Sellabödeli 2826m
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Die Flucht vor der Hitze führt mich heute auf den Gotthard. Eigentlich steht der Pizzo Centrale auf dem Programm aber es kommt, wie immer, anders. Mit Bahn, Bähnli und Bus (Fr. 5.- Alpinzuschlag) gelange ich in knapp 4h von Basel auf den Passo del San Gottardo.
Beim Aufstieg vom Lago della Sella treffe ich einen jovialen Berner, welcher sich schon im Abstieg befindet. Er - ein richtiger Schweizer eben - macht mich darauf aufmerksam, dass die Temperatur auf dem Centrale nur so um die 4-5° sei, und ob ich auch eine warme Jacke dabei habe? Der Weg sei anspruchsvoll, ich sollte acht geben mit meine Schuhen ... naja, ... (T2)
Was mir viel mehr zu schaffen macht als meine Schuhe und Jacke, ist wieder einmal die Höhe - Basel 250m, Gotthardpass 2091m! Da mittlerweile auch die von meteoblue vorausgesagten Wolken aufziehen, beschliesse ich, mir den Aufstieg zum Centrale zu sparen und stattdessen, etwas weniger weites zu suchen, das trotzdem eine schöne Aussicht verspricht. Nach einer kurzen Konsultation der Karte und des Geländes entscheide ich mich für das Gloggentürmli. Die spärlichen blau-weissen Markierungen verlieren sich bald zwischen all den Steinblöcken, sodass ich meinen eigenen Weg quer durch Fels und Gras wähle. (T3)
Im Sattel des Gloggentürmlipasses angekommen pfeift ein starker Südwind, der aber sofort abbricht, sobald ich mich einen halben Meter auf die Nordseite begebe. Das mache ich nun auch, denn dort führen Pfadspuren nach Osten nur um nach etwa 100m im Blockschutt zu enden. Es ist aber eine wahre Freude über die gutgriffigen Granitblöcke zu kraxeln. Bald ist das Sellabödeli erreicht. Der Weiterweg zum Centrale über den Gamsspitz sieht sehr anstrengend aus, müsste ich dazu doch alles über Blockschutt erst ab-, dann auf-, dann wieder ab- und schlussendlich nochmals aufsteigen. Nicht nur die fortgeschrittene Zeit spricht dagegen, auch das Gewusel im Guspissattel, von wo sich die Leute im Kolonnenverkehr auf den Centrale hochdrängen. (T3)
Wieder beim Gloggentürmli nehme ich den Pfad auf die Westseite, hoch zu Pt. 2782 (ohne Name in der LK). Die Aussicht ist phantastisch, sodass ich eine längere Rast einlege. Weglos gehts erst dem Grat entlang und danach über steile Grashänge hinunter zur Cascina della Prosa, einem verlotterten Stall. Auf der Karte sehe ich, dass es gut möglich sein sollte, die Talflanke leicht absteigend zu traversieren, um so die Kavernen des Artilleriewerk's Sasso da Pigna zu erreichen und besichtigen. (T3)
Es ist steiler als erwartet, aber dank der Microspikes problem- und gefahrlos. Was aus der Karte jedoch nicht ersichtlich ist, sind die zahlreichen steilen Gräben mit von Wasser und Algen überzogenen abschüssigen Granitplatten, welche die ganze Flanke durchziehen. Mühsam muss ich mir den Weg darumherum suchen. Als die Kavernen nach weiteren happigen Anstiegen in der Falllinie, immer noch in weiter Ferne liegen, breche ich die Übung ab. Mittlerweile hat auch die Sonne stark an Kraft zugenommen und ich bin bachnass durchgeschwitzt. Ich steige zum Fahrsträsschen hinunter, wo mich ein paar verdutzte Wanderer mit fragenden Blicken von oben bis, und vorallem, unten begutachten. Leider habe ich keine Zeit für ausgedehnte Konversation, denn der Weg ist noch lang. (T4+)
Bei Basso della Sella folge ich ein paar rot-weissen Markierungen nach Westen, nur um sie nach 50m wieder zu verlieren. So steige ich auf einer Wegspur direttissima zum kleinen Lago auf 2050m hinunter. Rucksack weg, Schuhe aus, Leibchen aus und rein ins kühle Nass. Herrlich. Einfach herrlich. Die nasse Spandex-Short sorgt während der nächsten halben Stunde Abstieg durch die Tremola noch für eine leichte Kühlung, dann ist auch sie wieder knochentrocken. In zahlreichen Kehren gehts auf dem gut angelegten Bergweg vorbei an allerlei militärischen Anlagen hinunter nach Airolo. (T2)
Leider komme ich dort erst um 18:31 an und sämtliche Läden sind schon geschlossen, inklusive dem Bahnhofskiosk, der einen ganz toten Eindruck erweckt. Nicht einmal ein SBB-Billette könnte man kaufen!!! So verpfände ich meine Seele dem Selecta-Automat, welcher auch prompt nicht das tut, was ich will ... Zum Glück hat's Wasser im Klo und der Direkt-Zug nach Basel (leider mit Halt auf fast allen Stationen) folgt in einer Viertelstunde (Achtung: ohne Wägeli). Im angenehm klimatisierten Wagen gondle ich nun in knapp 4h durch die Schweiz, nur um in Basel bei 31° und 80% Luftfeuchtigkeit wieder in die Wirklichkeit zurückkehren zu müssen.
