Von Arosa zur Lenzerheide - Erzhorn, Aroser Rothorn & Parpaner Rothorn


Publiziert von Schneemann , 27. Juni 2011 um 18:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:26 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Arosa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Lenzerheide

Motivation:
Die wunderhübsche Gegend rund um die Lenzerheide kannte ich leider nur vom winterlichen Skifahrn, das wollte ich mir mal ohne Schnee anschaun. Arosa & Lenzerheide sind sehr touristisch und daher auch gut an den ÖV angebunden. Eine Überschreitung drängt sich da regelrecht auf. Zudem wollte ich mal näher begutachten wo diese traumhaften Pulverschnee-Aufnahmen gemacht wurden youtube.

Touren-Beschreibung:
Aufstieg zum Älplisee (T2)
Start in Arosa direkt vom Bahnhof. Wie so oft habe ich die grössten Probleme mit der Wegfindung bereits im Tal. Leider sind weder der Schwellisee noch Àlplisee angeschrieben. Am einfachsten man nimmt den Bus bis zur Talstation der Hörnli-Bahn oder man wandert dieser Buslinie entlang durch die touristische Ortschaft. Von der Hörnlibahn ist der Weg angeschrieben und verläuft sanft durch eine herrliche grüne und wasserreiche Landschaft.

Aufstieg zum Erzhornsattel (T3+)
Beim Älplisee zweigt sich der Aufstieg in Richtung Erzhornsattel von der Wanderautobahn ab. Wanderte man zuvor noch in ewig langen Wanderkarawanen, so ist man nun plötzlich nahezu alleine unterwegs. Der Aufstieg ist steil aber ohne grössere Probleme, einzig die Traversen einiger noch vorhandenen Schneefelder sind in diesem steilen Gelände recht unangenehm. Später im Jahr dürfte es aber vermutlich schneefrei sein.

Erzhorn (T5)
Die Idee zur Besteigung des Erzhorns bekam ich beim Lesen des *Berichts von 360. Die dortige Empfehlung sich nach Möglichkeit immer am Westgrat zu orientieren war mir dabei sehr hilfreich. Es gibt zwar weisse Markierungen, allerdings für meinen Geschmack zu spärlich gestetzt. Ich fand nämlich genau zwei Stück, eine im Einstieg und eine am Gipfel ;)
Dafür sind immer wieder Steinmännchen zu finden, auch wenn die manchmal schwer vom übrigen Geröll zu unterscheiden sind. Generell hat man viel Felskontakt und die Kraxelei macht grossen Spass, allerdings liegt auch viel loses Geröll herum und die Griffe und Tritte geben gerne mal nach unter Belastung. Am Schwierigsten fand ich den vorgelagerte Felszacken beim Gipfel. Der "markierte" Weg scheint diesen Part zu überklettern? Mir schien das aber weder technisch noch wegen der Exponiertheit möglich. Stattdessen versuchte ich erst auf ein steiles Geröll-Couloir auzuweichen, wo ich aber pro Schritt ca. zwei Schritte zurück rutschte und knöcheltief im Schutt versank. Mein Vorzugsweg war schliesslich eine steile Rinne links des Geröll-Couloirs. Der herrliche Gipfel entschädig dabei für alle Mühen...

Grat zum Aroser Rothorn (T3+)
Vom Erzohrn bin ich auf selbem Weg wieder abgestiegen, zurück zum Erzhornsattel. Von da gehts weglos weiter auf dem Gratrücken zum Aroser Rothorn. Der Pfad ist hier deutlich und unschwierig, zudem gibt es viele rote Markierungen. Leider hat das Aroser Rothorn selbst kein Kreuz sondern nur ein Steinhäufchen, was für den angeblich höchsten Gipfel der Plessur-Alpen etwas mickrig scheint.

Grat zum Parpaner Rothorn(T5)
In manchen Berichten hier wird dieses Gratstück als eher einfach beschrieben und tatsächlich taucht diese Route sogar im Rother "Wander"führer auf. Daher erwartete ich eher ein gemütlichen Wanderweg - das triffts aber nicht. Der Weg ist zwar gut zu finden und mit roten Punkten markiert, aber er ist stellenweise sehr abschüssig, immer mit einer rutschigen Geröllschicht übersäht und zudem recht exponiert. An besonders heiklen Stellen sieht man immer wieder Eisenstifte die wohl früher ein Seil gespannt haben, das anscheinend aber abgezogen wurde? Jedenfalls finde ich diesen Teil eher unangnehm und insbesondere bei Nässe oder Neuschnee rate ich davon ab.

Abstieg nach Lenzerheide (T3)
Im oberen Teil vom Parpaner Rothorn bin ich auf einem breiten, von Bikern ramponierten Weg Richtung Lenzerheide abgestiegen. Irgendwann konnte man einem als Abkürzung beschilderten Weg zur Mittelstation der Rothorn-Bahn folgen, welcher sehr empfehlenswert ist. Nicht nur weil es ein schöner, grasiger Pfad ist, sondern insbesondere wegen der farbenprächtigen Flora. Überhaupt scheint das sonnenverwöhnte Tal der Lenzerheide perfekte Vorraussetzungen für eine grossartige Alpenflora zu haben...selten hab ich so blühende und bunte Wiesen gesehen. Rückfahrt schliesslich mit dem Postbus von Lenzerheide(Post).

Mein Fazit:
Eine schöne, anspruchsvolle und lange Tour durch eine alpine Landschaft.  Irgendwie auch eine Tour der Kontraste. Der Kontrast vom anfangs überlaufenen Wanderweg zu nahezu völliger Bergeinsamkeit ist speziell. Ebenso auch der Wechsel von den Geröllpfaden zum grasigen Blumenmeer hinunter nach Lenzerheide. 

Tourengänger: Schneemann


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