Überschreitung Falzthurnjoch-Bettlerkarspitze, einmal rund ums Plumskar
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Wieder mal eine einmalig schöne Karwendeltour. Und dazu eine waschechte Rundtour, einmal rund ums Plumsklo - äh Kar. Ausgangspunkt war die Gernalm, im ebenso genannten Tal bei Pertisau (4,50 E Maut, parken vor der Schranke lohnt nicht. Kostet ebenso, wie in ganz Pertisau 4,-€).
Erstes Ziel war der Gütenbergsattel, auf den in den Karten ein kleiner Pfad hinaufführen soll. Dazu gings zunächst Richtung Plumsjoch, dann gleich den Fahrweg links ab über das Bachbett hinauf zum Trafohaus der Alm. Dort traf ich auch schon auf die ersten neuen Markierungen und einen ganz neu wieder hergerichetet Wanderweg, noch ohne Hinweistafel (folgt wohl noch), der bequem in 1h zum Gütenbergsattel (1628m) leitete. Von dort mußte ich ca. 80Hm zur Gütenbergalm wieder absteigen und ging den Fahr weg hinaus Richtung Feilsattel.
Kurz vor erreichen des Sattels dann auf Pfadspuren den Wald steil aufwärts zum Latschenrücken. Hier trifft man auf einzelne Spuren. Immer gerade am Rücken aufwärts. Die Spuren sammeln sich dann in einer breiten ausgeschnittenen Latschengasse. Es geht über mehrere kleinere Erhebungen aufwärts, dann führte der Steig nach links in den Hang zu einer freien Steilwiesenfläche. Immer am Rand der Wiese und den Latschen entlang, erreichte ich schließlich wieder der Grat. (ca. 1800m).
Der Grat schwingt sich jetzt in 3 Stufen auf, ich blieb dabei immer direkt am Grat, nur manchmal nach O (links) etwas ausweichend. Die Begehung ist nicht schwer, der erste Kopf wird über steile Grasschrofen erreicht (I). Beim zweiten Kopf muß eine kurzes schmales Felsstück geklettert werden (II).
Den 3ten Kopf erklimmt man wieder über steile Grasschroffen. Danach wurde der Grat flach, dafür aber sehr schmal und ausgesetzt. Man bleibt aber immer an oder in der Nähe der Kante (I-II). Das Gestein ist zwar brüchig, aber für Karwendelverhältnisse doch recht fest.
So kam ich direkt an den mächtigen, ca 100m hohen Schlussaufschwung der Schneeköpfe und fragte mich, wo denn der Gamswechsel durch diese Steilflucht sein sollte. Aus der Nähe betrachtet sah die Forsetzung der Grates gar nicht mal so schwer aus, ich vermute mal ein oberer IIIer, aber allein und ohne Seil war für mich der gerade Weg verwehrt.
Stattdessen benutzte ich den im AV-Führer erwähnten jetzt sichtbaren Gamswechsel, der quer durch die stellenweise senkrechte Flanke direkt unter den Felsen mittels eines steilen abschüssigen Schroffenbandes zum Grat des SO-Abdachung der Schneeköpfe führt, dort wo eine von unten heraufkommende Rinne einmündet. Die Begehnung war nicht schwer, benötigt aber absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, I.
Der Austieg auf die Grashänge war wegen einiger Schneereste auch nicht ganz ohne, dann aber wurde das Gelände viel leichter. Über die steilen Graspleisen erreichte ich rasch die beide Schneeköpfe (2109m), die Vorgipfel des Falzthurnjochs und über den leichten Grat schließlich den Gipfel (2150m) selber (2,45h vom Sattel).
Am Gipfel wartete ein orginelles Gipfelbüchlein in einem Joghurtglas, das nur wenige Besucher zu verzeichnen hat - dafür einen ziemlich häufig, Eddy aus Berlin, der diesen Gipfel anscheinend mehrmals im Jahr bezwingt.