Beim Aufstieg vom Lago della Sella treffe ich einen jovialen Berner, welcher sich schon im Abstieg befindet. Er - ein richtiger Schweizer eben - macht mich darauf aufmerksam, dass die Temperatur auf dem Centrale nur so um die 4-5° sei, und ob ich auch eine warme Jacke dabei habe? Der Weg sei anspruchsvoll, ich sollte acht geben mit meine Schuhen ... naja, ... (T2)
Was mir viel mehr zu schaffen macht als meine Schuhe und Jacke, ist wieder einmal die Höhe - Basel 250m, Gotthardpass 2091m! Da mittlerweile auch die von meteoblue vorausgesagten Wolken aufziehen, beschliesse ich, mir den Aufstieg zum Centrale zu sparen und stattdessen, etwas weniger weites zu suchen, das trotzdem eine schöne Aussicht verspricht. Nach einer kurzen Konsultation der Karte und des Geländes entscheide ich mich für das Gloggentürmli. Die spärlichen blau-weissen Markierungen verlieren sich bald zwischen all den Steinblöcken, sodass ich meinen eigenen Weg quer durch Fels und Gras wähle. (T3)
Im Sattel des Gloggentürmlipasses angekommen pfeift ein starker Südwind, der aber sofort abbricht, sobald ich mich einen halben Meter auf die Nordseite begebe. Das mache ich nun auch, denn dort führen Pfadspuren nach Osten nur um nach etwa 100m im Blockschutt zu enden. Es ist aber eine wahre Freude über die gutgriffigen Granitblöcke zu kraxeln. Bald ist das Sellabödeli erreicht. Der Weiterweg zum Centrale über den Gamsspitz sieht sehr anstrengend aus, müsste ich dazu doch alles über Blockschutt erst ab-, dann auf-, dann wieder ab- und schlussendlich nochmals aufsteigen. Nicht nur die fortgeschrittene Zeit spricht dagegen, auch das Gewusel im Guspissattel, von wo sich die Leute im Kolonnenverkehr auf den Centrale hochdrängen. (T3)
Wieder beim Gloggentürmli nehme ich den Pfad auf die Westseite, hoch zu Pt. 2782 (ohne Name in der LK). Die Aussicht ist phantastisch, sodass ich eine längere Rast einlege. Weglos gehts erst dem Grat entlang und danach über steile Grashänge hinunter zur Cascina della Prosa, einem verlotterten Stall. Auf der Karte sehe ich, dass es gut möglich sein sollte, die Talflanke leicht absteigend zu traversieren, um so die Kavernen des Artilleriewerk's Sasso da Pigna zu erreichen und besichtigen. (T3)
Es ist steiler als erwartet, aber dank der Microspikes problem- und gefahrlos. Was aus der Karte jedoch nicht ersichtlich ist, sind die zahlreichen steilen Gräben mit von Wasser und Algen überzogenen abschüssigen Granitplatten, welche die ganze Flanke durchziehen. Mühsam muss ich mir den Weg darumherum suchen. Als die Kavernen nach weiteren happigen Anstiegen in der Falllinie, immer noch in weiter Ferne liegen, breche ich die Übung ab. Mittlerweile hat auch die Sonne stark an Kraft zugenommen und ich bin bachnass durchgeschwitzt. Ich steige zum Fahrsträsschen hinunter, wo mich ein paar verdutzte Wanderer mit fragenden Blicken von oben bis, und vorallem, unten begutachten. Leider habe ich keine Zeit für ausgedehnte Konversation, denn der Weg ist noch lang. (T4+)
Bei Basso della Sella folge ich ein paar rot-weissen Markierungen nach Westen, nur um sie nach 50m wieder zu verlieren. So steige ich auf einer Wegspur direttissima zum kleinen Lago auf 2050m hinunter. Rucksack weg, Schuhe aus, Leibchen aus und rein ins kühle Nass. Herrlich. Einfach herrlich. Die nasse Spandex-Short sorgt während der nächsten halben Stunde Abstieg durch die Tremola noch für eine leichte Kühlung, dann ist auch sie wieder knochentrocken. In zahlreichen Kehren gehts auf dem gut angelegten Bergweg vorbei an allerlei militärischen Anlagen hinunter nach Airolo. (T2)
Leider komme ich dort erst um 18:31 an und sämtliche Läden sind schon geschlossen, inklusive dem Bahnhofskiosk, der einen ganz toten Eindruck erweckt. Nicht einmal ein SBB-Billette könnte man kaufen!!! So verpfände ich meine Seele dem Selecta-Automat, welcher auch prompt nicht das tut, was ich will ... Zum Glück hat's Wasser im Klo und der Direkt-Zug nach Basel (leider mit Halt auf fast allen Stationen) folgt in einer Viertelstunde (Achtung: ohne Wägeli). Im angenehm klimatisierten Wagen gondle ich nun in knapp 4h durch die Schweiz, nur um in Basel bei 31° und 80% Luftfeuchtigkeit wieder in die Wirklichkeit zurückkehren zu müssen.
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