Gran Paradiso, 4061m
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Dieses Jahr war ich schon ein paar Wochenende "solo" unterwegs; jetzt standen sogar 5 Tage Familien-Abwesenheit bevor - an dieser Stelle mal ein ganz grosses Dankeschön an meine Familie für das Verständnis meiner Berg-Besessenheit!!
Es ging diesmal für Markus (mein Geschäftskollege) und mich um den Saison-Höhepunkt. Eine Akklimatisations-Tour auf den Gran Paradiso und anschliessendem Versuch, den Mont Blanc zu besteigen. Die Wetter-Prognosen waren allerdings für die nächsten Tage eher schlecht, sodass ungewiss war, ob sowohl die Gran Paradiso-Besteigung als auch eine Mont Blanc-Besteigung überhaupt möglich war.
Freitag, 05.08.2011
Zunächst stand eine längere Autofahrt via Martigny über den Grossen St.Bernhard ins Aosta-Tal bevor. In Villeneuve (am Tal-Eingang zum Gran Paradiso-Nationalpark) trafen wir Gregor, unseren Tiroler Bergführer.
Zur Einstimmung gab's erst mal ein feines italienisches Mittagessen, bevor wir die letzte Auto-Etappe in Richtung Pont unter die Räder nahmen.
Gregor war schon einige Male am Gran Paradiso und zieht den Aufstieg zur Chabod-Hütte demjenigen auf die Vittorio Emanuele ganz klar vor. Die Besteigung des Gran Paradiso von der Chabod-Hütte aus sei zwar anspruchsvoller, jedoch weniger überlaufen. So nahmen wir denn bei schönem Wetter und warmen Temperaturen den Hütten-Aufstieg in Angriff. Auf schönem Maulesel-Weg ging es in vielen Kehren aufwärts, mehrheitlich im lichten Wald.
Ein paar Tages-Touristen, welche die Chabod-Hütte besucht hatten, kamen uns entgegen. Ansonsten waren wir heute Nachmittag alleine unterwegs. Trotzdem sahen wir leider keine Steinböcke, deren Vorfahren ja die Basis für unsere heutigen Kolonien waren. Nach sehr gemütlichen, kurzweiligen 2 1/2 Std. erreichten wir dann die Chabod-Hütte. Inzwischen war die Sonne bereits verschwunden, dunkle Wolken zogen auf und es wurde merklich kühler.
Hier geht es um einiges gemütlicher her und zu als im Rif. Vittorio Emanuele; auch deshalb bevorzugt Gregor wohl die Chabod-Hütte. Jedenfalls war sie nicht mal zur Hälfte belegt; die Hütten-Crew ist sehr freundlich. Da es bis zum Nachtessen noch etwas dauerte, legten wir uns erst mal hin und dösten eine Weile.
Einige Briten nahmen den ganzen Waschraum in Beschlag, wuschen ausgiebig ihre Haare und Kleider in den Waschtrögen, danach warf man sich in die Abendrobe ... Ob diese Leute schon mehr als eine Woche unterwegs waren oder einfach die Hütte mit einem Hotel verwechselt haben?
Während des Nachtessens regnete es teilweise ziemlich heftig - wir waren trotzdem voller Hoffnung, dass das Wetter am nächsten Tag besser würde.
Samstag, 06.08.2011
Um 4 Uhr gab's Frühstück, der Himmel war klar - die Gunst der Stunde musste genutzt werden. Bereits um 04.30 Uhr ging's deshalb los, im Schein der Stirnlampen zunächst einem Wanderweg folgend, dann bald steil über die Moräne zum Gletscher. Da jeder seine eigenen Steinmandli zu bauen scheint, ist Vorsicht geboten, nicht blindlings irgendwelchen Steinhaufen zu folgen.
Auf dem Gletscher wurde angeseilt und die Steigeisen montiert. Im vorerst mässig steilen Gelände galt es, die zahlreichen Spalten zu umgehen. Im gleichmässigen Schritt und ohne Pause peilten wir den Sattel an (ca. 3800m), inzwischen steiler ansteigend.
Zwei 2er-Seilschaften stiegen in die Nordwand ein, mussten jedoch später infolge schlechter werdenden Wetters wieder umkehren (das "Schönwetter-Fenster" sollte lediglich von ca. 5 - 8 Uhr halten ...). Auf dem Sattel trifft man jetzt auf die Seilschaften, welche vom Rif. Vittorio Emanuele aufsteigen. Da wir jedoch gut unterwegs waren, konnten wir die ganzen Karawanen hinter uns lassen.
