übers Stränzeloch zum Widderfeld - und Rot Dossen


Publiziert von Felix , 2. Juni 2011 um 21:49. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:29 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW   CH-NW 
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:Gantersei - P. 1095 - P. 1434 - Bründle - Stränzeloch - Gemsmättli - Widderfeld, Gipfelkreuz - Widderfeld - P. 1935 - P. 1701 - Rot Dossen - P. 1827 - P. 1806 - Fruttli - Stafel - Blattenloch - Unter Lauelen - Gantersei
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Wolhusen, Malters, Schwarzenberg und Eigenthal nach Gantersei
Kartennummer:1170

Endlich auch den Weg übers Stränzeloch begehen - und Fraroe erklären sich spontan bereit, da mitzumachen - Ursula kennt ja die Route bestens ...

Bereits der Start in Gantersei wirkt verheissungsvoll, auch wenn wir wissen, dass es erst lange und flach bis zum Einstieg bei der Abzweigung bei der Hütte bei P. 1095 geht. Gemütlich bringen wir so die ersten Kilometer bei schönstem Wetter hinter uns; wir sind dann beinahe froh, dass wir im schattigen steilen Wald emporsteigen können - ins Schwitzen gelangen wir auch so. Der Weg, der schmale, ist ausgezeichnet angelegt, und führt uns recht schnell an teilweise steilen und abschüssigen Stellen vorbei zur Abzweigung, welche uns später zum Stränzeloch und weiter führen soll. Eine nur undeutliche Wegspur zweigt linkerhand ab und leitet uns dann zur kleine Hütte bei P. 1518. Weit holt anschliessend das Weglein aus, bis wir dann zu den zwei beeindruckenden ausgefressenenen Tobeln, welche das Stränzeloch bilden, gelangen.
Gerade die Querung des zweiten stellt wohl eine Schlüsselstelle dar: wenn sie, wie auch bereits angetroffen, nass ist, wirds doch sehr heikel, die abschüssige, mit viel Schutt aus dem Winter gefüllten, steile Runse, zu passieren - kaum Fussbreit ist da einige Meter weit die kaum sichtbare Spur.

Unmittelbar nach der Durchquerung schalten wir einen ersten Marschhalt ein, endlich an der Sonne - wo wir ja bis jetzt meist vom Nordhang der Pilatus-Widderfeld-Kette profitierten (und auch etwas Frische beziehen) konnten ... Der weitere Aufstieg beschert uns zahlreiche Blumenteppiche, gestaltet sich problemlos, so dass wir bald einmal vor der Felsbarriere stehen, welche uns dann eine Etage höher leiten wird.

Schon von weitem scheint uns der Einstieg in diese nachvollziehbar; kurz davor weist auch ein gelber Pfeil auf die leichteste Variante hin. Diese erkraxeln wir (in verschiedenen Varianten) leicht, und gelangen in einen schuttigen Riss, welcher jedoch problemlos weiter aufwärts wieder ins Wiesengelände führt. Eine deutliche Spur führt über den Felsabstürzen vorbei nach rechts oben zur Einsattelung vor dem Widderfeld, ins Gemsmättli, wo wir bereits vorher die Juchzer der Wanderer auf dem offiziellen Weg vernahmen.

Es verdiente auch heute seinen Namen: wie erfreuen uns doch wenige ältere Steinböcke - und v.a. die vier jungen Exemplare, welche sich vor dem Gipfelaufschwung des Widderfelds neugierig etwas annähern und uns zwar etwas vorsichtig, doch aufmerksam, ein Stück des Weges nach, begleiten - einfach herrlich!
Wir unterqueren anschliessend den Nordhang des Widderfelds auf dem schmalen, doch gut ausgebauten Weg, queren an der abschüssigsten Stelle ein Restschneefeld und steigen, seilgesichert, einige Felssstufen hoch. Alsbald verlassen wir den offiziellen Wanderweg und nehmen das Gipfelkreuz auf direktem Weg ins Visier - über herrliche Blumenwiesen, an der Sonne; das gefällt uns ausserordentlich!

Die Bergwelt geniessend, erreichen wir bald das wenige Meter tiefer aufgerichtete Gipfelkreuz, freuen uns bereits hier ob der wunderbaren Aussicht - wie viele anregende, bereits absolvierte Touren haben wir doch erkennen dürfen; der Pilatus gibt ja einiges her ... und hat noch einige Projekte ob ... Schliesslich geniessen wir, im Zusammenspiel mit den Zvierigeiern (nebst den Dohlen sind auch grössere Krähen und eine unglaublich grosse Anzahl von Schwalben unterwegs) eine ausgiebige Mittagsrast auf dem Widderfeld.

Gestärkt nehmen wir via Felli den sanften Abstieg Richtung Rot Dossen in Angriff, umwandern ihn auf der Südseite und gewinnen auf (unterschiedlichen) manchmal etwas schlecht erkennbaren Wegspuren leicht den Rot Dossen: hier haben wir einerseits einen tollen Rückblick auf Widderfeld, anderseits beobachten wir eine Spur, welche direkt hinaufzuführen zu scheint - das müsste mal "untersucht " werden ... Auf jeden Fall folgt nun eine bemerkenswert schöne Gratwanderung Richtung Mittaggüpfi: an einer einzigen Kraxelstelle vorbei gewinnt man den mit vielen Heidelbeersträuchern bewachsenen, eher flachen Grathügel, welcher leicht zu P. 1827 und P. 1806 führt.

Hier biegen wir nordöstlich ab und erreichen oberhalb der Oberalp etwas östlich von P. 1616 Fruttli. Dermassen ist die Abzweigung auf dem Wegweiser angeschrieben, welcher uns recht steil, doch auf gutem Weg hinunter dirigiert nach Stafel. Nun beginnt der langwierige Rückmarsch; vielfach auf einem Strässchen, manchmal Abkürzungen benutzend, erreichen wir die gut besuchte Alpwirtschaft Unter Lauelen. Hier haben wir unser Bier verdient - und erfreuen uns ob der ausnehmend zierlichen und hübschen (jungen) Schafe - und des Rückblicks auf unsere Aufstiegsroute oberhalb des Stränzelochs. Das Auslaufen entlang des Rümligs beschliessen wir bei Gantersei mit einem erfrischenden Fussbad -
 
toll wars mit euch, Franz und Rösly!

Tourengänger: Ursula, Felix, Fraroe


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