Großer Trögler 2902m und Kletter(steig-)übungen


Publiziert von alpensucht , 9. September 2011 um 20:17.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 4 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3+ (ZS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:Dresdner Hütte-Großer Trögler-Kleiner Trögler-retour-Übungsklettersteige-Flechtenschleicher-Dresdner Hütte

Gestern konnten wir nicht den Übergang zur Amberger Hütte wagen und legten deshalb einen Ruhetag ein, an dem ich nur schnell auf dem Egesengrat 2635m war.  Heute nun schlafen wir erst schön aus. Um 11:50Uhr steige ich nur mit dem Nötigsten versehen ohne Rucksack zum Großen Trögler 2902m auf. Erst gleicht der Weg dem zum Peiljoch, jedoch nur bis zu dem Wegweiser. Hier geht man links durch Geröll auf gut angelegtem Steig. Auch einige längere versicherte Passagen muss ich überwinden, wo das Drahtseil nur selten wirklich hilft.
 
Dennoch schaff ich den Gipfel in nur 52min. Hier blickt man herrlich hinüber zu der Aufstiegsroute zu Wildem Pfaff und Zuckerhütl, die wir vorgestern begingen.
 
Schnell möchte ich noch hinüber zum Kleinen Trögler 2881m. In der Nähe der Scharte lass ich meine Stöcke liegen, weil sie bei den vielen Ier Stellen stören. Einige davon sind auch wieder mit Drahtseil entschärft. Als ich nach etwa 20min wieder zurück in der Scharte bin (von wo aus der Weg zur Sulzenauhütte hinab führt), finde ich meine Stöcke nicht mehr, weil ich eher auf dem Grat entlang (teils ausgesetzt) gestiegen bin als auf dem Weg. Ich gehe bis zum Gipfel, aber finde nichts, also zurück, diesmal auf dem Weg. Eigentlich finde ich sie direkt in der Scharte wieder. Auf dem Grat steige ich in herrlich festen Blöcken zurück zum Gipfelkreuz.
 
Nachdem ich meine Kamera bei Selbstauslösung ins Geröll fallen lasse, beginne ich mit dem Abstieg(-slauf). Auf halber Höhe halte ich noch mal absichtlich inne, weil mir gerade so viel gute Gedanken über meinen Alltag (nicht die Probleme!) in den Sinn kommen. Nach insgesamt 1:50h kehre ich in der Dresdner Hütte wieder ein, wo mich Toby verdutzt anstarrt (am Wegweiser an der Hütte sind 2h Aufstiegszeit zum Trögler festgelegt…).
 
Nach netter Plauderei und Mittagessen, müssen wir dem Hüttenteam unsere Hilfe anbieten, weil unser Bargeld für die letzte Nacht (Toby ist nicht im AV) nicht ausreicht. Wir fühlen uns am vierten Tag schon fast zum Inventar dazu gehörig. Der Wirt will sich bei uns melden bis zum Abend. Wir melden uns am Spätnachmittag ab, weil wir gern noch ein paar Kletterübungen machen wollen. „Des is koa Problem!“
 
Zuerst üben wir uns an den Miniklettersteigen (A-B auf-, B-C abwärts und D auf), die jeweils kaum 12m hoch sind. Die Einführung für Toby nimmt schon einige Zeit in Anspruch. Die Schwierigkeit D (Kante) zeigt sich besonders kraftraubend und beim Einstieg müssen wir länger überlegen, wie das zu schaffen ist…
 
Die Verhältnisse sind heute ansonsten recht feucht. Es laufen kleine Rinnsäle über die Platten. Ich steige den „Flechtenschleicher“ von gestern (III, heute an den Haken gesichert) vor, und stelle fest, dass ich zu wenig Material mitgenommen habe. Einige HMS-Karabiner müssen herhalten und der Standplatz wird etwas improvisiert. Toby möchte lieber nicht nachsteigen bei den Verhältnissen und ohne Kletterschuhe. Das Abseilen ist hier gar nicht so einfach, weil es zwischendurch eine Querung gibt und obwohl es sich vorrangig nur um liegende Platten handelt. Gestern erst hat sich einer unserer neuen Freunde dabei leicht verletzt.
 
Den Rest des Abends fragen wir ständig, ob wir nun helfen können, jedoch heißt es immer „passt scho!“. So übernachtet mein Bergkamerad also kostenlos! Zu meiner großen Freude finde ich auch noch eine Mitfahrgelegenheit bis nahe an meinen Zielort in Sachsen.
Also heißt es morgen früh Abstieg zur Mutterbergalm.
Hiermit möchte ich noch einmal einen HERZLICHEN DANK an das Hüttenteam richten, erstens für eine großartige Bewirtung und zweitens für die letzte (für Toby kostenlose) Nacht!
 
Diese Art zu übernachten soll niemanden dazu anstiften extra zu wenig Bares mit hinauf zu nehmen, weil es ja wieder heißen könnte „Passt scho!“!!!
 
Der Große Trögler ist überaus lohnend, wobei dieser natürlich eigentlich überschritten wird zur Sulzenauhütte. Die Blicke zum Sulzenauferner und zur Fernerstube sind grandios, ebenso wie auf den Stubaier Hauptkamm generell.

Tourengänger: alpensucht


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