2. Gotthardfreuden - Via Tremola Bis
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Wollt’ es gestern nicht gelingen, gelingt’s wohl heut‘. Die Via Tremola war ja auch so verlockend, wenn ich’s halt lieber mit dem Heiligen Sant’Antonio versuchen wollte, der mich am Schluss aber abgewiesen hat… Man kommt in die Jahre, selbst die Heiligen verschmähen einen allmählich…
Ab dem Ort Airolo direkt hinauf, auf dem ganz offiziellen Weg zur Via Tremola. Weiter oben durchs frühlingshafte, lichte Wäldchen, dass es eine Freude ist. Das Eis sehen, und trotzdem überkugeln, es ist eine Spezialität des Wandermeisters hier. Also zwei Mal übergekugelt, gleich zu Anfang. Einem anderen wäre das eine Lehre, aber rojosuiza macht weiter.
Elegant unter der Abschrankung hindurch und dann immer hinauf, immer hinauf. Prachtvolles Wetter, kein Wölken, nur ein Hauch von Wind, der Schnee fest und zuverlässig. Dazu wenig Schnee, wirklich wenig, erst ab 1700m gibt es welchen in der engen Rille der Via Tremola. Lawinengefahr? – Wo soll die denn herkommen? Es gibt ja dieses Jahr Anfang März kaum noch Schnee. Ja, alles ist ab jetzt etwas geweisselt, weil ich ja in der Kerbe drin bin, aber seriöse Mengen sind es gewiss nicht dieses Jahr. Also läuft der Schweizerknabe leicht und unbeschwert bergan. Mütze und Handschuhe bleiben heute im Rucksack, Steigeisen werden nicht benötigt, nur die Stöcke machen sich nützlich. Die Windjacke braucht es auch.
Es spult sich leicht und froh. Ab und zu schneidet die Herrschaft ein Kürvchen ab, ab und zu läuft es eine Kurve aus, nach Lust und Laune. Die Markierungssteine sind jedesmal eine Freude, schon wieder ist das Ospizio einen Kilometer nähergerückt, obwohl rojosuiza nur einen halben gelaufen ist. Schliesslich kommt schon der letzte Schlenker: vor mir liegen Hospiz und Pass.
Bei solch strahlendem Wetter ist rojosuiza vor Jahren schon einmal hier oben angekommen, empfangen von einem eisigen Sturmwind. Heute ist davon keine Rede. Was da wehen mag, kommt aus dem Norden; es ist eher ein Fächeln, auch wenn die neuen Mühlräder sich kräftig drehen dazu. Auf der Südseite des Albergo findet rojosuiza eine wahrlich prächtige Stelle zur Rast. Zwar sind die Cappuccinoquellen erneut stillgelegt, zwar kann er erneut keinen Zugang zum Gotthard-Museum finden, trotzdem löffelt der Bergheld ganz vergnügt seinen Joghurtbecher mit dem Alpen-Joghurt aus Airolo leer.
Braucht es auf dem Weiterweg Handschuhe, Mützen, Steigeisen und Gamaschen? – Braucht es alles nicht, obwohl der Schnee hier auf dem Pass und auf der Nordseite doch etwas höher liegt. Die Autostrasse ist so gut wie verschwunden, aber die Leitplanken zeigen den Weg. Auf dem ganzen Weg über den Pass sind mir Leute vorgetrampelt, jetzt verlässt rojosuiza ihre Spuren. Er macht vergnügt seine eigene und bleibt auf der Hauptstrasse. Ab und zu will er ein wenig versacken, aber die Stöcke warnen immer rechtzeitig. Die Galerie ist halb gefüllt mit Schnee, die andere Hälfte ist frei und trocken. – Ist sie ganz trocken? Das wäre sie wohl, wenn nicht seitlich Rinnsale hereinkämen, die auf dem Boden schnell gefrieren. Achtlos dahinschlendern ist nicht klug, denn immer wieder gibt es tückisches Eis.