Der Weiterweg über den Grat ist zunächst mal eine einfache Genusswanderung mit kleinen hübschen Kraxeleinlagen und viel-viel Aussicht. Dabei überschreitet man einen etwa in der Mitte liegenden weiteren Gipfel - in alten Karten als das "Falzthurnjoch" bezeichnet - ist aber ca.20m niedriger als der Haupgipfel - und erst im letzten Drittel trifft man auf einige kleine Türme, deren direkte Überschreitung ich mir versagen mußte da doch einige knifflige Stellen dabei waren III.Ich querte die Türme auf der SO-Seite knapp unterhalb auf schmalen Schrofen- und Schuttbändern. Dann stieg ich wieder zum Grat und kam an den steilen Gipfelaufbau der Bettlerkarspitze.
Es galt nun die steile Rinne rechts zu erklimmen, die natürlich zu dieser Jahreszeit noch mit Schnee gefüllt war. Daher hatte ich mir in weiser Vorraussicht meine Steigeisen eingepackt, die nun zum Einsatz kamen - es geht vielleicht auch ohne, aber das Gelände ist sehr steil und der Auslauf befindet sich gut ca 200hm weiter unten im Kar inklusive einer kleinen Steilstufe.
Zunächst mußte ich ein erstes Schneefeld zu eine schmalen Schuttzunge steigend queren. Der Schnee war wie befürchtet bis zum Grund sulzig, wurde aber weiter oben besser und fester, sodaß die Eisen gut griffen.Die schmale Schuttzunge stieg ich dann gerade aufwärts, bis direkt unter die Felsen des Gipfels und querte dann hoch in die steile Rinne. Hier war der Schnee auch deutlich fester und die Eisen sehr nützlich. Ich machte so schnell wie möglich, denn der Blick nach oben zeigt mir eine kleine vorwitzige Wechte, die genüsslich über dem Beginnn der Rinne hing, und anscheinend nur darauf wartete den Abgang zu machen.
Ich stieg etwa 30m die Rinne hoch, um kurz vor Ihrer Engstelle, nach drei Felsnasen, nach rechts auf die steilen Felsschroffen zu queren, über die ich dann schräg aufwärts den Grat erreichte.
Die Rinne könnte man vielleicht auch bis zum Ende hochsteigen, aber dort wartet eine ca. 5m hohe senkrechte Stelle und die besagte kleine Wechte.
Am Grat angelangt wartete nur noch der kleiner Überhang seiner Erklimmung. Er hatte eine kleine Überraschung für mich. Der Zahn der Zeit nagt wohl auch an der Bettlerkarspitze, denn die kleine überhängende Felsstufe ist nun durch eine Felsabbruch deutlich leichter geworden, der sperrende Fels links ist weg, stattdessen gibts jetzt ein stuhlgroßes Plateau, auf dass man bequem steigen kann. Die ganze Stelle sieht allerdings eh so bröslig aus, da kann es wirklich nur noch eine Frage der Zeit sein, dass alles wegbricht, - wehe dem der dann da vor Ort ist.
Am Gipfel (2h vom Falzthurnjoch aus) machte ich dann erstmal eine ausgiebige Pause und genoss diesen wunderschönen Tag, die Ruhe und die phänomenale Aussicht. Dazu war es bruzelwarm.
Der Abstieg erfolgte dann mit vielen Guck-Pausen über den Normalweg, der bis auf wenige kleine fiese Schneereste keine Probleme machte (2h). Vom Plumsjoch dann über den steilen Fahrweg zurück zur Gernalm (1h).
Fazit:
Alles in allem - Klassetour, bei Kaiserwetter - absolut wiederholungwert.
Der im neuen AV-Führer angeführte III-Grad für den NO-Grat ist absolut übertrieben, I-II, wie in den alten Führern angegeben. Die Querung unter der Wand ist I, allerdings sehr sehr ausgesetzt, kleinsplittrig. Achtung auch auf Steinschlag.
