Erzhorn, Aroser Rothorn und Parpaner Rothorn - wunderbare Kraxelei mit aussichtsreichen Gipfeln
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Als ich vor langer Zeit anfing eine Liste zu machen, welche Berge ich einmal besuchen möchte, war das Erzhorn einer der ersten Berge auf dieser Liste. Inzwischen weiss ich nicht mehr so genau, was der Auslöser dafür war, dass ich es auf diese Liste gesetzt hatte, ich denke ein Freund hat mir dieses damals empfohlen. Als ich vor ein paar Wochen diese Liste wieder einmal neu geschrieben und ergänzt habe, ist mir eben dieses Erzhorn wieder aufgefallen und ich wollte mich im Internet etwas schlau machen. Informationen über Routen aufs Erzhorn sind bisher jedoch im Internet rar. Weder hier auf hikr noch auf anderen einschlägigen Bergsteigerseiten habe ich nützliche Informationen gefunden. Einzig bei Roman Koch fand ich einen Eintrag über einen Besuch, leider ohne weitere Details. Wie nicht anders zu erwarten, findet man aber im SAC Clubführer Bündner Alpen 1, hilfreiche Routenbeschreibungen. Gemäss SAC Führer sind sowohl der Westgrat vom Erzhornsattel, wie auch der Südostgrat von der SAC Ramozhütte die gebräuchlichsten Routen und werden oft auch zusammen im Rahmen einer Überschreitung begangen. Beide Routen sind mit L bewertet. Die eine Route als Auf- die andere als Abstieg schien mir genau das Richtige für mich.
Ich starte meine Wanderung am Bahnhof in Arosa und gehe zuerst dem markierten Weg entlang hinunter zum Untersee, dann zur ARA und weiter zu P. 1657. Von hier geht es nun alles auf dem markierten Wanderweg im Welschentobel bis hoch zur SAC Ramozhütte (zuerst auf der rechten Seite des Welschentobelbachs, später auf der linken).
Der Weg von hier auf das Erzhorn führt gemäss SAC Führer über den Piz Culmet. Entweder geht man direkt entlang dem Südostgrat (BG) oder über Wiesen und Geröll in der Südflanke. Ich entscheide (natürlich) mich für den Grat. Zuerst geht es einfach aber immer steiler werdend über Wiesenhänge hoch, später wird es felsiger und schwieriger. Der Grat, welcher sich oft aus steil nach Süden abfallenden Platten zusammensetzt, wird zunehmend schmaler und an einigen Stellen auch sehr ausgesetzt. An einer Stelle wird mir die Sache etwas zu mulmig und ich umgehe einen kurzen Abschnitt auf der Südseite (ca. 30m unterhalb des Grates). Ansonsten gestaltet sich der Grat bis zum Piz Culmet interessant und nicht allzu schwierig (T5, einige II-er). Der "Gipfelkopf" des Piz Culmet kann entlang eines Risses und zum Schluss auf dessen Südgrat erklettert werden.
Der Weiterweg zum Erzhorn gestaltet sich zu Beginn ähnlich wie der Grat zum Piz Culmet, er wird aber zusehends einfacher. Den grossen Abbruch direkt beim Piz Culmet umgeht man nordseitig in einer kurzen Rinne und ein weiterer Abbruch kurz vor P. 2753 wird wieder südseitig umgangen. Danach wir der Grat breiter und einfacher. Auch der letzte Aufschwung vor dem Gipfel sieht von weitem zwar schwierig aus, entpuppt sich aber als einfache genussvolle Kraxelei.
Auf dem Gipfel geniesse ich die wunderbare Aus- und Fernsicht und blättere ein wenig im Gipfelbuch. Es stammt aus dem Jahre 1990 und ist in blendendem Zustand. Es ist zu weniger als einem Zehntel gefüllt und man ahnt, dass dieser Gipfel wohl nicht allzu oft besucht wird. Durchschnittlich zähle ich etwa 30 Einträge pro Jahr, die meisten von "Locals".