Während im Tal noch die Sonne schien, war der Gipfel inzwischen längst in Wolken gehüllt. Es wurde merklich kühler und wir zogen unsere Jacken über. Da Gregor sogar ein Gewitter befürchtete, legte er einen Zahn zu. Den Steil-Aufschwung von ca. 200 Hm ging er so schnell, dass ich kurz davor war, mal am Seil zu ziehen ... Er merkte jedoch selbst, dass das Tempo viel zu hoch war und drosselte wieder, als wir unter den Felsen ankamen.
Hier ist das Gelände dann auch wieder etwas geh-freundlicher. Inzwischen gingen wir im dichten Nebel; die Felsen waren mit Eis überzogen.
Dann folgte noch eine kurze, luftige Block-Kletterei (I - II) über die letzten Felsen, welche teilweise so aussehen, als wären sie künstlich aufgeschichtet worden.
Dann standen wir auch schon bei der Madonna, auf dem Gipfel des Gran Paradiso! Allerdings war die Sicht einmal mehr gleich Null; nach dem Pico, Tödi, Piz Bernina und Gran Paradiso scheine ich langsam die "Nebel-Gipfel-Aussicht" gepachtet zu haben ...
Um den Kletter-Stau's aus dem Wege zu gehen, stiegen wir sofort wieder ab. Was definitiv der richtige Entscheid war. Zwar kehrten einige Seilschaften aufgrund der widrigen Bedingungen bereits vor der Fels-Kletterei um. Aber etwas später passierten wir die grossen Massen - eine Seilschaft um die andere peilte den Gipfel an.
Zumindest war die Sicht am Sattel unten wieder gut und teilweise drückte auch die Sonne nochmals durch. Der Gipfel sollte jedoch während des ganzen Tages im Nebel bleiben. Der lange Gletscher-Abstieg auf dem aufgewichten Schnee wurde zur Tortour - sogar Gregor klagte anschliessend über Kniebeschwerden ...
Auch für mich sollte dieser Abstieg noch Folgen haben (dazu später); jedenfalls sehnte ich ebenfalls dem Gletscher-Ende entgegen und war froh, auszuseilen und die Steigeisen entfernen zu können.
Der Moränen-Abstieg zog sich dann auch noch in die Länge, zudem begann es leicht zu regnen, wodurch die Steine rutschig wurden. Dann kam auch schon die riesige Hütte ins Blickfeld - Rif. Vittorio Emanuele ist nicht zu übersehen ...
Als wir das grosse Trümmerfeld kurz vor der Hütte überquerten war mir auch klar, weshalb ein Aufstieg von dieser Seite in der Dunkelheit absolut mühsam sein muss - und für unkundige auch nicht trivial, den Weg zu finden. Jedenfalls war ich nur schon deshalb froh, dass wir von der Chabod-Hütte aufgestiegen waren ...
Erwartungsgemäss war im Rif. Vittorio Emanuele einiges mehr los; v.a. kommen auch viele Tagestouristen hierher. Interessant auch, dass im Gran Paradiso-Gebiet viele Nationalitäten anzutreffen sind - u.a. auch einige tschechische und britische Bergsteiger. Aufgrund der Nähe zum Mont Blanc ist es jedoch nachvollziehbar, dass viele diesen eher einfacheren 4000er als Akklimatisations-Tour benutzen, so wie wir.
Da wir bereits um 11 Uhr auf der Hütte waren, hätten wir natürlich auch noch genügend Zeit gehabt, um ganz ins Tal abzusteigen und gleich nach Chamonix weiterzufahren. Aber einerseits wurde sowohl im Aosta-Tal als auch für die Chamonix-Region am nächsten Tag viel Regen gemeldet, andererseits würde eine weitere Nacht auf 2732m die Akklimatisation unterstützen.
So genossen wir erst mal die feine Haus-Pasta zum Mittagessen. Anschliessend war ein Schläfchen angesagt, während sich das Wetter draussen andauernd änderte - Sonne, Regen, Sonne, ...
Sonntag, 07.08.2011
Ausschlafen, Frühstück um 7 Uhr. Bei bedecktem und eher trübem Wetter ging's ins Tal hinunter nach Pont. Es begann immer wieder zu regnen, zwar nie sehr stark, trotzdem genug, um nass zu werden. So sprach kaum einer ein Wort, man versuchte so schnell als möglich ins Tal zu gelangen.