In Holland ist Eis immer flach, darauf kann man gut stehen. Hier im Bergland ist Eis immer schräg. Seinen Fuss darauf stellen und auf Halt hoffen, nur ein Flachlandbergsteiger kann das erwarten. Immer der Gotthardreuss nach, geradeaus, bis Mätteli. Dort lädt die grosse Flasche ‚Appenzeller‘ zum Kräutertrunk – aber auch hier ist alles zu. Das Schild sagt freudig: Ende Saison. Es wird schon stimmen, aber ich warne den Schreiber: die nächste Saison kommt bestimmt.
Wer hier schätzt den Eistanz? – Er hätte seine Freude an rojosuiza gehabt. Nach Kilometern von aperer Strasse folgt, ganz kurz vor Hospental, ein niedliches, kleines Loch. Ein Mini-Tunnel für den Autoverkehr, den rojosuiza jetzt ganz geniesserisch begehen will, ist Hausherr Autoverkehr doch gänzlich abwesend und ist rojosuiza hier Herr und Meister. Ja, er sieht die Schmelz- und Eisspuren schon, wie sie glitzern auf der schrägen Fläche. Ja, er passt schon… Kugeln, kugeln will es ihn, das bösartige Eis! Nun denn: Eistanz. Nach hinten wirft der Künstler sich, nach vorn; nach rechts und flugs wieder nach links. Hinweg, hinweg und zurück läuft jetzt der Hasenfuss… wieder etwas aufrechter als gerade zuvor. Ein scheuer Blick nach oben, wo er gerade das Kind mit seinem schlittenziehenden Vater passiert hat. – Ist er gesehen worden, bei seinen Eskapaden im Tunnel?
Da keiner etwas weiss, hoppelt rojosuiza zufrieden hinab ins Dorf, wo er Unterschlupf findet im Gasthaus Sankt Gotthard. Marsmenschen sitzen vor der Tür, rojosuiza verzieht sich ins Innere. Dort entblättert er sich und wird zur Zivilperson: Zeitung her, Kaffee her, dann ist rojosuiza allseitig zufrieden.
Übers Gebirge hat der Marsch vielleicht sieben Stunden gedauert, der Rückmarsch mit Zug und Zug und Zug, durch allerlei Löcher und Tunnels, ist in unter einer Stunde zu schaffen… Lobt mir einmal auch Technik und Tunnelbau!
Ab dem Ort Airolo direkt hinauf, auf dem ganz offiziellen Weg zur Via Tremola. Weiter oben durchs frühlingshafte, lichte Wäldchen, dass es eine Freude ist. Das Eis sehen, und trotzdem überkugeln, es ist eine Spezialität des Wandermeisters hier. Also zwei Mal übergekugelt, gleich zu Anfang. Einem anderen wäre das eine Lehre, aber rojosuiza macht weiter.
Elegant unter der Abschrankung hindurch und dann immer hinauf, immer hinauf. Prachtvolles Wetter, kein Wölken, nur ein Hauch von Wind, der Schnee fest und zuverlässig. Dazu wenig Schnee, wirklich wenig, erst ab 1700m gibt es welchen in der engen Rille der Via Tremola. Lawinengefahr? – Wo soll die denn herkommen? Es gibt ja dieses Jahr Anfang März kaum noch Schnee. Ja, alles ist ab jetzt etwas geweisselt, weil ich ja in der Kerbe drin bin, aber seriöse Mengen sind es gewiss nicht dieses Jahr. Also läuft der Schweizerknabe leicht und unbeschwert bergan. Mütze und Handschuhe bleiben heute im Rucksack, Steigeisen werden nicht benötigt, nur die Stöcke machen sich nützlich. Die Windjacke braucht es auch.
Es spult sich leicht und froh. Ab und zu schneidet die Herrschaft ein Kürvchen ab, ab und zu läuft es eine Kurve aus, nach Lust und Laune. Die Markierungssteine sind jedesmal eine Freude, schon wieder ist das Ospizio einen Kilometer nähergerückt, obwohl rojosuiza nur einen halben gelaufen ist. Schliesslich kommt schon der letzte Schlenker: vor mir liegen Hospiz und Pass.
