Zweiteiliges Wetter am Gitschen


Publiziert von Fraroe , 15. August 2011 um 12:29.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:13 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: 1490 m
Strecke:Gietisflue-Oberberg-Rinderstöckli-Gitschen-Musenalp-Chlital
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto via Flüelen-Isleten-Isental-Talstation Luftseilbahn Gietisflue Möglichkeit mit ÖV bis Isenthal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dito
Unterkunftmöglichkeiten:zwei Hotels in Isental
Kartennummer:swiss Topo 1191 Engelberg

Am Freitagabend beschlossen wir am Samstag ein schon länger bestehendes Projekt in Angriff zu nehmen. Der Gitschen, hoch über der Bucht von Flüelen thronend, sollte diesmal das Ziel sein. Bei einem Anruf bei Fam. Kempf (041 878 10 17) von der Gietisflue erfuhren wir, dass wir kurz vor 07.00 Uhr hochfahren können. Also war wieder frühe Tagwache angesagt. Tatsächlich war bei der Bahn schon reger Betrieb, aber das Timing klappte bestens.
Von mir aus gesehen dürften sie für die Fahrt nach oben mehr als die sechs Franken verlangen.
Nun galt es den Rucksack zu schultern und den gut markierten Weg Richtung Alp Oberberg unter die Füsse zu nehmen. Spätestens da war man wieder froh, dass man so früh aufgestanden ist, war es doch noch angenehm kühl. Als wir nach knapp einer Stunde bereits bei der Alp Oberberg ankamen und feststellten, dass wir 30 Minuten schneller waren als im Alpinwandern Zentralschweiz vom SAC angegeben, genossen wir im kleinen Alpbeizli noch einen feinen Kaffee. Nach einem gemütlichen Schwatz mit den beiden Älplerinnen zogen wir dann Richtung Rinderstöckli weiter. Beim Grat angekommen, bietet sich einem auf einen  Schlag ein herrlicher Tiefblick hinunter ins Reussdelta mit Flüelen, Altorf usw. Aber bereits jetzt machten sich die ersten Nebelschwaden bemerkbar, die vom Urnertal heraufzogen und uns auf unserem Weiterweg die Sicht ins Tal nehmen sollten. Dafür war es Richtung Norden und Westen den ganzen Tag gut. Nachdem wir dem Grat entlang auf dem immer gut weiss-blau-weiss markierten Weg weitergestiegen sind, biegt er auf ca. 2220 m in die steile Ostflanke. Schade, dass uns die Nebelschwaden die Sicht auf den ca. 1800 m, fast senkrecht unter uns liegenden Vierwaldstättersee  nahmen. Nun war Konzentration angesagt, den ein stolpern auf dem schmalen, teilweise felsigen, teilweise kiesigen Pfad ist absolut verboten.
Etwas westlich von Pt. 2296 knickt der Pfad in die grasig-schottrige Süd-Westflanke, durch die man zur Scharte mit dem Wegweiser hochsteigt. Beim Wegweiser biegt man Richtung Norden, um zum Gipfel zu gelangen. Dabei sind noch zwei heikle Passagen, die mit einem Fixseil versehen sind, zu bewältigen. Auf dem Gipfel geniesst man eine herrliche Rundsicht, wenn einem der Nebel keinen Streich spielt.
Nach einer gemütlichen Gipfelrast stiegen wir zurück bis zum Wegweiser. Nun folgte wohl die heikelste Stelle Richtung Pt.2540. Auf einer steil abfallenden Wiese galt es am messerscharfen Grat entlang einige Meter hoch zusteigen. Bei feuchten Verhältnissen wäre sogar ich als Steilhang erfahrener Handmäher um die fest installierte Kette froh. Nach dieser Stelle geht es gemütlich weiter über Pt.2540. Auf ca.2480m biegt der Weg in die gut verfestigte, südwestliche Geröllflanke. Auf einem immer gut markierten schmalen Pfad steigt man hinunter bis zu Pt.1989, wo man auf den Weg zum Urirotstock trifft. Der Warnung des letzt jährigen Fels- und Firnkursleiters, diese Flanke bei Restschnee nicht ohne entsprechendes Sicherungsmaterial zu durchsteigen, können wir nur zustimmen.
Da wir zeitlich sehr gut dran waren, lag auf der relativ flachen Wiese dann sogar ein verdientes Mittagsschläfchen drin. Frisch erholt nahmen wir nun den weiteren Weg hinunter zur Musenalp unter die Füsse. Beim Wasserfall kamen wir dann allerdings nicht mehr mit ganz trockenen Füssen durch. Wer hier bei Sommertemperaturen erst gegen 16.00 Uhr vorbei kommt, meistert diese Stelle wohl am besten barfuss. Als Sicherung ist auch hier ein Fixseil angebracht. Auf der Musenalp überraschte uns die Wirtin mit selbst gebackener Schwarzwäldertorte, die wir mit einem feinen Kaffee Williams fertig abrundeten.
Nun galt es noch den gemütlichen Abstieg hinunter zum Auto zu bewältigen. Dabei konnten wir beobachten, wie Wildiheuer aus den Planggen unter dem Butzen die gesammelten Heuburden an einem Seil sausend zu Tal beförderten.
Fazit: Bei guten Bedingungen eine herrliche Rundwanderung mit beeindruckenden Panoramas, Voraussetzung allerdings eine gute Trittsicher- und Schwindelfreiheit.

Tourengänger: Fraroe


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2011 um 04:49
herzliche Gratulation euch beiden! lg


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