Für den Abstieg zum Erzhornsattel gehe ich zunächst rüber zum westlichen Vorgipfel. Im kleinen Sattel zwischen Haupt- und Vorgipfel, lasse ich mich von Wegspuren, welche in die Südflanke führen verleiten und folge diesen für kurze Zeit. Ich merke jedoch schnell, dass dies langfristig keine wirklich gute Idee ist. Ich traversiere deshalb auf den Westgrat selbst (Der Grat ist gemäss SAC Führer die empfohlene Route, welche man ausser für kurze Abschnitte besser nicht verlässt). Dort sieht die Sache dann wieder viel versprechend aus und ich finde auch da und dort den einen oder anderen Steinmann. Insgesamt ist auch dieser Grat nicht allzu schwierig zu begehen und ich komme ohne Probleme runter zum Erzhornsattel (insgesamt wohl auch ein T5).
Der Weiterweg von hier zum Parpaner Rothorn via das Aroser Rothorn folgt immer mehr oder weniger dem Grat. Diese Route wurde offensichtlich vor kurzer Zeit äusserst deutlich mit roten Punkten markiert. Die Locals, welche ich unterwegs treffe, finden dies sehr schade. Ich hätte diese roten Punkte wohl auch nicht gebraucht, denn einerseits hat es durchwegs gut sichtbare Wegspuren und der Übergang ist auch nicht sonderlich schwierig (T4, mit all diesen Markierungen wohl schon fast ein T3). Was ich jedoch äusserst schade finde ist, dass diejenigen, welche diese Route markiert haben zumindest eine leere Spraydose nicht wieder mit ins Tal genommen haben, sondern in der Nordostflanke "entsorgt" haben :-(
Nichts desto trotz ist dieser Übergang vom Erzhornsattel zum Parpaner Rothorn sehr lohnend, denn einerseits ist die Aussicht sehr schön und andererseits ist auch die Geologie hier sehr interessant, mit immer wechselndem Gestein in allen Farbvariationen. Etwa 20 Minuten vor dem Parpaner Rothorn mache ich nochmals eine längere Rast in der unglaublich warmen Herbstsonne. Danach laufe ich via Gipfel zur Bergstation der Bahnen und zum Schluss knieschonend mit diesen hinunter ins Tal.
Fazit
Warum auch immer das Erzhorn es auf meine Wunschliste der zu besuchenden Gipfel geschafft hat, ich bin froh und kann die Tour in dieser oder umgekehrter Richtung wärmstens empfehlen. Im sonst touristisch eher überlaufenen Gebiet zwischen Arosa und der Lenzerheide sicherlich (noch) ein Geheimtipp für Alpinwanderer.
Arosa - Untersee - ARA - P.1657 - Welschentobel - Ramozhütte SAC - Piz Culmet - Erzhorn - Erzhornsattel - Aroser Rothorn - Parpaner Rothorn -
Parpaner Rothorn
Ich starte meine Wanderung am Bahnhof in Arosa und gehe zuerst dem markierten Weg entlang hinunter zum Untersee, dann zur ARA und weiter zu P. 1657. Von hier geht es nun alles auf dem markierten Wanderweg im Welschentobel bis hoch zur SAC Ramozhütte (zuerst auf der rechten Seite des Welschentobelbachs, später auf der linken).
Der Weg von hier auf das Erzhorn führt gemäss SAC Führer über den Piz Culmet. Entweder geht man direkt entlang dem Südostgrat (BG) oder über Wiesen und Geröll in der Südflanke. Ich entscheide (natürlich) mich für den Grat. Zuerst geht es einfach aber immer steiler werdend über Wiesenhänge hoch, später wird es felsiger und schwieriger. Der Grat, welcher sich oft aus steil nach Süden abfallenden Platten zusammensetzt, wird zunehmend schmaler und an einigen Stellen auch sehr ausgesetzt. An einer Stelle wird mir die Sache etwas zu mulmig und ich umgehe einen kurzen Abschnitt auf der Südseite (ca. 30m unterhalb des Grates). Ansonsten gestaltet sich der Grat bis zum Piz Culmet interessant und nicht allzu schwierig (T5, einige II-er). Der "Gipfelkopf" des Piz Culmet kann entlang eines Risses und zum Schluss auf dessen Südgrat erklettert werden.
