bern zur Bergstation Bettmerhorn, wo uns in der Ferne bereits ein wunderschönes Panorama erwartet: Mischabel, Matterhorn, Weisshorn, Mont Blanc, um nur einige zu nennen. In unmittelbarer Nähe, sprich Richtung Bettmeralp runter, sieht es dagegen nicht sehr anmächelig aus: Bagger und Baumaschinen fuhrwerken auf den kargen Alpwiesen - Skigebiet halt. Zum Glück wollen wir aber auch nicht da runter, sondern weiter hoch zum Gipfelkreuz, um von dort dann wiederum runter zu schauen - aber natürlich auf die andere Seite!
Nach etwa einer halben Stunde stehen wir oben und können den gewaltigsten Eisstrom der Schweiz in seiner ganzen Schönheit betrachten. Erhaben trohnt das Aletschhorn über dem ewigen Eis, etwas weiter in der Ferne der Mönch. Und dies alles unter stahlblauem Himmel!
Nach einer ausgiebigen Fotopause folgen wir dem blockigen Grat weiter Richtung Eggishorn. UNESCO-Höhenweg nennt sich das und ist dem gigantischen Panorama wegen jedem trittsicheren Wanderer bedingungslos zu empfehlen! Wir folgen den zahlreichen blau-weissen Markierungen und fragen uns, ob hier oben jemand mit Pinsel und Farbe Amok gelaufen ist? Verirren ist jedenfalls umöglich :-)
Der Abstieg zur Elselicka stellt für mich den anspruchvollsten Teil dieses Weges dar, ist aber dank den zusätzlichen Absicherungen (Eisenstifte, Drahtseile) gut machbar. Einzig schwindelfrei sollte man sein. Unten angekommen, folgt sogleich der Gegenanstieg, nun aber auf eher erdigem und einfacherem Terrain. Bald schon zweigt rechts ein Pfad zum Einstieg in die Via Ferrata ab (Wegweiser).
Der Kletterseig startet mit einem einfachen, schmalen Pfad, der Anfängern genügend Gelegenheit bietet, mit Material und Handhabung vertraut zu werden. Dann folgen einige Eisenstifte und schliesslich eine Hängebrücke aus Leitern, welche den Puls das erste mal etwas höher schlagen lässt. Über weitere Stifte querend gelangt man dann zum "grossen Bruder": dem Dreiseil!
Diese Passage könnte zwar umgangen werden, aber ich will es auf jeden Fall versuchen und kämpfe mich Schritt für Schritt über die wacklige Seilkonstruktion. Das Umhängen der Sicherung empfinde ich als die grösste Schwierigkeit. Es muss lustig ausgesehen haben, wie ich mich (angst-)schweissgebadet an die zwei Halteseile kralle und die Knie mit der Zeit immer weicher werden. Aber zum Umkehren bin ich nun doch schon zu weit und so tattere ich weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich dann endlich das andere Ende der "Brücke".
Schwankend zwischen etwas Stolz, das Dreiseil gemeistert zu haben und Erleichterung, da nicht nochmals rüber zu müssen, geht es wiederum über Stifte weiter, bevor dann erste Bügel den weiteren Wegverlauf in die Horizontale verlagern. Das "Bügelsteigen" geht mit der Zeit etwas in die Arme, ist aber unschwierig. Ist der höchste Punkt erreicht, kann man versuchen, das Steig-Buch zu signieren, was gleich mehrere Herausfoderungen mit sich bringt: zu erst einmal gibt es keinen wirklichen Stand, was das ganze zu einem ziemlich luftigen Unterfangen macht, dann sollte man den Kugelschreiber nicht fallen lassen und überhaupt kann sich glücklich schätzen, wer noch ein Plätzchen im überfüllten Buch findet.
Der Steig ist noch nicht ganz zu Ende: es würde noch eine Tyrolienne folgen, leider darf man die aber nur in Begleitung von Bergführern benutzen. So müssen wir zur Umgehung einige Meter abklettern, was mich nach der ganzen Hochkletterei erstaunlich knifflig dünkt. Der Ausstieg befindet sich dann praktisch unter der Gondelstation, wo wir von neugierigen Passagieren beäugt werden.
Wenn man am Klettersteig Eggishorn etwas Negatives suchen will, dann vielleicht, dass man etwas wenig Felskontakt hat (...aber ehrlich gesagt kann man dafür ja klettern statt "klettersteiglen" gehen). Ich jedenfalls fand sehr Gefallen an diesem abwechslungsreichen Steig. Bloss mit der Schwierigkeitsbewertung habe ich mich nicht ganz leicht getan. Schlussendlich bin ich auf ein WS gekommen, da er eigentlich keine grossen Schwierigkeiten bietet, dafür aber noch das + für das Dreiseil.
Die überaus lohnende Kombinationstour lassen wir dann noch im Bergrestaurant am Fusse des Eggishorn ausklingen und saugen jeden Sonnenstrahl auf. "Man braucht ja schliesslich etwas Reserve für den angekündigten Wetterwechsel" denk ich mir. Nun gut, gleich einen Sonnenbrand hätte ich mir allerdings auch nicht einfangen müssen...
