Tofana di Rozes 1. Pfeilerkante 2700m Alvera-Route


Publiziert von Martina , 25. August 2011 um 21:59.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 August 2011
Klettern Schwierigkeit: V+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 430 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Falzaregopass Richtung Cortina und wenige Kilometer nach dem Falzaregopass zweigt links ein kleine Straße zum Rifugio Dibona ab (zuerst betoniert, dann Schotter, mautfrei)

Für heute war super Wetter angesagt, allerdings mit Gewittern am Nachmittag. Eigentlich hätten wir ja gerne die 3. Pfeilerkante auf der Tofana die Rozes gemacht, aber wegen der Gewittergefahr entschieden wir uns dann doch für die 1. Pfeilerkante, auch weil da die Orientierung entlang der Kante nicht so schwierig sein sollte wie beim 3. Pfeiler. Die Tofana di Rozes ist ein Berg, der uns schon länger imponiert hat. Die massige Berggestalt mit ihren markangen Südwandpfeilern ist wirklich beeindruckend.

Ausgangspunkt ist das Rifugio Angelo Dibona, zu welchem man mit dem Auto zufahren kann. Der Zustieg von dort zur Kante beträgt rund 45min. Zuerst folgt man dem beschilderten Weg zum Lipella-Klettersteig, am Wandfuß quert man dann zum Einstieg.

Die ersten drei SL verlaufen entlang einer Verschneidung etwas links der Kante. Der Fels ist griffig und sehr steil, Stand ist meistens an SU und 1 Normalhaken. Die 4. SL verläuft dann in etwas leichterem Gelände (4-) und ist dann orientierungsmäßig nicht mehr so einfach. Der Stand der 5. SL war dann eine Art Hängestand an 2 Rostis,unangenehm und der Fels darüber war auch splittrig. Besser wäre es wohl gewesen etwas links davon in festem Fels zu klettern und irgendwo anders Stand zu bauen. Wirklich schwierig war dann die 6. und 7. SL, die wir in einer SL mit extremer Seilreibung geklettert sind. Wir haben das Topo von Mauro Bernardi verwendet, welches immer sehr detailgenau ist. Die SL war mit 4 und 5- angegeben, aber ziemlich knackig zu klettern, hätte eher 6- gesagt. Gelandet sind wir wieder auf einem Stand mit 2 NH, 2m davon rechts allerdings auch ein Stand mit 2 NH... Wir waren uns ziemlich sicher uns verkoffert zu haben.
Mittlerweile sind auch ganz schnell Wolken aufgetaucht und Nebelschwaden haben die Gipfelregion eingehüllt. Höchste Zeit hier schnell weiterzukommen. Dem Instinkt folgend haben wir uns den leichtesten Weg durch eine Art Verschneidung und anschl. kurzem Kamin gesucht, dazwischen waren ein paar NH. Und tatsächlich sind wir auf dem großen Schuttband gelandet. Wir waren also doch richtig. Von dort verlief die Orientierung wieder ohne Probleme. Aber die Kletterei im oberen Bereicht war auch noch sehr steil und bot einige knackige Stellen.
In der letzten SL war es dann soweit, es begann zu regnen. Und uns stand noch der Abstieg über das laut Führer "sehr ausgesetzte Band" bevor. Wir haben die Seile schnell aufgeschossen und schon waren wir im Inferno, Blitz, Donner, Starkregen. Ab und zu riss der Nebel etwas auf und wir konnten die Steinmänner entdecken, die uns zu dem ausgesetzten Band führten. Dies war dann zum Glück ganz gut zu begehen. Nach dem Band landet man in Schuttgelände und erreicht bald eine verlassene Hütte. Von dort geht es über den breiten Wanderweg hinab zum Rifugio Dibona. Am Parkplatz warfen wir einen Blick zurürck zur Tofana, Wasserfälle schießen aus den Wänden... Nass bis auf die Unterhose setzten wir uns ins Auto fuhren ins Tal, die Autositze waren dann noch 2 Tage lang nass...:)

Insgesamt eine sehr schöne, aber anspruchsvolle und steile Tour.
ca. 14 SL, Wandhöhe 430m, Kletterstrecke 483

Topos von Mauro Bernardi und Topoguide verwendet

Tourengänger: Martina


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