Gipfel sammeln am Pilatus


Publiziert von Schneemann , 5. Juni 2011 um 10:08.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 4 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW   CH-OW   Pilatusgebiet   CH-LU 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Stanstad

Ziel / Motivation
...eigentlich plante ich nach dem Lesen einiger Hikr-Berichte die Gratüberschreitung des Ostgrats auf den Pilatus von Stansstad aus. Allerdings war mein Respekt vor der Ausgesetztheit am Esel gross und da die Bedingungen unten sehr nass waren hab ich mich während des Aufstiegs dagegen entschieden. Stattdessen eben Gipfelsammeln :)

Tour:
Aufstieg zum Renggpass (T2)
Start am Bahnhof im wunderschön gelegenen Stansstadt. Der Vierwaldstätter See in der Morgensonne hat mich stark motiviert bis ich zum ersten Wegweiser kam: über 6h auf den Pilatus? Zudem zeigte sich selbst am Morgen schon schnell die Hauptschwierigkeit, das schwüle und drückende Wetter. Der Aufstieg ist aber abwechslungsreich in toller Natur auf historisch bedeutsamen Pfaden. Leider ist die Aussicht durch den Wald recht eingeschränkt, wobei es heute eh nur Wolken zu sehen gab.

Zur Tellenfadlücke (T3+)
Ab dem Renggpass wirds ziemlich steil und der Pfad wird schmaler und auch ausgesetzt. Dennoch eine spassige Wanderung mit wechselnden Blicken. Es  lohnt sich auch auf alle Fälle das Chrummhorn (1254m) mitzunehmen, welches nur einen kleinen Abstecher benötigt.  Kurz vor der Tellenfadlücke gilts noch eine morsche und unfassbar rutschige Holzleiter zu meistern an der wohl nichtmal Klebstoff haften würde...mein Tipp: am Seil festklammern.

Aufs Matthorn (T3)
An der Tellenfadlücke hab ich mich wie gesagt entschlossen den Normalweg zu nehmen, welcher dem immer steiler werdenden Ostgrat ausweicht und über  die Obere Steigli (1409m) und die Mattalp (1601m) hinaufführt. Aufgestiegen bin ich von dort aufs wunderschöne Matthorn. Der Aufstiegsweg ist perfekt gesichert und wohl auch vielbegangen - seltsamerweise ist er aber gar nicht angeschrieben?

Pilatus Kulm/Esel/Tomlishorn (T2)
Dann Abstieg vom Matthorn und Aufstieg zum Pilatus. Der breite, geröllige Wanderweg ist nicht sehr spannend ist und platzt fast  vor Touris. Die Geräuschkulisse wechselte von ständigem Helikopterlärm über den Lärm der Zahnradbahn bis hin zu Alphornlärm. Wenn alles drei zusammenkommt hilft nur noch der MP3-Player auf hoher Lautstärke. Da packt einen nur der Wunsch möglichst schnell weiter zu marschieren - was aber schwierig ist auf der heillos überfüllten Wanderautobahn zum Tomlishorn.

Pilatusgrat & Widderfeld (T4-)
Vom Tomlishorn bin ich weiter über den Pilatusgrat in Richtung Widderfeld. Der Grat bot ein beeindruckendes Schauspiel als Wolkenscheide. Diese grosse Wolkensuppe rechts vom Grat mit gelegentlich hinüberschwappenden Wolkenfetzen erinnert auch ein wenig an das "Nichts" aus Michael Endes "Unendlicher Geschichte".  Der Aufstieg zum Widderfeld wechselt dann auf die Nordseite in die Wolkensuppe. Leider stellte sich mir hier ein nur schemenhaft erkennbarer Steinbock in den Weg dessen seltsames Pfeiffen ich als Warnung interpretierte. Meine vorsichtigen Annäherungen und gutes Zureden führten leider nicht dazu dass er sich entfernte, im Gegenteil, er kam nun sogar auf mich zu. Da entschloss ich mich "spontan" schnell umzukehren und verzichtete auf die letzten Meter zum Widderfeld-Gipfel.

Abstieg über Lütoldsmatt (T2)
Vom Widderfeld konnte ich keinen Weg hinab finden und bin dann eher mühsam wild abgestiegen. Der weitere Abstieg in Richtung Lütoldsmatt und schliesslich nach Alpnachstadt ist unschwierig aber sehr sehr lange und langweilig. Zu meinem grossen Glück haben mich zwei umwerfend freundliche Luzerner/Krienzer aufgegabelt und mir so einige Höhenmeter und viele Kilometer erspart. Merci!

Fazit
Das eigentliche Vorhaben hat nicht geklappt, dafür konnte ich aber immerhin 6 Gipfel notieren. Der Aufstieg von Stansstad ist sicher einer der interessantesten aber auch anstregendsten auf den Pilatus.

Tourengänger: Schneemann


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Kommentare (4)


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piluhikr hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2011 um 13:13
Super Tour, gratuliere, scheinst auch ein Fan von Bergwanderungen vom Talboden aus zu sein!

Schneemann hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2011 um 18:29
Merci! Ja, ich liebe es hoch überm Tal zu stehn und die vollbrachte Leistung zu geniessen. Mit der Bahn macht das nicht halb soviel Spass ;)

Naesi hat gesagt: Tellenfadlücke
Gesendet am 5. Juni 2011 um 20:36
Zitat: "Kurz vor der Tellenfadlücke gilts noch eine morsche und unfassbar rutschige Holzleiter zu meistern an der wohl nichtmal Klebstoff haften würde...mein Tipp: am Seil festklammern." (Schneemann) - Ich werde es zum wiederholten Male meinen Vereinsgspänlis melden, dass die Treppe gschlefrig, ultrasupermorsch und halb kaputt im Zeugs rumsteht. Wenn jemand schon etwas Derartiges montiert, sollte es auch von dem jemand unterhalten/gepflegt/gewartet werden. (Nein, ich reg' mich nicht auf... *grml*)

Schneemann hat gesagt: RE:Tellenfadlücke
Gesendet am 5. Juni 2011 um 21:13
Naja, im Vergleich zu Fotos von anderen Touren hat die Treppe immerhin alle Stufen, es gab also schon schlimmere Zeiten ;)


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