Pizzo Proman via Pizzo Voggia
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Im heutigen Trupp sind drei Nationen vertreten, denn wir sind mit Ferruccio, dem ganz grossen Kenner des Val Grande, unterwegs (seine Beschreibung und Fotos sind hier zu finden)! Fast wären es sogar vier Nationen gewesen, aber ein gewisser Allgäuer Hikr zeigt sich leider heute von der kaulquappigen Seite ;-)
Die anvisierte Tour hatte Ferruccio früher schon einmal begangen, allerdings bei Nebel, so dass es für ihn interessant ist, einige Schönwetterbilder zu machen. Auf die Idee kam er übrigens einst, als ihm ein Mann aus Cuzzago erzählte, dass seine Ziegen, die im Gebiet des Mot Gianin hätten sein sollen, auf dem Proman aufgegriffen worden seien. Was Ziegen schaffen, müsste ja für Berggänger auch zu schaffen sein...
Zu einer guten Tourenplanung gehört es natürlich, im Hotel zu übernachten, das den Namen des am Folgetag anvisierten Berges trägt, wenn das denn möglich ist. Nun gut, viel Auswahl gibt es in Premosello nicht und weniger erfreulich ist, dass am Sonntag morgen um 7 im Ort alles zu ist, so dass wir ohne einen Kaffee aus dem Haus gehen müssen.
Wir treffen Ferruccio um halb 8 in Cuzzago und gehen schwer bepackt (mit viel Getränken) los Richtung Sasso Grande. Diese Route hat ABoehlen hier beschrieben, sie ist im Sommer etwas mühsam, weil die Vegetation derart dicht ist. Den Sasso Grande kann man auch von Nibbio aus erreichen, was allerdings eher anspruchsvoller sein soll (der Interregio-Karte, die hier einen markierten Wanderweg anzeigt, ist zu misstrauen).
Etwas oberhalb des Mot Gianin kommen wir zur Ruine einer Alphütte mit der eingemeisselten Jahrzahl 1859, danach finden sich keine Wegspuren mehr. Wir steigen ziemlich direkt durch das Gebüsch aufwärts bis an die erste Felswand, queren links und kommen zu einem markanten, von unten nicht sichtbaren Einschnitt, der von links unten nach rechts oben die Überwindung der ersten Wand erlaubt. Danach ist die Route nicht allzu eindeutig, es geht darum, diverse grasige Couloirs mit einzelnen Kraxelstellen zu überwinden. Im Aufstieg klappt das alles ganz gut und ohne Verhauer, im Abstieg wär's wohl kein Zuckerschlecken.
Schliesslich erreichen wir P. 1611 auf dem langen Felsgrat, der als Gesamtes als Piz d'la Vugia bezeichnet wird (LK: Pizzo Voggia) und seinen Namen von einem etwas weiter unten gelegenen (und möglicherweise noch unbestiegenen) Felszahn hat, der eben "Vugia" genannt wird (mehr Infos zu La Vugia auf dieser Seite von Frank Seeger). Wir folgen nun etwas dem Grat oder seiner Flanke rechts bis zum Einschnitt des Pass Marozz (vgl. Foto), der es erlaubt, in die linke Flanke zu queren. Danach erklimmen wir das zweite der steilen Grascouloirs, die zum Grat zurück führen. Wir steigen weiter, mal kurz auf dem Grat, dann wieder links querend. Schliesslich erreichen wir einen Vorgipfel, von dem wir das erste Mal den Pizzo Proman sehen. Am Schluss können wir ihn quasi über den Grat erreichen und rund 5.5 Stunden nach dem Start sind wir beim Gipfelkreuz. Etwas abgekämpft, aber glücklich über den gelungenen Wilderness-Aufstieg!
Auf dem Gipfel des Proman finden sich einige Überreste von militärischen Einrichtungen – zur Zeit des ersten Weltkrieges, als die Italienische Regierung fürchtete, die Truppen von Kaiser Wilhelm könnten via Schweiz angreifen, wurden in Grenznähe allerhand Kunstbauten errichtet (gesamthaft als Linea Cadorna bekannt). Auf dem Gipfel des Pizzo Proman war ein Beobachtungsposten, für den wiederum ein aufwendiger Saumweg in der Flanke zwischen Colma di Premosello und dem Gipfel erbaut wurde. Gäbe es diesen Saumpfad nicht, wäre der Pizzo Proman auf keiner Route leicht zu erreichen. Anders heute – total sind rund 10 Personen auf dem Gipfel. Das ist trotzdem recht erstaunlich, denn der Anmarsch ab Colloro ist lang, es sind rund 1500 hm zu überwinden.
Wir steigen nach der Gipfelrast ab zur Colma, wo wir erstmals seit Cuzzago wieder Wasser tanken können. Danach steigen wir in zunehmender Hitze ab nach La Motta, wo wir auf einige ältere Jäger treffen, die Ferruccio schon von früheren Besuchen kennen und die ihm manchen interessanten Hinweis für wilde Routen im Gebiet des Val Grande geben. Das Jägerlatein aus der Zeit, als man noch in derart abgelegenen und abwegigen Zonen auf der Pirsch war, ist immer wieder faszinierend zu hören!