Bei solch strahlendem Wetter ist rojosuiza vor Jahren schon einmal hier oben angekommen, empfangen von einem eisigen Sturmwind. Heute ist davon keine Rede. Was da wehen mag, kommt aus dem Norden; es ist eher ein Fächeln, auch wenn die neuen Mühlräder sich kräftig drehen dazu. Auf der Südseite des Albergo findet rojosuiza eine wahrlich prächtige Stelle zur Rast. Zwar sind die Cappuccinoquellen erneut stillgelegt, zwar kann er erneut keinen Zugang zum Gotthard-Museum finden, trotzdem löffelt der Bergheld ganz vergnügt seinen Joghurtbecher mit dem Alpen-Joghurt aus Airolo leer.
Braucht es auf dem Weiterweg Handschuhe, Mützen, Steigeisen und Gamaschen? – Braucht es alles nicht, obwohl der Schnee hier auf dem Pass und auf der Nordseite doch etwas höher liegt. Die Autostrasse ist so gut wie verschwunden, aber die Leitplanken zeigen den Weg. Auf dem ganzen Weg über den Pass sind mir Leute vorgetrampelt, jetzt verlässt rojosuiza ihre Spuren. Er macht vergnügt seine eigene und bleibt auf der Hauptstrasse. Ab und zu will er ein wenig versacken, aber die Stöcke warnen immer rechtzeitig. Die Galerie ist halb gefüllt mit Schnee, die andere Hälfte ist frei und trocken. – Ist sie ganz trocken? Das wäre sie wohl, wenn nicht seitlich Rinnsale hereinkämen, die auf dem Boden schnell gefrieren. Achtlos dahinschlendern ist nicht klug, denn immer wieder gibt es tückisches Eis.
In Holland ist Eis immer flach, darauf kann man gut stehen. Hier im Bergland ist Eis immer schräg. Seinen Fuss darauf stellen und auf Halt hoffen, nur ein Flachlandbergsteiger kann das erwarten. Immer der Gotthardreuss nach, geradeaus, bis Mätteli. Dort lädt die grosse Flasche ‚Appenzeller‘ zum Kräutertrunk – aber auch hier ist alles zu. Das Schild sagt freudig: Ende Saison. Es wird schon stimmen, aber ich warne den Schreiber: die nächste Saison kommt bestimmt.
Wer hier schätzt den Eistanz? – Er hätte seine Freude an rojosuiza gehabt. Nach Kilometern von aperer Strasse folgt, ganz kurz vor Hospental, ein niedliches, kleines Loch. Ein Mini-Tunnel für den Autoverkehr, den rojosuiza jetzt ganz geniesserisch begehen will, ist Hausherr Autoverkehr doch gänzlich abwesend und ist rojosuiza hier Herr und Meister. Ja, er sieht die Schmelz- und Eisspuren schon, wie sie glitzern auf der schrägen Fläche. Ja, er passt schon… Kugeln, kugeln will es ihn, das bösartige Eis! Nun denn: Eistanz. Nach hinten wirft der Künstler sich, nach vorn; nach rechts und flugs wieder nach links. Hinweg, hinweg und zurück läuft jetzt der Hasenfuss… wieder etwas aufrechter als gerade zuvor. Ein scheuer Blick nach oben, wo er gerade das Kind mit seinem schlittenziehenden Vater passiert hat. – Ist er gesehen worden, bei seinen Eskapaden im Tunnel?
Da keiner etwas weiss, hoppelt rojosuiza zufrieden hinab ins Dorf, wo er Unterschlupf findet im Gasthaus Sankt Gotthard. Marsmenschen sitzen vor der Tür, rojosuiza verzieht sich ins Innere. Dort entblättert er sich und wird zur Zivilperson: Zeitung her, Kaffee her, dann ist rojosuiza allseitig zufrieden.
Übers Gebirge hat der Marsch vielleicht sieben Stunden gedauert, der Rückmarsch mit Zug und Zug und Zug, durch allerlei Löcher und Tunnels, ist in unter einer Stunde zu schaffen… Lobt mir einmal auch Technik und Tunnelbau!
Tourengänger:
rojosuiza

Communities: Alleingänge/Solo, Passwanderungen
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