Was mich bei diesem Talabstieg viel mehr als der Regen beschäftigte, war meine Ferse, welche plötzlich schmerzte. Sollte ich Tribut zollen für den gestrigen, nicht gerade Gelenkschonenden Gletscher-Abstieg? Noch beachtete ich das Ganze als nebensächlich.
In Pont war aufgrund des schlechten Wetter's ebenfalls kaum was los auf dem grossen Campingplatz. Jetzt folgte noch der mühsamste Teil: von Pont auf der Teerstrasse bis zum Chabod-Parkplatz, wo wir unser Auto parkiert hatten.
Tropfnass stiegen wir ins Auto und fuhren talauswärts via Villeneuve, Courmayeur nach Chamonix, wo ein neues Abenteuer auf uns wartete ...
Fazit:
eine absolut lohnenswerte Tour, selbst wenn keine weiteren Ambitionen bestehen - die Landschaft des Gran Paradiso-Nationalpark's ist wirklich sehr schön!
Hütten:
jede Hütte hat bekanntlich ihre Vor- und Nachteile. Was ich in der Chabod-Hütte genial fand, war der Trocknungs-Raum. Egal wie nass die Ausrüstung sein mag, am anderen Tag ist sie wieder trocken. Dies sei in den italienischen Hütten ziemlich verbreitet (was ich wiederum nicht bestätigen kann, da ich keine Vergleichs-Möglichkeiten habe - z.B. im Rif. VE habe ich jedenfalls kein Trocknungsraum gesehen ...)
Die Chabod-Hütte hat sicher mehr Charme und ist weitaus weniger stark frequentiert bzw. belegt als die VE. Die Besteigung von der Chabod-Hütte ist jedoch (Gletscher-technisch) anspruchsvoller als von der VE aus.
Ausrüstung:
auch wenn einige Alleingänger anzutreffen waren und ganz gleich, wie "leicht" die Tour in den Führern beschrieben wird: eine Gletscher-Ausrüstung ist unerlässlich - egal von welcher Hütte aus die Besteigung erfolgt!
Zeiten:
- Parkplatz Chabod (14.15) - Rif. Chabod (16.45): 2.5 Std.
- Rif. Chabod (04.30) - Gran Paradiso (08.30): 4 Std.
- Gran Paradiso (08.35) - Rif. Vittorio Emanuele (11.00): 2.5 Std.
- Rif. Vittorio Emanuele (07.35) - Pont (08.50) - Parkplatz Chabod (09.20): 1 3/4 Std.
Es ging diesmal für Markus (mein Geschäftskollege) und mich um den Saison-Höhepunkt. Eine Akklimatisations-Tour auf den Gran Paradiso und anschliessendem Versuch, den Mont Blanc zu besteigen. Die Wetter-Prognosen waren allerdings für die nächsten Tage eher schlecht, sodass ungewiss war, ob sowohl die Gran Paradiso-Besteigung als auch eine Mont Blanc-Besteigung überhaupt möglich war.
Freitag, 05.08.2011
Zunächst stand eine längere Autofahrt via Martigny über den Grossen St.Bernhard ins Aosta-Tal bevor. In Villeneuve (am Tal-Eingang zum Gran Paradiso-Nationalpark) trafen wir Gregor, unseren Tiroler Bergführer.
Zur Einstimmung gab's erst mal ein feines italienisches Mittagessen, bevor wir die letzte Auto-Etappe in Richtung Pont unter die Räder nahmen.
Gregor war schon einige Male am Gran Paradiso und zieht den Aufstieg zur Chabod-Hütte demjenigen auf die Vittorio Emanuele ganz klar vor. Die Besteigung des Gran Paradiso von der Chabod-Hütte aus sei zwar anspruchsvoller, jedoch weniger überlaufen. So nahmen wir denn bei schönem Wetter und warmen Temperaturen den Hütten-Aufstieg in Angriff. Auf schönem Maulesel-Weg ging es in vielen Kehren aufwärts, mehrheitlich im lichten Wald.
Ein paar Tages-Touristen, welche die Chabod-Hütte besucht hatten, kamen uns entgegen. Ansonsten waren wir heute Nachmittag alleine unterwegs. Trotzdem sahen wir leider keine Steinböcke, deren Vorfahren ja die Basis für unsere heutigen Kolonien waren. Nach sehr gemütlichen, kurzweiligen 2 1/2 Std. erreichten wir dann die Chabod-Hütte. Inzwischen war die Sonne bereits verschwunden, dunkle Wolken zogen auf und es wurde merklich kühler.