Schliesslich erreichen wir La Piana und schon nach kurzer Zeit auf der Fahrstrasse kommt ein Auto daher und wir werden gleich bis zum Bahnhof Premosello mitgenommen. Mit Pizza, Gelato und Cappuccino in Domodossola endet ein prächtiges Tourenwochenende!
Die anvisierte Tour hatte Ferruccio früher schon einmal begangen, allerdings bei Nebel, so dass es für ihn interessant ist, einige Schönwetterbilder zu machen. Auf die Idee kam er übrigens einst, als ihm ein Mann aus Cuzzago erzählte, dass seine Ziegen, die im Gebiet des Mot Gianin hätten sein sollen, auf dem Proman aufgegriffen worden seien. Was Ziegen schaffen, müsste ja für Berggänger auch zu schaffen sein...
Zu einer guten Tourenplanung gehört es natürlich, im Hotel zu übernachten, das den Namen des am Folgetag anvisierten Berges trägt, wenn das denn möglich ist. Nun gut, viel Auswahl gibt es in Premosello nicht und weniger erfreulich ist, dass am Sonntag morgen um 7 im Ort alles zu ist, so dass wir ohne einen Kaffee aus dem Haus gehen müssen.
Wir treffen Ferruccio um halb 8 in Cuzzago und gehen schwer bepackt (mit viel Getränken) los Richtung Sasso Grande. Diese Route hat ABoehlen hier beschrieben, sie ist im Sommer etwas mühsam, weil die Vegetation derart dicht ist. Den Sasso Grande kann man auch von Nibbio aus erreichen, was allerdings eher anspruchsvoller sein soll (der Interregio-Karte, die hier einen markierten Wanderweg anzeigt, ist zu misstrauen).
Etwas oberhalb des Mot Gianin kommen wir zur Ruine einer Alphütte mit der eingemeisselten Jahrzahl 1859, danach finden sich keine Wegspuren mehr. Wir steigen ziemlich direkt durch das Gebüsch aufwärts bis an die erste Felswand, queren links und kommen zu einem markanten, von unten nicht sichtbaren Einschnitt, der von links unten nach rechts oben die Überwindung der ersten Wand erlaubt. Danach ist die Route nicht allzu eindeutig, es geht darum, diverse grasige Couloirs mit einzelnen Kraxelstellen zu überwinden. Im Aufstieg klappt das alles ganz gut und ohne Verhauer, im Abstieg wär's wohl kein Zuckerschlecken.
Schliesslich erreichen wir P. 1611 auf dem langen Felsgrat, der als Gesamtes als Piz d'la Vugia bezeichnet wird (LK: Pizzo Voggia) und seinen Namen von einem etwas weiter unten gelegenen (und möglicherweise noch unbestiegenen) Felszahn hat, der eben "Vugia" genannt wird (mehr Infos zu La Vugia auf dieser Seite von Frank Seeger). Wir folgen nun etwas dem Grat oder seiner Flanke rechts bis zum Einschnitt des Pass Marozz (vgl. Foto), der es erlaubt, in die linke Flanke zu queren. Danach erklimmen wir das zweite der steilen Grascouloirs, die zum Grat zurück führen. Wir steigen weiter, mal kurz auf dem Grat, dann wieder links querend. Schliesslich erreichen wir einen Vorgipfel, von dem wir das erste Mal den Pizzo Proman sehen. Am Schluss können wir ihn quasi über den Grat erreichen und rund 5.5 Stunden nach dem Start sind wir beim Gipfelkreuz. Etwas abgekämpft, aber glücklich über den gelungenen Wilderness-Aufstieg!
Auf dem Gipfel des Proman finden sich einige Überreste von militärischen Einrichtungen – zur Zeit des ersten Weltkrieges, als die Italienische Regierung fürchtete, die Truppen von Kaiser Wilhelm könnten via Schweiz angreifen, wurden in Grenznähe allerhand Kunstbauten errichtet (gesamthaft als Linea Cadorna bekannt). Auf dem Gipfel des Pizzo Proman war ein Beobachtungsposten, für den wiederum ein aufwendiger Saumweg in der Flanke zwischen Colma di Premosello und dem Gipfel erbaut wurde. Gäbe es diesen Saumpfad nicht, wäre der Pizzo Proman auf keiner Route leicht zu erreichen. Anders heute – total sind rund 10 Personen auf dem Gipfel. Das ist trotzdem recht erstaunlich, denn der Anmarsch ab Colloro ist lang, es sind rund 1500 hm zu überwinden.
Wir steigen nach der Gipfelrast ab zur Colma, wo wir erstmals seit Cuzzago wieder Wasser tanken können. Danach steigen wir in zunehmender Hitze ab nach La Motta, wo wir auf einige ältere Jäger treffen, die Ferruccio schon von früheren Besuchen kennen und die ihm manchen interessanten Hinweis für wilde Routen im Gebiet des Val Grande geben. Das Jägerlatein aus der Zeit, als man noch in derart abgelegenen und abwegigen Zonen auf der Pirsch war, ist immer wieder faszinierend zu hören!
Schliesslich erreichen wir La Piana und schon nach kurzer Zeit auf der Fahrstrasse kommt ein Auto daher und wir werden gleich bis zum Bahnhof Premosello mitgenommen. Mit Pizza, Gelato und Cappuccino in Domodossola endet ein prächtiges Tourenwochenende!
Hike partners:
Zaza,
Hurluberlu
Communities: Ticino Selvaggio
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