Fünffingerstöck
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So, es ist geschafft, oder hat es mich geschafft? Im Rahmen des SAC Einführungskurses Fels&Eis fand die Anwendungstour auf den Fünffingerstöck statt. Die ersten zwei Tage erfolgte die Kletterausbildung und am dritten Tag vormittags Ausbildung auf dem Steigletscher und nachmittags stand Abseilen auf dem Programm. Am letzten Tag dann die Hochtour.
Um 170hm zu sparen fuhren wir von der Unterkunft im Alpincenter Sustenpass noch ein Stück in Richtung Sustenpass. Auf dem Parkplatz beim Obertal parkierten wir und machten uns auf den Aufstieg zum Obertalgletscher. Nach etwas mehr als einer Stunde Marsch wurde die Gletscherstirn erreicht und wir legten unsere Ausrüstung an. In Zweierseilschaften betraten wir den Gletscher und stiegen auf der östlichen Seite des Obertalgletschers auf. Der Gletscher war noch etwas Schneebedeckt und ab und zu kamen vereinzelt kleinere Spalten zum Vorschein. Bei ca. 2720m ging es in NNW-Richtung bevor wir in Westlicher Richtung den Hang traversierten. Auf dem Gletscherrücken ging es weiter zum Obertaljoch welches überklettert wurde. Nach einer weiteren kurzen Gletscherpassage begann der Schlussanstieg mit leichter Felskletterei.
Oben angekommen konnte stolz die Aussicht genossen werden, zumindest wo die in der Zwischenzeit aufgezogenen Wolken dieses gerade zuließen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause erfolgte der Abstieg auf demselben Weg wie der Abstieg. Jedoch wurde der Hang nicht Traversiert sondern in Falllinie abgestiegen. Zumindest von den meisten, ich muss zugeben das bei mir die Psyche nicht so ganz mitgespielt. So zog ich es vor dann doch zu traversieren was jedoch keine so gute Idee war und so musste einer unserer Bergführer eingreifen. Wieder auf der Gletscherebene auf ca.2800m angekommen ging es bald im Laufschritt weiter, da ein Wetter Umschwung drohte. Was aber auch dazu führte das eine Teilnehmerin eine kleine Gletscherspalte unter dem Schnee übersah und brach mit einem Bein bis zur Hüfte ein. Sie konnte sich aus eigener Kraft befreien und so ging es in das letzte steile Stück den Gletscher hinab. Nach dem wir wieder „festen Boden“ unter den Füssen hatten wurde die Ausrüstung abgelegt und verstaut und es ging zu den Autos zurück.
Beim Alpincenter erfolgte dann noch die Abschlussbesprechung des Kurses. Nach der Verabschiedung erfolgte dann das dicke Ende: Innerhalb von Minuten zog es zu und es fing an zuschütten wie aus Kübeln. Der Weg von der Unterkunft zum Auto erfolgte im Sprint, jedoch war man in Sekunden schnelle nass bis auf die Haut. Beim Verstauen des Gepäcks fing es dann noch an zu Hageln und so wurde noch mal der Helm gebraucht. Bei einer Sichtweite von deutlich unter 50m war an eine Abfahrt nicht zudenken. Als es aufhörte war die Straße dick mit Hagel bedeckt und so ging es im Schritttempo in Richtung Meiringen. Weit ging es jedoch nicht, zwischen Hell und Bärfeden hatten zwei Murgänge die Straße verschüttet, an eine Weiterfahrt in diese Richtung war nicht zu denken und so ging es halt über Luzern und dem Brünnigpass nach Hause zurück.
Die Tour war sehr schon aber gerade für mich psychisch sehr fordernd. Es war sicher nicht die letzte Hochtour für mich jedoch: leicht anfangen und dann Stark nachlassen. Oder so;-)
An dieser Stelle noch einmal einen Herzlichen Dank an unsere Bergführer welche den Kurs gut, lustig, und lehrreich gestaltet haben und uns auch alle wieder heile runter gebracht haben.

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