Mutteristock und Gipfeli-Suche Wägital Süd


Publiziert von Delta Pro , 14. März 2021 um 07:11.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:13 März 2021
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 2190 m

Selten befahrene Hänge und Gipfelchen - Einsamkeit im südlichen Wägital

Die Entscheidung schon wieder ins Wägital zu gehen war ziemlich spontan. Ich war mir über Verhältnisse und Wetter nicht ganz im Klaren und wollte deshalb ohne eindeutigen Plan einfach "mal schauen" gehen. Nach dem üblichen Mutteristock begab ich mich (endlich) wieder einmal in den südlichen Teil des Wägitals, wo es meist kaum andere Spuren, dafür schöne Hänge und abwechslungsreiche Landschaft gibt. Obwohl ich schon vor Jahren einmal behauptet hatte, nun wirklich jedes Gipfelchen im Wägital besucht zu haben, fand ich nochmals zwei neue (wenn man sie denn als solche bezeichnen möchte). Am Wannenstock scheiterte ich aufgrund der Risikobereitschaft knapp, konnte dafür mit einem Abstecher ins Klöntal für mich nochmals Skitouren-Neuland erkunden. Insgesamt eine einsame Tour, die viel Spass machte. Teilweise aber doch etwas umständlich (viele kurze Abfahrten mit Fellen, Aufstiege ohne Felle).

Etwas vor 6 Uhr geht's los am Seeende. Erstaunlicherweise können die Ski nach wie vor direkt beim Parkplatz montiert werden. Die Strasse nach Aberen hat noch eine fast durchgehende Schneedecke. In der Steilstufe zur Rinderweid muss kurz getragen werden. Darüber sind die Verhältnisse frühlingshaft (hart) und gut. Erst auf ca. 1600 m.ü.M. gibt es eine stark verwehte, dünne Neuschneeauflage von dieser Woche. Der Aufstieg ist aber sehr schön, da kaum andere Spuren sichtbar sind - eine Seltenheit für den Mutteristock. Die Gipfelrast ist kurz, da hier der Föhn hier reinkommt. Die Nordabfahrt ist mir zu heikel, da es dort scheinbar doch einigen Triebschnee hat.

Ich traversersiere durch coupiertes Gelände nach links unter dem Torberg und Ochsenchopf durch. Mit zwei kurzen Fussanstiegen gelange ich in die Scharte vor den südlichen Schwalbenchöpf-Gipfel (Pt 1878). Dort war ich tatsächlich noch nie, er liegt aber auch völlig daneben und ist nicht sonderlich attraktiv. Die Aussicht ist aber ganz OK. Weitere Abfahrt bis in den Sattel vor dem recht markanten nördlichen Schwalbenchopf, den ich vor 9 Jahren bei meiner bislang spätesten Wägital-Skitour schon besucht hatte. Kraxliger Aufstieg über den schneefreien Südgrat (T5-). Ich fahre noch etwas weiter ab steige dann über flache, aber teils stark vereiste Hänge gegen die Oberalp auf. Eher aus Zufall ende ich auf einem Hügel, der aus unerfindlichen Gründen auch einen Namen gekriegt hat (Egg, Pt 1808). Weiter durch liebliches Gelände, endlich in der Sonne, gegen den Wannenstöckli, den ich schon zweimal im Winter besucht hatte durch die Verschneidung westlich des Gipfels. Durch einen steilen Hang mühsam zum Beginn des Risses (besser vom Nordgrat queren). Leider muss ich dort feststellen, dass es viel Wassereis hat. Wahrscheinlich hätte ich mich auf allen Vieren irgendwie durchmogeln können, doch die Motivation fehlte. Ich quere dann noch zum Nordgrat (Sommeraufstieg, T5) und starte einen weiteren Versuch. Auch das scheint mir aber zu gewagt (wäre beim Rückblick aus der Ferne wohl gut gegangen). 

Die Abfahrt zur Oberalp ist genial, obwohl es nur in Mulden wenig Pulver gibt. Doch die Sonne steht genau im Rücken und auf der harten Unterlage macht das Fahren auf den offenen Ebenen ohne Spuren viel Spass. Ich felle ein drittes Mal an und steige in den Sonne über den Schwialppass - ich bemerke, dass ich in all den Jahren noch nie ganz über diesen Pass gegangen bin. Nach etwas Auf und Ab kann ich über schöne Hänge gegen den Brüschbüchel spuren. Eher unkonventionell, den Gipfel aus dem Wägital zu machen, aber landschaftlich ist der Aufstieg super. Bei der Abfahrt quere ich weit rechts und fahre durch coupiertes Karstgelände des Wannengrates ab. Die weitere Abfahrt bis Aberen ist dann nicht so lohnend: Viele Lawinenkegel müssen gequert werden. Dafür sind die Hänge schon leicht aufgesulzt. Dann auf der harten Strasse zurück zum Seeende.

Durchgangszeiten:
Wägital Seeende: 5.43
Mutteristock: 7.37
Wannenstock (fast, via beide Schwalbenchöpf): 9.00
Brüschbüchel: 9.57
Seeende: 10.22

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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mb4 hat gesagt: Überdosis (siehe Kommentare zu 5. Bild)
Gesendet am 14. März 2021 um 19:22
Auf dem Mutteri kann man gar nicht zu oft sein.
Wie überall im Wägital.

Es gibt soviel zu entdecken!
Vor allem, wenn man ein so gutes Auge für Varianten und Gipfeli hat wie du.


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