Hier geht es um einiges gemütlicher her und zu als im Rif. Vittorio Emanuele; auch deshalb bevorzugt Gregor wohl die Chabod-Hütte. Jedenfalls war sie nicht mal zur Hälfte belegt; die Hütten-Crew ist sehr freundlich. Da es bis zum Nachtessen noch etwas dauerte, legten wir uns erst mal hin und dösten eine Weile.
Einige Briten nahmen den ganzen Waschraum in Beschlag, wuschen ausgiebig ihre Haare und Kleider in den Waschtrögen, danach warf man sich in die Abendrobe ... Ob diese Leute schon mehr als eine Woche unterwegs waren oder einfach die Hütte mit einem Hotel verwechselt haben?
Während des Nachtessens regnete es teilweise ziemlich heftig - wir waren trotzdem voller Hoffnung, dass das Wetter am nächsten Tag besser würde.
Samstag, 06.08.2011
Um 4 Uhr gab's Frühstück, der Himmel war klar - die Gunst der Stunde musste genutzt werden. Bereits um 04.30 Uhr ging's deshalb los, im Schein der Stirnlampen zunächst einem Wanderweg folgend, dann bald steil über die Moräne zum Gletscher. Da jeder seine eigenen Steinmandli zu bauen scheint, ist Vorsicht geboten, nicht blindlings irgendwelchen Steinhaufen zu folgen.
Auf dem Gletscher wurde angeseilt und die Steigeisen montiert. Im vorerst mässig steilen Gelände galt es, die zahlreichen Spalten zu umgehen. Im gleichmässigen Schritt und ohne Pause peilten wir den Sattel an (ca. 3800m), inzwischen steiler ansteigend.
Zwei 2er-Seilschaften stiegen in die Nordwand ein, mussten jedoch später infolge schlechter werdenden Wetters wieder umkehren (das "Schönwetter-Fenster" sollte lediglich von ca. 5 - 8 Uhr halten ...). Auf dem Sattel trifft man jetzt auf die Seilschaften, welche vom Rif. Vittorio Emanuele aufsteigen. Da wir jedoch gut unterwegs waren, konnten wir die ganzen Karawanen hinter uns lassen.
Während im Tal noch die Sonne schien, war der Gipfel inzwischen längst in Wolken gehüllt. Es wurde merklich kühler und wir zogen unsere Jacken über. Da Gregor sogar ein Gewitter befürchtete, legte er einen Zahn zu. Den Steil-Aufschwung von ca. 200 Hm ging er so schnell, dass ich kurz davor war, mal am Seil zu ziehen ... Er merkte jedoch selbst, dass das Tempo viel zu hoch war und drosselte wieder, als wir unter den Felsen ankamen.
Hier ist das Gelände dann auch wieder etwas geh-freundlicher. Inzwischen gingen wir im dichten Nebel; die Felsen waren mit Eis überzogen.
Dann folgte noch eine kurze, luftige Block-Kletterei (I - II) über die letzten Felsen, welche teilweise so aussehen, als wären sie künstlich aufgeschichtet worden.
Dann standen wir auch schon bei der Madonna, auf dem Gipfel des Gran Paradiso! Allerdings war die Sicht einmal mehr gleich Null; nach dem Pico, Tödi, Piz Bernina und Gran Paradiso scheine ich langsam die "Nebel-Gipfel-Aussicht" gepachtet zu haben ...
Um den Kletter-Stau's aus dem Wege zu gehen, stiegen wir sofort wieder ab. Was definitiv der richtige Entscheid war. Zwar kehrten einige Seilschaften aufgrund der widrigen Bedingungen bereits vor der Fels-Kletterei um. Aber etwas später passierten wir die grossen Massen - eine Seilschaft um die andere peilte den Gipfel an.
Zumindest war die Sicht am Sattel unten wieder gut und teilweise drückte auch die Sonne nochmals durch. Der Gipfel sollte jedoch während des ganzen Tages im Nebel bleiben. Der lange Gletscher-Abstieg auf dem aufgewichten Schnee wurde zur Tortour - sogar Gregor klagte anschliessend über Kniebeschwerden ...
Auch für mich sollte dieser Abstieg noch Folgen haben (dazu später); jedenfalls sehnte ich ebenfalls dem Gletscher-Ende entgegen und war froh, auszuseilen und die Steigeisen entfernen zu können.
Der Moränen-Abstieg zog sich dann auch noch in die Länge, zudem begann es leicht zu regnen, wodurch die Steine rutschig wurden. Dann kam auch schon die riesige Hütte ins Blickfeld - Rif. Vittorio Emanuele ist nicht zu übersehen ...