Der Weiterweg zum Erzhorn gestaltet sich zu Beginn ähnlich wie der Grat zum Piz Culmet, er wird aber zusehends einfacher. Den grossen Abbruch direkt beim Piz Culmet umgeht man nordseitig in einer kurzen Rinne und ein weiterer Abbruch kurz vor P. 2753 wird wieder südseitig umgangen. Danach wir der Grat breiter und einfacher. Auch der letzte Aufschwung vor dem Gipfel sieht von weitem zwar schwierig aus, entpuppt sich aber als einfache genussvolle Kraxelei.
Auf dem Gipfel geniesse ich die wunderbare Aus- und Fernsicht und blättere ein wenig im Gipfelbuch. Es stammt aus dem Jahre 1990 und ist in blendendem Zustand. Es ist zu weniger als einem Zehntel gefüllt und man ahnt, dass dieser Gipfel wohl nicht allzu oft besucht wird. Durchschnittlich zähle ich etwa 30 Einträge pro Jahr, die meisten von "Locals".
Für den Abstieg zum Erzhornsattel gehe ich zunächst rüber zum westlichen Vorgipfel. Im kleinen Sattel zwischen Haupt- und Vorgipfel, lasse ich mich von Wegspuren, welche in die Südflanke führen verleiten und folge diesen für kurze Zeit. Ich merke jedoch schnell, dass dies langfristig keine wirklich gute Idee ist. Ich traversiere deshalb auf den Westgrat selbst (Der Grat ist gemäss SAC Führer die empfohlene Route, welche man ausser für kurze Abschnitte besser nicht verlässt). Dort sieht die Sache dann wieder viel versprechend aus und ich finde auch da und dort den einen oder anderen Steinmann. Insgesamt ist auch dieser Grat nicht allzu schwierig zu begehen und ich komme ohne Probleme runter zum Erzhornsattel (insgesamt wohl auch ein T5).
Der Weiterweg von hier zum Parpaner Rothorn via das Aroser Rothorn folgt immer mehr oder weniger dem Grat. Diese Route wurde offensichtlich vor kurzer Zeit äusserst deutlich mit roten Punkten markiert. Die Locals, welche ich unterwegs treffe, finden dies sehr schade. Ich hätte diese roten Punkte wohl auch nicht gebraucht, denn einerseits hat es durchwegs gut sichtbare Wegspuren und der Übergang ist auch nicht sonderlich schwierig (T4, mit all diesen Markierungen wohl schon fast ein T3). Was ich jedoch äusserst schade finde ist, dass diejenigen, welche diese Route markiert haben zumindest eine leere Spraydose nicht wieder mit ins Tal genommen haben, sondern in der Nordostflanke "entsorgt" haben :-(
Nichts desto trotz ist dieser Übergang vom Erzhornsattel zum Parpaner Rothorn sehr lohnend, denn einerseits ist die Aussicht sehr schön und andererseits ist auch die Geologie hier sehr interessant, mit immer wechselndem Gestein in allen Farbvariationen. Etwa 20 Minuten vor dem Parpaner Rothorn mache ich nochmals eine längere Rast in der unglaublich warmen Herbstsonne. Danach laufe ich via Gipfel zur Bergstation der Bahnen und zum Schluss knieschonend mit diesen hinunter ins Tal.
Fazit
Warum auch immer das Erzhorn es auf meine Wunschliste der zu besuchenden Gipfel geschafft hat, ich bin froh und kann die Tour in dieser oder umgekehrter Richtung wärmstens empfehlen. Im sonst touristisch eher überlaufenen Gebiet zwischen Arosa und der Lenzerheide sicherlich (noch) ein Geheimtipp für Alpinwanderer.


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