Monte Zucchero 2735 m - Lange Tagestour von Sonogno


Publiziert von Ivo66 , 17. August 2011 um 20:10.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:17 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Zucchero 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1880 m
Abstieg: 1880 m
Strecke:Sonogno - Püscen Negro - Cortign - Brüsoo - Corte di Cima - Bocchetta di Mügaia - Monte Zucchero
Kartennummer:1:25'000 Pizzo Campo Tencia

Der Monte Zucchero ist ein prächtiger Aussichtsgipfel zuhinterst im Verzascatal bzw. im hintersten Seitental desselben. Die beiden offiziellen Zustiege sind lange, sehr lange; wir entschieden uns für den Aufstieg von Sonogno aus, dem hintersten Dorf im Verzascatal. Es sind - die zwar kleinen, aber mühsamen Gegenanstiege eingerechnet - knapp 1900 Höhenmeter zu bewältigen. Hinzu kommt, dass die Routenführung im unteren Teil geländebedingt zum Teil ziemlich umständlich ist und man zwischendurch nur wenig an Höhe gewinnt.

Leider wollten sich heute die Restwolken nicht verziehen. Hartnäckig hielten sie sich in den grösseren Gipfelbereichen der Berge im Verzascatal. Der Wind vermochte daran nicht viel zu ändern, ausser dass er den weichenden Nebelschwaden fast im gleichen Zug wieder neue hinzublies. So ist es eigentlich ein Jammer, dass die heutige Konditionsleistung nicht mit einem Gipfelpanorama gekrönt wurde. Und das Ganze bei besseren Sichtverhältnisse wiederholen? Ich bezweifle, dass ich mich ein zweites Mal für eine Besteigung begeistern kann, zu mühsam ist der Aufstieg, zu lange und wenig abwechslungsreich das Herumgekurve im hintersten Taltrichter mit immer dem gleichen Ausblick - jenen hinunter ins Tal nach Sonogno. Erst ab der Bocchetta di Mügaia wird der Schlussaufstieg landschaftlich interessanter und bis dahin hat man bereits über 1600 Höhenmeter zurückgelegt. Vielleicht erhält das Ganze bei tollem Wetter aber auch ein ganz anderes Licht; immerhin sorgen auch hier viele Wasserfälle für eine schöne Stimmung. 

Bei guter Sicht muss aber das Erreichen des Monte Zucchero ein grossartiges Erlebnis sein, weshalb ich mit diesen etwas frustrierten Worten niemanden von einer Besteigung abhalten will. Aber es sei gesagt: Kaum woanders ist es ärgerlicher, als auf dem Gipfel im Trüben zu fischen. Etwas Gutes hatten die Wolken aber dennoch: Bei klarem Himmel wäre der Aufstieg praktisch dauernd der Sonne ausgesetzt, was die Besteigung dann noch kraftraubender machen würde. Ich musste auch so heute auf meine gesamten Wasservorräte zurückgreifen und habe - inkl. zweimal nachtanken an einem Brunnen - etwa 4 Liter zu mir genommen. 

Der Bergwanderweg zum Monte Zucchero ist ausgeschildert und sehr gut markiert. Wenn auch die Wegspuren in einem grossen Bereich nicht immer deutlich zu erkennen sind, ergeben sich bei nicht allzu dichtem Nebel keine Wegfindungsschwierigkeiten.

Routenbeschreibung

Sonogno - Püscen Negro (T2)

Zu Beginn spaziert man durch das hübsche Tessiner Bergdörfchen und folgt längere Zeit dem asphaltierten Strässchen bis fast zuhinterst im Val Redorta, wo der Bergweg einsetzt. Durch Gestrüpp geht es dort im Zickzack hoch und kurz vor Erreichen der kleinen Siedlung Püscen Negro zweigt der Bergweg nach links ab (ausgeschildert Monte Zucchero)

Püscen Negro - Bocchetta die Mügaia (T3)

Der Bergweg quert unter Felsen hindurch, steigt kurz etwas ab und dann allmählich wieder auf bis zur nächsten Alpterrasse, wo er in den schönen, lichten Lärchenwald führt. Auch hier setzt er sich fort mit zwei, drei kurzen Gegenabstiegen, quert lange nach Norden und danach ebenso lange wieder nach Süden.

Eine Abzweigung ist nach dem Verlassen des Waldes ausgeschildert; nun geht es rechts hinauf ins Alpgelände und der Pfad führt jetzt steiler die Hänge hinauf. Nach der Alphütte Corte di Cima führt er auf die nächste Stufe und wird dann schon fast alpin anmutend mit kurzen Passagen durch sehr einfache Felsen und über Geröll.

Bocchetta di Mügaia - Monte Zucchero (T3+)

Ab der Passhöhe ist die Fortsetzung zum Gipfel ebenfalls bestens markiert, Pfadspuren finden sich aber seltener. Oft führt die Route durch Geröll und Schutt, meist dem breiten Rücken entlang. An einer Stelle verwandelt sich der Rücken in eine Art Gratabschnitt, der aber kaum ausgesetzt ist und bei guter Trittsicherheit leicht überschritten werden kann.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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