Die Steilrinne an der Bettlerkarspitze ist bei diesem griffigem Schnee kein Problem, ohne Schnee mit Geröll sicherlich sehr unangenehm, aber ebenfalls kein IIIer, II - die Querung in die Felsflanke ist kleinsplittrig aber nicht schwierig.
Erstes Ziel war der Gütenbergsattel, auf den in den Karten ein kleiner Pfad hinaufführen soll. Dazu gings zunächst Richtung Plumsjoch, dann gleich den Fahrweg links ab über das Bachbett hinauf zum Trafohaus der Alm. Dort traf ich auch schon auf die ersten neuen Markierungen und einen ganz neu wieder hergerichetet Wanderweg, noch ohne Hinweistafel (folgt wohl noch), der bequem in 1h zum Gütenbergsattel (1628m) leitete. Von dort mußte ich ca. 80Hm zur Gütenbergalm wieder absteigen und ging den Fahr weg hinaus Richtung Feilsattel.
Kurz vor erreichen des Sattels dann auf Pfadspuren den Wald steil aufwärts zum Latschenrücken. Hier trifft man auf einzelne Spuren. Immer gerade am Rücken aufwärts. Die Spuren sammeln sich dann in einer breiten ausgeschnittenen Latschengasse. Es geht über mehrere kleinere Erhebungen aufwärts, dann führte der Steig nach links in den Hang zu einer freien Steilwiesenfläche. Immer am Rand der Wiese und den Latschen entlang, erreichte ich schließlich wieder der Grat. (ca. 1800m).
Der Grat schwingt sich jetzt in 3 Stufen auf, ich blieb dabei immer direkt am Grat, nur manchmal nach O (links) etwas ausweichend. Die Begehung ist nicht schwer, der erste Kopf wird über steile Grasschrofen erreicht (I). Beim zweiten Kopf muß eine kurzes schmales Felsstück geklettert werden (II).
Den 3ten Kopf erklimmt man wieder über steile Grasschroffen. Danach wurde der Grat flach, dafür aber sehr schmal und ausgesetzt. Man bleibt aber immer an oder in der Nähe der Kante (I-II). Das Gestein ist zwar brüchig, aber für Karwendelverhältnisse doch recht fest.
So kam ich direkt an den mächtigen, ca 100m hohen Schlussaufschwung der Schneeköpfe und fragte mich, wo denn der Gamswechsel durch diese Steilflucht sein sollte. Aus der Nähe betrachtet sah die Forsetzung der Grates gar nicht mal so schwer aus, ich vermute mal ein oberer IIIer, aber allein und ohne Seil war für mich der gerade Weg verwehrt.
Stattdessen benutzte ich den im AV-Führer erwähnten jetzt sichtbaren Gamswechsel, der quer durch die stellenweise senkrechte Flanke direkt unter den Felsen mittels eines steilen abschüssigen Schroffenbandes zum Grat des SO-Abdachung der Schneeköpfe führt, dort wo eine von unten heraufkommende Rinne einmündet. Die Begehnung war nicht schwer, benötigt aber absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, I.
Der Austieg auf die Grashänge war wegen einiger Schneereste auch nicht ganz ohne, dann aber wurde das Gelände viel leichter. Über die steilen Graspleisen erreichte ich rasch die beide Schneeköpfe (2109m), die Vorgipfel des Falzthurnjochs und über den leichten Grat schließlich den Gipfel (2150m) selber (2,45h vom Sattel).
Am Gipfel wartete ein orginelles Gipfelbüchlein in einem Joghurtglas, das nur wenige Besucher zu verzeichnen hat - dafür einen ziemlich häufig, Eddy aus Berlin, der diesen Gipfel anscheinend mehrmals im Jahr bezwingt.