Lediglich zwei Stunden dauert die Fahrt von Bern zur Bergstation Bettmerhorn, wo uns in der Ferne bereits ein wunderschönes Panorama erwartet: Mischabel, Matterhorn, Weisshorn, Mont Blanc, um nur einige zu nennen. In unmittelbarer Nähe, sprich Richtung Bettmeralp runter, sieht es dagegen nicht sehr anmächelig aus: Bagger und Baumaschinen fuhrwerken auf den kargen Alpwiesen - Skigebiet halt. Zum Glück wollen wir aber auch nicht da runter, sondern weiter hoch zum Gipfelkreuz, um von dort dann wiederum runter zu schauen - aber natürlich auf die andere Seite!
Nach etwa einer halben Stunde stehen wir oben und können den gewaltigsten Eisstrom der Schweiz in seiner ganzen Schönheit betrachten. Erhaben trohnt das Aletschhorn über dem ewigen Eis, etwas weiter in der Ferne der Mönch. Und dies alles unter stahlblauem Himmel!
Nach einer ausgiebigen Fotopause folgen wir dem blockigen Grat weiter Richtung Eggishorn. UNESCO-Höhenweg nennt sich das und ist dem gigantischen Panorama wegen jedem trittsicheren Wanderer bedingungslos zu empfehlen! Wir folgen den zahlreichen blau-weissen Markierungen und fragen uns, ob hier oben jemand mit Pinsel und Farbe Amok gelaufen ist? Verirren ist jedenfalls umöglich :-)
Der Abstieg zur Elselicka stellt für mich den anspruchvollsten Teil dieses Weges dar, ist aber dank den zusätzlichen Absicherungen (Eisenstifte, Drahtseile) gut machbar. Einzig schwindelfrei sollte man sein. Unten angekommen, folgt sogleich der Gegenanstieg, nun aber auf eher erdigem und einfacherem Terrain. Bald schon zweigt rechts ein Pfad zum Einstieg in die Via Ferrata ab (Wegweiser).
Der Kletterseig startet mit einem einfachen, schmalen Pfad, der Anfängern genügend Gelegenheit bietet, mit Material und Handhabung vertraut zu werden. Dann folgen einige Eisenstifte und schliesslich eine Hängebrücke aus Leitern, welche den Puls das erste mal etwas höher schlagen lässt. Über weitere Stifte querend gelangt man dann zum "grossen Bruder": dem Dreiseil!
Diese Passage könnte zwar umgangen werden, aber ich will es auf jeden Fall versuchen und kämpfe mich Schritt für Schritt über die wacklige Seilkonstruktion. Das Umhängen der Sicherung empfinde ich als die grösste Schwierigkeit. Es muss lustig ausgesehen haben, wie ich mich (angst-)schweissgebadet an die zwei Halteseile kralle und die Knie mit der Zeit immer weicher werden. Aber zum Umkehren bin ich nun doch schon zu weit und so tattere ich weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich dann endlich das andere Ende der "Brücke".
Schwankend zwischen etwas Stolz, das Dreiseil gemeistert zu haben und Erleichterung, da nicht nochmals rüber zu müssen, geht es wiederum über Stifte weiter, bevor dann erste Bügel den weiteren Wegverlauf in die Horizontale verlagern. Das "Bügelsteigen" geht mit der Zeit etwas in die Arme, ist aber unschwierig. Ist der höchste Punkt erreicht, kann man versuchen, das Steig-Buch zu signieren, was gleich mehrere Herausfoderungen mit sich bringt: zu erst einmal gibt es keinen wirklichen Stand, was das ganze zu einem ziemlich luftigen Unterfangen macht, dann sollte man den Kugelschreiber nicht fallen lassen und überhaupt kann sich glücklich schätzen, wer noch ein Plätzchen im überfüllten Buch findet.
Der Steig ist noch nicht ganz zu Ende: es würde noch eine Tyrolienne folgen, leider darf man die aber nur in Begleitung von Bergführern benutzen. So müssen wir zur Umgehung einige Meter abklettern, was mich nach der ganzen Hochkletterei erstaunlich knifflig dünkt. Der Ausstieg befindet sich dann praktisch unter der Gondelstation, wo wir von neugierigen Passagieren beäugt werden.
Wenn man am Klettersteig Eggishorn etwas Negatives suchen will, dann vielleicht, dass man etwas wenig Felskontakt hat (...aber ehrlich gesagt kann man dafür ja klettern statt "klettersteiglen" gehen). Ich jedenfalls fand sehr Gefallen an diesem abwechslungsreichen Steig. Bloss mit der Schwierigkeitsbewertung habe ich mich nicht ganz leicht getan. Schlussendlich bin ich auf ein WS gekommen, da er eigentlich keine grossen Schwierigkeiten bietet, dafür aber noch das + für das Dreiseil.
Die überaus lohnende Kombinationstour lassen wir dann noch im Bergrestaurant am Fusse des Eggishorn ausklingen und saugen jeden Sonnenstrahl auf. "Man braucht ja schliesslich etwas Reserve für den angekündigten Wetterwechsel" denk ich mir. Nun gut, gleich einen Sonnenbrand hätte ich mir allerdings auch nicht einfangen müssen...
Tourengänger:
Mel

Communities: Klettersteige
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