Stiller Jahresausklang im Val Verzasca
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Letzten Spätherbst hatte uns erster Schnee vom Weiterweg zur Alpe Costa abgehalten, bis zum nächsten goldenen Herbst dort oben würden wir uns also noch ein Jahr lang gedulden müssen. Aber schon lockte mich der silberne Winter, einen Versuch mit Ski zu wagen und villeicht sogar weiter bis auf die Madöm Gröss zu steigen. Die Idee gefiel mir immer besser, bloss machten mir Hüttenaufstieg und -aufenthalt mehr Sorgen als die Normalroute zum Gipfel. Henrik, Seeger und skyboy1969 und viele Andere hatten aber zum Glück bereits vorgemacht, wie man sich diesen Winter im Tessin durchschlägt, und Seeger räumte mit seinem tollen Bericht schliesslich letzte Zweifel beiseite (Danke Andreas für das Vorwärmen!). So konnte ich die paar freien Tage in der Altjahrswoche kaum erwarten, die sich dann zu meiner grossen Ueberraschung und Freude zudem noch von ihrer schönsten Seite zeigten.
29.12.: In Tenero herrschten noch frühlingshaft milde Temperaturen und in Vogorno winkten letzte Palmen. Schon hingen aber dicke Eiszapfen überall an der Strasse und in Brione wurde es langsam winterlich. In Frasco fragte mich ein Einheimischer, der am Holzen war und am Neubau des Rifugio Alpe Costa, das im September 2009 eingeweiht worden war, mitgebaut hatte, nach meinem Ziel. Auf meine Antwort erzählte er mir begeistert von den wunderbaren weiten Flanken an Madom Gröss und Pizzo Cramosino, die er früher auch mit Ski befahren hatte, und wünschte mir alles Gute. Mein Plan schien also gar nicht so schlecht zu sein. Der markierte Bergweg ab Frasco Chiesa über Aghierom war bis Sciüres auf ca. 1500m mit Schneeschuhen gespurt, ab ca. 1100m konnte ich bequem mit Ski aufsteigen. Der Weiterweg über A coo der Preda (1561m) war dank den vereinzelt noch sichtbaren Markierungen und dem unter dem Schnee grösstenteils gut erkennbaren Trasse problemlos, und auch die Spurarbeit war ausser in aufgeweichten Passagen (Vorsicht wegen Nasschneerutschen!) weniger anstrengend als erwartet. Schliesslich erreichte ich am frühen Nachmittag wohlbehalten das Rifugio Alpe Costa (1941m), dessen Eingang ich rasch freigeschaufelt hatte, und das sich gut heizen liess. Sogar fliessendes Wasser gab es am Brunnen NE der Hütte. 2h 45min, WS .
30.12.: Ca. 7.15 hinauf zu den Hütten von Laghetto (2050m) und W ausholend entlang dem SW-Grat unter die S-Flanke der Madom Gröss (2741m). Diese am W-Rand hoch bis unter eine Stufe auf ca. 2580m, die einfach durch das 3. Couloir von links überwunden werden kann (kurz bis 45 Grad, Ski ca. 30m getragen). Nun wieder flacher auf den Gipfel, 2h 15min, ZS. Abfahrt bis ca. 2500m auf der gleichen Route (insgesamt bis 40 Grad), dann Richtung E bis ca. 2420m. Wiederaufstieg über die SW-Flanke (bis 35 Grad) auf den SE-Grat und diesem entlang auf den Pizzo Cramosino (2717.9m), ca. 1h von der Madom Gröss, ZS-. Abfahrt wie Aufstieg zurück zum Rifugio (bis ca. 2500m hart, dann Harsch) und bis ca. 1200m (im Wald aufgeweicht oder hart, auf den Alpen Bruchharsch). Skitragend zurück nach Frasco, insgesamt mit Pausen und Aufräumen 7h. 14.52 mit dem Postauto nach Sonogno (918m), wo ich im bewährten Ristorante Alpino übernachtete.
31.12.: Start um ca. 6.45 und ab Dorfausgang mit Ski und Stirnlampe durch das Val Redorta bis ans Ende der Strasse nach Fracèd (1041m). Auf dem gespurten Bergweg nach Püscen Negro (1343m). Hier folgte ich nicht dem Sommerweg nach Cortign (1513m), sondern einer Skispur Richtung W bis ca. 1440m, wo diese aufhörte und ein eingezeichneter Pfad beginnt. Diesem entlang (Ski auf ca. 1500m etwa 10m getragen) und S an Sassi (1625m) vorbei auf den bequemen markierten Bergweg, der nach Brüsoo (1793m) führt. Weiter ungefähr diesem entlang nach Corte di Cima (1987m) der Alpe di Mügàia und über die E-Flanke (bis 35 Grad, 20-30cm zum Spuren) zur Btta. di Mügàia (2518m). Nun wieder weniger anstrengend (Schnee durch Einstrahlung gesetzt) entlang dem S-Grat und über die SW-Flanke (Uebergang kurz ca. 45 Grad, dann bis 40 Grad) auf den Monte Zucchero (2735.5m), ca. 5h 45min. Vom Gipfel durchgehende Abfahrt bis zur Btta. di Mügàia (griffig), weiter nach Corte di Cima und Brüsoo (Presspulver) und entlang der Aufstiegsroute (hart, Ski ab ca. 1500m und unterhalb Püscen Negro je kurz getragen) hinunter zur Strasse. Auf dieser bequem zurück nach Sonogno, insgesamt ca. 8h, ZS+. Rückfahrt 15.02.