Der Weiterweg über den Grat ist zunächst mal eine einfache Genusswanderung mit kleinen hübschen Kraxeleinlagen und viel-viel Aussicht. Dabei überschreitet man einen etwa in der Mitte liegenden weiteren Gipfel - in alten Karten als das "Falzthurnjoch" bezeichnet - ist aber ca.20m niedriger als der Haupgipfel - und erst im letzten Drittel trifft man auf einige kleine Türme, deren direkte Überschreitung ich mir versagen mußte da doch einige knifflige Stellen dabei waren III.Ich querte die Türme auf der SO-Seite knapp unterhalb auf schmalen Schrofen- und Schuttbändern. Dann stieg ich wieder zum Grat und kam an den steilen Gipfelaufbau der Bettlerkarspitze.
Es galt nun die steile Rinne rechts zu erklimmen, die natürlich zu dieser Jahreszeit noch mit Schnee gefüllt war. Daher hatte ich mir in weiser Vorraussicht meine Steigeisen eingepackt, die nun zum Einsatz kamen - es geht vielleicht auch ohne, aber das Gelände ist sehr steil und der Auslauf befindet sich gut ca 200hm weiter unten im Kar inklusive einer kleinen Steilstufe.
Zunächst mußte ich ein erstes Schneefeld zu eine schmalen Schuttzunge steigend queren. Der Schnee war wie befürchtet bis zum Grund sulzig, wurde aber weiter oben besser und fester, sodaß die Eisen gut griffen.Die schmale Schuttzunge stieg ich dann gerade aufwärts, bis direkt unter die Felsen des Gipfels und querte dann hoch in die steile Rinne. Hier war der Schnee auch deutlich fester und die Eisen sehr nützlich. Ich machte so schnell wie möglich, denn der Blick nach oben zeigt mir eine kleine vorwitzige Wechte, die genüsslich über dem Beginnn der Rinne hing, und anscheinend nur darauf wartete den Abgang zu machen.
Ich stieg etwa 30m die Rinne hoch, um kurz vor Ihrer Engstelle, nach drei Felsnasen, nach rechts auf die steilen Felsschroffen zu queren, über die ich dann schräg aufwärts den Grat erreichte.
Die Rinne könnte man vielleicht auch bis zum Ende hochsteigen, aber dort wartet eine ca. 5m hohe senkrechte Stelle und die besagte kleine Wechte.
Am Grat angelangt wartete nur noch der kleiner Überhang seiner Erklimmung. Er hatte eine kleine Überraschung für mich. Der Zahn der Zeit nagt wohl auch an der Bettlerkarspitze, denn die kleine überhängende Felsstufe ist nun durch eine Felsabbruch deutlich leichter geworden, der sperrende Fels links ist weg, stattdessen gibts jetzt ein stuhlgroßes Plateau, auf dass man bequem steigen kann. Die ganze Stelle sieht allerdings eh so bröslig aus, da kann es wirklich nur noch eine Frage der Zeit sein, dass alles wegbricht, - wehe dem der dann da vor Ort ist.
Am Gipfel (2h vom Falzthurnjoch aus) machte ich dann erstmal eine ausgiebige Pause und genoss diesen wunderschönen Tag, die Ruhe und die phänomenale Aussicht. Dazu war es bruzelwarm.
Der Abstieg erfolgte dann mit vielen Guck-Pausen über den Normalweg, der bis auf wenige kleine fiese Schneereste keine Probleme machte (2h). Vom Plumsjoch dann über den steilen Fahrweg zurück zur Gernalm (1h).
Fazit:
Alles in allem - Klassetour, bei Kaiserwetter - absolut wiederholungwert.
Der im neuen AV-Führer angeführte III-Grad für den NO-Grat ist absolut übertrieben, I-II, wie in den alten Führern angegeben. Die Querung unter der Wand ist I, allerdings sehr sehr ausgesetzt, kleinsplittrig. Achtung auch auf Steinschlag.
Die Steilrinne an der Bettlerkarspitze ist bei diesem griffigem Schnee kein Problem, ohne Schnee mit Geröll sicherlich sehr unangenehm, aber ebenfalls kein IIIer, II - die Querung in die Felsflanke ist kleinsplittrig aber nicht schwierig.
Tourengänger:
kardirk

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