Piz Martegnas 2681 m - Piz Bovs 2631 m - über unbekannte Routen


Publiziert von Ivo66 , 1. Mai 2011 um 15:50.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum: 1 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Radons - Farreras - Südrippe - Südostgrat - Piz Martegnas P. 2681 m - Piz Bovs - Lais da Tgeps - Radons
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fahrsträsschen von Cunter via Riom - Parsonz nach Radons (CHF 3.-- am Automaten in Parsonz zu bezahlen).
Kartennummer:1:25'000 Savognin und Andeer

Für einmal bewegten wir uns ausserhalb der Skisaion innerhalb des Skigebiets von Savognin und bekamen entgegen allen Vorurteilen so gut wie nichts davon mit. Dazu erforderlich war allerdings eine etwas besondere Routenwahl, für die nur die Landkarte und die persönliche Beobachtung zur Verfügung stand. In keinem Führer ist der von mir so bezeichnete Aufstieg über die "Südrippe" nachzulesen. Umso spannender gestaltete sich das etwas abendteuerliche Unternehmen.

Schon während der Pistenskisaison ist mir die markante Rippe in der Südostflanke des Piz Martegnas aufgefallen, vor allem, dass sie schon früh vollständig schneefrei sein sollte. Nach genauerem Studium der Landkarte schien mir ein Aufstieg zwar recht steil, aber machbar zu sein. Dieser spannende Aufstieg scheint so gut wie nie begangen worden zu sein, finden sich doch keinerlei Spuren menschlicher Begehung. Das mag auch daran liegen, dass eine Besteigung eines durch eine 6er-Sesselbahn erschlossenen Berges in einem Skigebiet wenig attraktiv erscheint, zumal das Oberhalbstein für den Geniesser viel anderes zu bieten hat. Ausserdem führen von zwei Seiten markierte Bergwanderwege hinauf, welche allerdings zur Zeit aufgrund der noch vielen Schneefelder mühsam zu begehen wären. Der von uns gewählte Südostaufstieg war schneefrei bis auf Schneeresten am Gipfel.

Der höchste Punkt des Piz Martegnas selbst (P. 2681 m) wird von den Skipisten nicht berührt und erfordert sogar ganz kurze, einfache Kletterei. Der Aufstieg über die "Südrippe" ist steil, weglos und verlangt Trittsicherheit und auch etwas Geschick in kurzen Felspassagen. Schwindelfreiheit ist ebenfalls kein Nachteil.

Positiv überrascht waren wir von der völlig intakten Natur mitten im Skigebiet. Die Pisten sind kaum auszumachen in den Alpweiden. Wo sonst die Skifahrer die Hänge heruntercarven, blühen ganze Krokusfelder, tausende von Anemonen, Enzianen usw. Und die Murmeltiere fühlen sich gleich wohl wie sonst irgendwo.

Routenbeschreibung:

Radons - Piz Martegnas (T4) 

Von Radons aus (unmittelbar vor dem Fahrverbotstafel) querten wir bei der Talstation den Skilift und folgten ganz kurz einem Wanderweg, den wir aber bald verliessen und weglos in sanftem Alpgelände in nordwestlicher Richtung aufstiegen. Der Piz Martegnas ist stets vor Augen und deutlich ist die "Südrippe", ein steiler Gratrücken in der Mitte der Bergflanke auszumachen. Kurz vor dem Beginn der Rippe überquerten wir eine Skipiste, die hier deutlich ausgeprägt ist und einem Fahrsträsschen ähnelt.

Unmittelbar nach der Skipiste wird der Aufstieg steil  und wir benützten eine zwischen zwei wenig ausgeprägten Gratrücken verlaufende Rinne, wobei der Aufstieg auf der rechten Seite am angenehmsten, da gut gestuft erschien. Auf ca. 2540 m. ü. M. stösst man auf einige Felsen durch die rechterhand ein wenig ausgesetzter Durchschlupf möglich ist. Gleich nach der kurzen felsigen Passage stiegen wir nach links in Schrofengelände auf und erreichten wieder weniger steiles Grasgelände.

Etwas weiter oben begeht man für kurze Zeit den Südostgrat und erreicht danach problemlos die Bergstation des Sessellifts. Der höchste Punkt befindet sich dann etwas westlich der Bergstation und könnte bei schneefreien Verhältnissen auf beliebigen Aufstiegen erreicht werden. Wir wichen dazu auf die Südflanke auf.

Abstieg vom Piz Martegnas und weiter zum Piz Bovs (T4)

Von P. 2681 m stiegen wir nach Westen haltend durch die steile Südflanke ab (Fels, Geröll und Schrofen) und querten bald in westlicher Richtung zum ausgeprägten Grat hinüber. Hierhin führt auf der anderen Seite des Berges auch die Skipiste vom Piz Martegnas.

Nun folgten wir dem gut begehbaren Grat - hin und wieder unter Gebrauch der Hände - nur wenig ausgesetzt zum Gipfel.

Abstieg vom Piz Bovs nach Radons (T3)

Nach kurzer, einfacher Kletterei in sehr gut gestuftem Fels erreichten wir etwas südlich des Gipfels wieder Grasgelände. Nun galt es, einen möglichst angenehmen Abstieg nach Radons zu finden. In der Routenwahl richteten wir uns nach Schneefeldern und gut begehbaren Grashalden. Das Gelände ist wenig steil.  

Tourengänger: Ivo66, Lena


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