Alle Routen nur bei sicheren Verhältnissen!
Material: Leichtpickel und -Steigeisen dabei gehabt, aber nicht benötigt. Daunenjacke für winterlichen Hüttenaufenthalt.
29.12.: In Tenero herrschten noch frühlingshaft milde Temperaturen und in Vogorno winkten letzte Palmen. Schon hingen aber dicke Eiszapfen überall an der Strasse und in Brione wurde es langsam winterlich. In Frasco fragte mich ein Einheimischer, der am Holzen war und am Neubau des Rifugio Alpe Costa, das im September 2009 eingeweiht worden war, mitgebaut hatte, nach meinem Ziel. Auf meine Antwort erzählte er mir begeistert von den wunderbaren weiten Flanken an Madom Gröss und Pizzo Cramosino, die er früher auch mit Ski befahren hatte, und wünschte mir alles Gute. Mein Plan schien also gar nicht so schlecht zu sein. Der markierte Bergweg ab Frasco Chiesa über Aghierom war bis Sciüres auf ca. 1500m mit Schneeschuhen gespurt, ab ca. 1100m konnte ich bequem mit Ski aufsteigen. Der Weiterweg über A coo der Preda (1561m) war dank den vereinzelt noch sichtbaren Markierungen und dem unter dem Schnee grösstenteils gut erkennbaren Trasse problemlos, und auch die Spurarbeit war ausser in aufgeweichten Passagen (Vorsicht wegen Nasschneerutschen!) weniger anstrengend als erwartet. Schliesslich erreichte ich am frühen Nachmittag wohlbehalten das Rifugio Alpe Costa (1941m), dessen Eingang ich rasch freigeschaufelt hatte, und das sich gut heizen liess. Sogar fliessendes Wasser gab es am Brunnen NE der Hütte. 2h 45min, WS .
30.12.: Ca. 7.15 hinauf zu den Hütten von Laghetto (2050m) und W ausholend entlang dem SW-Grat unter die S-Flanke der Madom Gröss (2741m). Diese am W-Rand hoch bis unter eine Stufe auf ca. 2580m, die einfach durch das 3. Couloir von links überwunden werden kann (kurz bis 45 Grad, Ski ca. 30m getragen). Nun wieder flacher auf den Gipfel, 2h 15min, ZS. Abfahrt bis ca. 2500m auf der gleichen Route (insgesamt bis 40 Grad), dann Richtung E bis ca. 2420m. Wiederaufstieg über die SW-Flanke (bis 35 Grad) auf den SE-Grat und diesem entlang auf den Pizzo Cramosino (2717.9m), ca. 1h von der Madom Gröss, ZS-. Abfahrt wie Aufstieg zurück zum Rifugio (bis ca. 2500m hart, dann Harsch) und bis ca. 1200m (im Wald aufgeweicht oder hart, auf den Alpen Bruchharsch). Skitragend zurück nach Frasco, insgesamt mit Pausen und Aufräumen 7h. 14.52 mit dem Postauto nach Sonogno (918m), wo ich im bewährten Ristorante Alpino übernachtete.
31.12.: Start um ca. 6.45 und ab Dorfausgang mit Ski und Stirnlampe durch das Val Redorta bis ans Ende der Strasse nach Fracèd (1041m). Auf dem gespurten Bergweg nach Püscen Negro (1343m). Hier folgte ich nicht dem Sommerweg nach Cortign (1513m), sondern einer Skispur Richtung W bis ca. 1440m, wo diese aufhörte und ein eingezeichneter Pfad beginnt. Diesem entlang (Ski auf ca. 1500m etwa 10m getragen) und S an Sassi (1625m) vorbei auf den bequemen markierten Bergweg, der nach Brüsoo (1793m) führt. Weiter ungefähr diesem entlang nach Corte di Cima (1987m) der Alpe di Mügàia und über die E-Flanke (bis 35 Grad, 20-30cm zum Spuren) zur Btta. di Mügàia (2518m). Nun wieder weniger anstrengend (Schnee durch Einstrahlung gesetzt) entlang dem S-Grat und über die SW-Flanke (Uebergang kurz ca. 45 Grad, dann bis 40 Grad) auf den Monte Zucchero (2735.5m), ca. 5h 45min. Vom Gipfel durchgehende Abfahrt bis zur Btta. di Mügàia (griffig), weiter nach Corte di Cima und Brüsoo (Presspulver) und entlang der Aufstiegsroute (hart, Ski ab ca. 1500m und unterhalb Püscen Negro je kurz getragen) hinunter zur Strasse. Auf dieser bequem zurück nach Sonogno, insgesamt ca. 8h, ZS+. Rückfahrt 15.02.
Alle Routen nur bei sicheren Verhältnissen!
Material: Leichtpickel und -Steigeisen dabei gehabt, aber nicht benötigt. Daunenjacke für winterlichen Hüttenaufenthalt.
Tourengänger:
lorenzo

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