Als wir das grosse Trümmerfeld kurz vor der Hütte überquerten war mir auch klar, weshalb ein Aufstieg von dieser Seite in der Dunkelheit absolut mühsam sein muss - und für unkundige auch nicht trivial, den Weg zu finden. Jedenfalls war ich nur schon deshalb froh, dass wir von der Chabod-Hütte aufgestiegen waren ...
Erwartungsgemäss war im Rif. Vittorio Emanuele einiges mehr los; v.a. kommen auch viele Tagestouristen hierher. Interessant auch, dass im Gran Paradiso-Gebiet viele Nationalitäten anzutreffen sind - u.a. auch einige tschechische und britische Bergsteiger. Aufgrund der Nähe zum Mont Blanc ist es jedoch nachvollziehbar, dass viele diesen eher einfacheren 4000er als Akklimatisations-Tour benutzen, so wie wir.
Da wir bereits um 11 Uhr auf der Hütte waren, hätten wir natürlich auch noch genügend Zeit gehabt, um ganz ins Tal abzusteigen und gleich nach Chamonix weiterzufahren. Aber einerseits wurde sowohl im Aosta-Tal als auch für die Chamonix-Region am nächsten Tag viel Regen gemeldet, andererseits würde eine weitere Nacht auf 2732m die Akklimatisation unterstützen.
So genossen wir erst mal die feine Haus-Pasta zum Mittagessen. Anschliessend war ein Schläfchen angesagt, während sich das Wetter draussen andauernd änderte - Sonne, Regen, Sonne, ...
Sonntag, 07.08.2011
Ausschlafen, Frühstück um 7 Uhr. Bei bedecktem und eher trübem Wetter ging's ins Tal hinunter nach Pont. Es begann immer wieder zu regnen, zwar nie sehr stark, trotzdem genug, um nass zu werden. So sprach kaum einer ein Wort, man versuchte so schnell als möglich ins Tal zu gelangen.
Was mich bei diesem Talabstieg viel mehr als der Regen beschäftigte, war meine Ferse, welche plötzlich schmerzte. Sollte ich Tribut zollen für den gestrigen, nicht gerade Gelenkschonenden Gletscher-Abstieg? Noch beachtete ich das Ganze als nebensächlich.
In Pont war aufgrund des schlechten Wetter's ebenfalls kaum was los auf dem grossen Campingplatz. Jetzt folgte noch der mühsamste Teil: von Pont auf der Teerstrasse bis zum Chabod-Parkplatz, wo wir unser Auto parkiert hatten.
Tropfnass stiegen wir ins Auto und fuhren talauswärts via Villeneuve, Courmayeur nach Chamonix, wo ein neues Abenteuer auf uns wartete ...
Fazit:
eine absolut lohnenswerte Tour, selbst wenn keine weiteren Ambitionen bestehen - die Landschaft des Gran Paradiso-Nationalpark's ist wirklich sehr schön!
Hütten:
jede Hütte hat bekanntlich ihre Vor- und Nachteile. Was ich in der Chabod-Hütte genial fand, war der Trocknungs-Raum. Egal wie nass die Ausrüstung sein mag, am anderen Tag ist sie wieder trocken. Dies sei in den italienischen Hütten ziemlich verbreitet (was ich wiederum nicht bestätigen kann, da ich keine Vergleichs-Möglichkeiten habe - z.B. im Rif. VE habe ich jedenfalls kein Trocknungsraum gesehen ...)
Die Chabod-Hütte hat sicher mehr Charme und ist weitaus weniger stark frequentiert bzw. belegt als die VE. Die Besteigung von der Chabod-Hütte ist jedoch (Gletscher-technisch) anspruchsvoller als von der VE aus.
Ausrüstung:
auch wenn einige Alleingänger anzutreffen waren und ganz gleich, wie "leicht" die Tour in den Führern beschrieben wird: eine Gletscher-Ausrüstung ist unerlässlich - egal von welcher Hütte aus die Besteigung erfolgt!
Zeiten:
- Parkplatz Chabod (14.15) - Rif. Chabod (16.45): 2.5 Std.
- Rif. Chabod (04.30) - Gran Paradiso (08.30): 4 Std.
- Gran Paradiso (08.35) - Rif. Vittorio Emanuele (11.00): 2.5 Std.
- Rif. Vittorio Emanuele (07.35) - Pont (08.50) - Parkplatz Chabod (09.20): 1 3/4 Std.
Tourengänger:
Linard03

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