Wannengrat und Wannenstöckli 1988 m - ganz hinten im Wägital


Publiziert von Ivo66 , 29. Mai 2011 um 20:48.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:29 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1240 m
Abstieg: 1240 m
Strecke:Wägitalersee (Südende) - Schwialppass - Brüschalp - Brüschbüchel - Wannengrat P. 1881 - P. 1824 - Wannenstöckli (West- und Ostgipfel) P. 1824 - Oberalp - Wägitalersee
Kartennummer:1:25000 Klöntal

Das Wannenstöckli ist einer der weniger bekannten Berge um den Wägitalersee. Trotz seiner verhältnismässig geringen Höhe bietet er herrliche Ausblicke zwischen dem Wägital auf der Schwyzer Seite und dem Klöntal im benachbarten Glarnerland. Die von uns unternommene Tour verläuft über weite Strecken in weglosem, zum Teil auch sehr unwegsamen Gelände über Karrenfelder mit vielen Löchern und durch Alpenrosenstauden und andere Sträucher, weshalb dieses Unternehmen nicht nur zeit- sondern auch sehr kraftraubend ist. Gelohnt hat es sich aber in jedem Fall, nebst der herrlichen Bergwelt durften wir die Tour ganz alleine für uns geniessen und sind während gut 5 Stunden keinem einzigen Menschen begegnet.

Als Rundtour gestaltet, erwartete uns ein abwechslungsreiches Programm, sowohl was landschaftliche Eindrücke, als auch den Tourencharakter betraf. In der jetzigen Jahreszeit präsentieren sich in meinen Augen die Voralpen am attraktivsten: Saftiggrüne und blumenreiche Wiesen stehen im Kontrast zu den noch winterlich anmutenden höher gelegenen Gipfelzielen, wie z. B. dem Glärnisch-Massiv, welches sich auf der gesamten Gratüberschreitung vom Wannengrat zu den beiden Gipfeln des Wannenstöcklis in besonders imposanter Art und Weise zeigte.

Besonders majestätisch und unnahbar offenbart sich aber der sonst eher unscheinbare Ochsenchopf, dem östlichen Nachbarn des Wannenstöcklis. Man hält es nicht für möglich, dass er verhältnismässig einfach von Westen aus bestiegen   werden kann.

Erhofft hatten wir uns auch eine Begegnung mit der Steinbockkolonie, die um das Wannenstöckli zu Hause ist, doch befanden sich diese offenbar über das Wochenende an Dreharbeiten für Werbespots in Graubünden. 

Die von uns vorgestellte Tour darf als einfach bezeichnet werden, obwohl sie eine längere Gratüberschreitung beinhaltet und im Bereich zwischen Brüschalp - Wannengrat - Wannenstöckli kaum Begehungsspuren aufweist. Trotzdem ergeben sich bei guter Sicht keine Orientierungsprobleme, bei Nebel ist von der Begehung jedoch abzuraten, da man sich in den weiten Karrenfeldern verlieren würde. Bis auf eine kurze Stelle (gestuftes, aber steiles und ausgesetztes Gelände sowie ein zwar kurzer, aber sehr exponierter Gratabschnitt) zwischen den beiden Gipfeln am Wannenstöckli wird der Schwierigkeitsgrad T4 kaum erreicht.

Und hier noch eine besondere Empfehlung meinerseits: In 2 - 3 Wochen, wenn die unzähligen Alpenrosen in voller Blüte sein werden, wird diese Tour an roter Farbenpracht kaum zu überbieten sein, 

Routenbeschreibung:

Wägitalersee - Schwialppass (T1)

Vom südlichen Ende des Wägitalersees (einige Parkmöglichkeiten) ist die Strecke auf dem zunächst guten Alpsträsschen, das gegen oben ruppiger wird, ausgeschildert.

