Sandsteinlehrpfad Krauchthal und Höhenwanderung nach Worb


Publiziert von ABoehlen , 1. Mai 2011 um 11:14.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Bern Mittelland
Tour Datum:18 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 520 m
Abstieg: 520 m
Strecke:Krauchthal - Sandsteinlehrpfad - Feisterbach - Schwändi - Tannebode - Utzigen - Vechigen - Worb, ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Postauto von Bolligen oder Hindelbank nach Krauchthal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit S7 oder Tramlinie 6 nach cff logo Worb Dorf
Kartennummer:LK1147 Burgdorf, 1167 Worb

Ziel meines einhundertsten Tourenberichtes ist ein von der Höhe her recht bescheidener Gipfel, den ich bereits seit meiner Kindheit vom Vorbeifahren kenne, bis jetzt aber nie bestiegen habe: Die Chrüzflue, 687 m. Dies soll sich jetzt ändern!

Die Chrüzflue erhebt sich als markanter Sandsteinkopf direkt über der Ortsmitte von Krauchthal und ist unschwer am kleinen Pavillon ganz zuoberst zu erkennen. Die Landeskarte verzeichnet eine Vielzahl von Pfaden in diesem Gebiet und wie wir gleich auf Anhieb erkennen, sind diese auch recht vielseitig markiert. Da findet sich zum einen der klassische gelbe Wegweiser der Wanderwege, zum andern ein weiss-rot-weisses Warndreieck, welches in früheren Publikationen als Teil der Bergwanderwege geführt wurde - zu Recht, wie wir bald feststellen werden. Ausserdem gibt es noch die braunen Wegweiser des "Sandstein Lehrpfades", denen wir für's erste mal folgen.

Dieser Lehrpfad führt teils sehr steil bergauf und bergab durch die waldigen Abhänge der Chrüzflue und der weiter östlich liegenden Brächerflue, und diverse Abzweigungen führen den Wanderer in die einstigen Sandstein-Abbaugebiete . Auf Informationstafeln erfahren wir dort unter anderem, dass Krauchthaler Sandstein bei der Grundsteinlegung des Berner Münsters 1421 verwendet wurde, oder dass der Sandstein früher vor allem im Bernbiet und Solothurn Abnehmer fand, später ab dem Bahnhof Hindelbank aber auch in die Ostschweiz geliefert wurde.

Durch einen steilen Hohlweg gelangen wir auf den Bergrücken und zu den höchsten Punkten (Pt. 706 und 707), die aber im Wald liegen und keine Aussicht bieten. Auf einem zunehmend schmaleren Pfad, der schliesslich mit Geländer gesichert direkt an der Abbruchkante eines ehemaligen Steinbruches entlang führt, erreichen wir den vom Dorf aus so gut sichtbaren Pavillon zuvorderst auf dem Felskopf der Chrüzflue.

Die Aussicht, namentlich nach Süden ins Lindental und nach Hueb und direkt hinunter ins Dorf ist sehr eindrücklich und der reizvolle Platz lädt zu längerem Verweilen ein. Da wir aber noch eine lange Tour vor uns haben, machen wir uns bald wieder an den Abstieg. Dieser ist teils in den Fels gehauen und selbst bei den momentan trockenen Verhältnissen recht rutschig und verlangt sehr konzentriertes Gehen. Bei Nässe würde ich von der Begehung dieser Route eher abraten.

Nach Südosten hin verläuft von Krauchthal aus eine Strasse, die bald in einen Kiesweg übergeht und uns ins einsame, waldige Tal von Feisterbach führt. Bei einer Holzhütte endet der befahrbare Weg und der laut Karte von hier südwärts über den Grat weiterführende Pfad ist anfänglich noch ganz passabel, bald aber kaum noch zu erkennen und wird wohl nicht mehr oft benutzt. Dafür tummeln sich die Zecken im Unterholz und hinterlassen ihre Spuren (die ich aber erst später feststellen werde...) Im Schwändihölzli stossen wir wieder auf eine breitere Waldstrasse, auf der wir in Kürze die Höfe von Schwändi erreichen, wo es im "Spycher-Stübli" Mittagessen gibt. Verschiedene Spezialitäten werden hier zum Kauf angeboten - wir entscheiden uns für eine Wurst. Dazu hätten wir gerne einen Kaffee genommen, aber das wenige Wasser in der Thermosflasche ist leider kalt. Ein kühles Bier aus dem Kühlschrank schmeckt jedoch auch gut. Für die Besucher liegt ein Gästebuch bereit, welches bereits gut gefüllt ist und wo wir uns ebenfalls eintragen.

Auf dem vom Thorberg herkommenden Jakobsweg steigen wir nach dem Essen weiter in den Muelerenwald hinauf, wo wir beim Pt. 853 den höchsten Punkt des Tages passieren. Zuvor gibt es noch einen Zwischenhalt beim "Waldhüsli", wo dem Wanderer Kaffee oder Tee angeboten werden. Um das Wasser dafür aufzukochen, kann man auf die bereitstehenden Gaskocher zurückgreifen - eine schöne Sache, die aber nur funktioniert, wenn man Streichhölzer oder ein Feuerzeug dabei hat. Bei uns ist das leider nicht der Fall und das einzige Feuerzeug, das sich in der Hütte finden lässt, ist leer - das heisst, es gibt wieder keinen Kaffee... Dafür tragen wir uns auch dort ins Gästebuch ein.

Weiter auf dem Jakobsweg erreichen wir über den aussichtsreichen "Wull" das Dorf Utzigen, steigen dort in den Graben des Stämpachs ab und über Vechigen sind wir nach ca. 6 Stunden wieder zuhause. In Vechigen hat bereits die Spargelsaison begonnen und beim Verkaufsstand vor dem Hof der Familie Hodel (http://www.hodelvechigen.ch/) decken wir uns gleich mit frischen Spargeln für ein leckeres Nachtessen ein.

Tourengänger: ABoehlen, Stini


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Kommentare (3)


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Henrik hat gesagt: Gratulation zum 100.
Gesendet am 1. Mai 2011 um 11:22
Danke für deine ÖV-Beiträge und Erhellungen von Zugsnummern und dergleichen.

LG

silberquäki

Alpenorni hat gesagt: Jubiläumstour
Gesendet am 5. Mai 2011 um 20:22
Auch aus Norddeutschlands Wäldern herzliche Gratulation zum 100. Bericht ! Unsere Wandergebiete sind sich tatsächlich nicht ganz unähnlich - nur, dass in der Schweiz am Horizont die großen Berge locken...
Allzeit schöne unfallfreie Touren
wünscht
Martin



alpinbachi hat gesagt:
Gesendet am 6. Mai 2011 um 22:12
Toller Berg, hat mich schon als Kind fasziniert, mein Onkel/ Tante wohnt genau unter der Kreuzflue. Super ausführlicher Bericht! Beste Grüsse Bachi


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