Wetterkapriolen bei der Bürgle-Überschreitung via Morgetepass und Bürglegrat


Publiziert von Felix , 19. September 2011 um 15:54. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:17 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 725 m
Abstieg: 725 m
Strecke:Underi Gantrischhütte - Gantrischseeli - Oberi Gantrischhütte - P. 1613 - P. 1811 - Morgetepass - Bürgle - Bürglegrat - P. 1807 - Birehubel - Gantrischseeli - Underi Gantrischhütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Konolfingen, Oberdiessbach, Oppligen, Jaberg, Kirchdorf, Mühledorf, Kirchenthurnen und Riggisberg nach Gurnigel
Kartennummer:1206

Die Prognosen verhiessen bis zum Mittag einigermassen trockenes Wetter; doch ganz überraschend erreichte uns die Regenfront doch nicht - nur etwas zu früh - die neuen Regenjacken bewährten sich bei ihrem Ersteinsatz gut ...

Ein erster Halt mussten wir auf der Wasserscheide einlegen: derart stimmungsvoll sandte die aufgehende Sonne ihre Strahlen an den Sigriswilgrat und das Niederhorn, dass wir - in unbestimmbarem Gefühl, was wettermässig uns noch erwarten würde - diesen Moment festhalten und geniessen wollten.

Unsere Tour starteten wir (im engeren Sinne) jedoch wenig oberhalb der Underi Gantrischhütte; an welcher vorbei wir auf dem schmalen Bergweg reizvoll zum Gantrischseeli hinaufwanderten.

Windig ist bereits hier, doch noch trocken; je weiter wir in den "Windkanal" vom Morgetepass hinunter geraten, desto stärker wird er. Der Aufstieg, auf dem anfäglich gut ausgebauten Fahrweg, könnte auf einem nicht markierten Wegli direkter vorgenommen werden. Gegen den Pass hin jedoch mutiert auch der Fahrweg zum schmalen, glitschigen Weg. Und kurz vor Erreichen des Sattel strahlt die Sonne die NE-Flanken des Bürgle hell an - und mit Erreichen des Morgetepass' erhaschen wir sogar einige direkte Sonnenstrahlen.

Zügig bleibt's jedoch auch hier; so bietet der vereinsamte Kiosk-Unterstand willkommene Gelegenheit, uns vor dem Wind zu schützen und eine kurze Rast einzuschalten. Der Weiterweg zum Gipfel ist gut ausgeschildert und deutlich. Je näher wir diesem kommen, desto schwärzer wird die "Wand" im Westen - dank des einfachen Aufstieges beschleunigen wir unser Tempo: Und wirklich, die ersten Tropfen fallen bereits kurz vor Erreichen der Bürgle. Und darauf angekommen, weht uns der Wind beinahe fort - also schnellstens die Wind- und Regenjacke angezogen - und gleich weiter!...

Der Temperaturrückgang, zusammen mit misslichen Wind- und Regenverhältnissen, lässt uns angepasst zügig den Abstieg bewerkstelligen - er ist jedoch heikel bei den schmierigen Fels- und Bodenverhältnissen. Immerhin haben wir das Glück, in der Nähe eines der ehemaligen Bunkers der Festung Wimmis-Simmental kurz unterhalb des Gipfels eine Gruppe Gämsen und Schneehühner zu entdecken.

Es ist bei diesen Bedingungen ein mühsames, Konzentration erforderndes Hinabsteigen über den Bürglegrat - wir wenden die vertretbare Geschwindigkeit auf, um möglichst schnell zur Schutz bietenden Hütte vor dem Birehubel zu gelangen. Zum Glück ist beim einfachen Stall die eine Türe nur minimal mit einem Nagel verschlossen, so dass wir im Halbdunkel auf der Futterkrippe unseren vorgezogenen Zmittag einnehmen. Bei etwas nachlassendem Regen und Wind erklimmen wir die dreissig Höhenmeter zum Hubel und steigen anschliessend weglos direkt zum hinteren Ende des Seelis hinab.

Hier hat in der Zwischenzeit das Wetter soweit gebessert, dass wir am Gantrischseeli sogar eine weitere Rast einschalten können - bis der nächste Regenguss beginnt ... Schnell sind wir deshalb wieder bei der Underi Gantrischhütte und beim Auto - und ich demzufolge beinahe zeitig bei meinem Arbeitseinsatz ...

Doch sogar bei diesen schlechten Sicht- und Wetterbedingungen hat uns die Gegend und die doch erstaunliche Weitsicht derart imponiert, dass wir gern wieder in die Gegend zurückkehren und andere Ziele anvisieren werden ...

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Mel hat gesagt:
Gesendet am 19. September 2011 um 21:03
sehr stimmungsvolle fotos!
ich war auch mal bei eher suboptimalem wetter im gantrischgebiet ( www.hikr.org/tour/post24172.html ). irgendwie hat diese gegend etwas bei regen und nebel...

bidi35 hat gesagt: wunderbare Gegend...
Gesendet am 19. September 2011 um 21:07
...mit vielen Tourenzielen Sommer und Winter.
Ein Zurückkehren in die Gegend lohnt sich allemal!

LG Heinz


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