Schwialppass - Brüschbüchel (T2)

Im flachen Teilstück beim Schwialppass führt eine Wegspur (Wegweiser) zur Brüschalp. Kurz nach den Alphütten verliessen wir das Alpsträsschen nach links und stiegen die von Alpenrosenstauden überwachsenen Hänge zum Brüschbüchel auf, meist entlang eines gut ausgeprägten Kamms.

Brüschbüchel - Wannengrat P. 1881 (T3)

Zunächst auf dem wenig ausgeprägten Kamm vom Gipfelchen dem Zaun entlang in nördlicher Richtung und dann durch die Karrenfelder (Vorsicht: einige grössere Löcher) an beliebiger Stelle hinauf zum höchsten Punkt.

Wannengrat - Wannenstöckli (P. 1987) (T3)

Von P. 1881 geht es recht steil zur Einsenkung bei P. 1824 hinunter. Es finden sich auch hier nur wenige Begehungsspuren. Teils hüpften wir von Karrenfelsen zu Karrenfelsen und später auf einer schwach ausgeprägten Spur durch Alpenrosen hinunter zu P. 1824.

Weiter geht es mehr oder weniger entlang der Gratschneide in gut gestuftem, teils mit Karren durchzogenen Gelände, mässig steil zum Westgipfel (P. 1987).

Weiter zum Ostgipfel P. 1988) (T4)

Zunächst über den Grat und vor einem Abbruch in steilem, aber gut gestuften Grasgelände etwas absteigend und wieder nach links querend zur Schlüsselstelle: Auf guten Stufen, aber in ausgesetztem Gelände steigt man zunächst ab und quert den Felsen entlang zum Grat, der hier für etwa 3 Meter sehr schmal ist. Der Schlussaufstieg zum Ostgipfel ist dann wieder ohne Schwierigkeiten zu bewältigen

Zurück zu P. 1824 (T4)

Auf gleicher Route kehrten wir zu P. 1824 zurück (der Einsattelung zwischen dem Wannengrat und dem Wannenstöckli). Es wäre wohl auch möglich, die Tour fortzusetzen Richtung Ochsenchopf, doch ist der Abstieg von oben nicht ganz einsehbar, weshalb wir auf das Experiment verzichteten. Viel hätte es wahrscheinlich auch nicht gebracht, da für den Ochsenchopf selbst keine Zeit mehr blieb.

P. 1824 - Oberalp (T3)

Von P. 1824 stiegen wir kurz im gut gestufen Gelände ab und querten bald nach links durch eine etwas unangenehm, aber eigentlich problemlos zu begehende Runse, wo wir bald wieder einfaches, wegloses Gelände betraten und bald auf den Wanderweg Richtung Oberalp trafen.

Oberalp - Wägitalersee (T2, T1)

Von der Oberalp führt der Wanderweg weiter, wenig absteigend und mündet wieder in das vom Wägitalersee hinaufkommende Fahrsträsschen ein, über welches wir am Morgen aufgestiegen waren.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt: Prächtig
Gesendet am 29. Mai 2011 um 21:10
Hallo Ivo und Lena

Da habt Ihr heute ja richtiges Prachtwetter erwischt und konntet Euch nach der gestrigen Seniorentour mit uns nochmals richtig austoben ;-)

Wir waren heute nur visuell in den Bergen. Erst am PC und dann um Seeufer mit Fernsicht vom Widderstein über die Silvretta bis zum Säntis.

Herzliche Grüße und eine guten Wochenstart
Hanspeter und Esther

Ivo66 hat gesagt: RE:Prächtig
Gesendet am 29. Mai 2011 um 21:40
Hallo Hanspeter und Esther

...von wegen Senioren! Wenn wir in 10 Jahren noch so topfit seid wie Ihr jetzt, dann können wir uns mehr als glücklich schätzen.

Heute war auch in den Bergen ein richtiger Sommertag. Wir mussten die mitgeführten 2,5 L Getränke pro Person schon gut einteilen...

Auch Euch einen guten Wochenstart.

Herzliche Grüsse

Ivo und Lena


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