Bantiger & Sandsteintour


Publiziert von ᴅinu , 21. Dezember 2016 um 20:05.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:18 Dezember 2016
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Park & Hike, An den meisten Orten gibt es (Stand heute) einen Gratisparkplatz.

Ein Wochenende mit den Kinder steht bevor. Am Abend zuvor besprechen wir demokratisch, was wir am Sonntag unternehmen wollen. Die Kinder und somit die Mehrheit ist eingehend von der Diskussion für die Kletterhalle. Bei dem aktuellen kalt-nebligen Wetter sind sie für Outdoor-Aktivitäten nur schwer zu motivieren. Mein Vorschlag: Eine Idee aus dem Wanderbuch "Schweizer Wunder - Ausflüge zu kuriosen und staunenswerten Dingen - ISBN 978-3-905800-49-4", welches mir meine liebe Partnerin geschenkt hat - Ein Sandsteintüürli bei Krauchthal. In der Diskussion mit den Kindern, kann ich sie plötzlich für mein Vorhaben gewinnen, als ich die Möglichkeit erläutere, mit Fackeln im Dunkeln auf den Bantiger zu wandern und dort den Sonnenaufgaben zu bestaunen.

Gesagt getan, um Fünf Uhr morgens stehen alle freiwillig auf. So schnell waren die Kinder selten angezogen :-D Im Dunkeln fahren wir auf der Autobahn Richtung Bern, dann Ostermundigen und hinauf zum Parkplatz in der Nähe vom Bantiger. Mit einer Fackel laufen wir auf der asphaltierten Strasse hinauf zum Gipfel. Nach ungefähr 20 Minuten erreichen wir die Plattform auf dem Turm, welche eine phänomenale Rundumsicht bietet. Die Sonne kündigt sich bereits an, bis zum Sonnenaufgang vergehen aber noch satte 20 Minuten. Da es windstill ist und die Morgendämmerung verschiedenste Farben hervorzaubert müssen wir nicht frieren. Nachdem wir den Sonnenaufgang genossen hatten, wanderten wir auf einem beinahe parallel verlaufenden Waldweg hinunter zum Parkplatz, wo wir mit dem Auto nach Stockere fuhren.

Parkplätze in der Stockere sind rar. Wir fanden Platz für 1-2 Autos, direkt beim Fahrverbot. Wandernd schlendern wir am hohen Gitterzaun vorbei. Dieser Steinbruch in der Stockere ist nicht frei zugänglich, das Gelände ist überwuchert mit Pflanzen, sodass man nur bedingt Einblick in den Steinbruch hat. Aufgrund vieler hilfreicher hikr Beiträge habe ich die Treppe auf der westlichen Seite vom Steinbruch gefunden, welcher wir gefolgt sind. Oben angekommen, kann man zur linken Seite einem Pfad folgen, welcher in einen Waldweg über geht. Es führt ein weiterer Waldweg links weg, direkt bevor man zur Waldlichtung gelangt. Diesem sind wir wiederum bis zur Hälfte gefolgt und haben dann einen Vorstoss zum Abbruch des Steinbruches gewagt. Dort sind wir prompt fündig geworden und konnten von einem "Turm" aus die Aussicht in den gesamten Bruch geniessen. Zurück auf dem Waldweg, sind wir diesem bis ans Ende gefolgt und dann zur Linken Seite über einen Pfad in den Wald gefolgt, welcher wiederum bei einem Turm endete. Der Rückweg zum Auto war dann auch wieder der Hinweg, lediglich ohne Abstecher.

Der Weg nach Geristein ist kurz. Wir nutzen den öffentlichen Parkplatz, auf welchem rund 10 Autos platz haben. Wir starteten die Runde, indem wir auf derselben Strasse weiter liefen. Vom Pferdehof erblickt man den Burghügel der Ruine Geristein, welche kurze Zeit später über eine Treppe bestiegen ist. Auf dem Burghügel Thront ein kunstvoll Nachgebildeter Turm, welcher zum Kraxeln einlädt. Aufgrund des weiteren Weges, vom Burghügel über den Sandfluegrat zum Elefanten, habe ich ein Seil mitgebracht. Dieses brauchen wir jedoch erst zum Schluss, da die meisten ausgesetzten Stellen auf der Nordseite, leicht unterhalb des Sandsteingrates passierbar sind. Der letzte, kurze Abschnitt vor dem Elefant schien mir dann aber zu gefährlich mit den Kindern und so spannte ich ein Seil zwischen zwei Bäumen, sodass sich die Kinder wie auf einem Klettersteig sichern konnten. Der Elefant faszinierte uns alle. Aufgrund eines Vergleiches von alten Photos und dem vor Ort gesehenen Elefanten, vermute ich, dass dieser wunderschöne Bogen nur noch wenige Jahrzehnte erhalten bleibt. Der Sandstein erodiert leider zusehends. Der Abstieg vom Elefanten zur Strasse ist Steil aber gut machbar, wir folgten einem gut sichtbaren Pfad. Nach wenigen Schritten auf der Strasse sichten wir zur Linken Seite einen weiteren Untertag-Steinbruch. Auf derselben Strasse erreichen wir wieder den Parkplatz, von wo wir zu einem weiteren, mystischen Ort fahren.

In der Nähe der Weiermatt finden wir entlang der Hauptstrasse einen weiteren Parkplatz. Von diesem laufen wir rund fünfzig Meter der Strasse entlang und folgen der steilen Strasse, die auf den Hügel hinauf führt. Nach weiteren hundert Metern gelangt man durch ein Grundstück auf eine Waldlichtung. Nach dieser Waldlichtung befindet sich eine Ruhebank, bei welcher der abenteuerliche Weg zum Fluehüsli beginnt. Das Fluehüsli liegt nun entlang von diesem Weg. Bis zum Fluehüsli hatten meine Kinder einen riesen Spass. Man befindet sich quasi auf einem "Kindertauglichen Klettersteig" bzw. auf einem Teils ausgesetzten mit Seilen abgesicherten Wanderweg. Vom Punkt aus, wo man das Fluehüsli erblickt, führt ein breiter Weg, Rechts in den Wald hinauf. Folgt man diesem, gelangt man unweigerlich zum speziellen Sandsteinturm Fluhbabi (ca. P.715). Der Rückweg war dann wieder derselbe wie der Hinweg.

Jeder dieser Zwischenstopps dauert rund eine Stunde. Bei jeder Etappe erklärte ich den Kindern, was noch zu entdecken wäre. Die Kinder durften dann entscheiden, ob wir nach Hause fahren oder noch eine Sehenswürdigkeit mehr drin liegt. Erstaunlicherweise konnte ich sie auch für die letzte Exkursion motivieren.

Wir fuhren zum Gemeindehaus in Krauchthal. Vom Parkplatz aus folgten wir der Strasse zur Kirche und von da hinauf zum Pavillion auf der Chrüzflue. Der zum Teil steile Weg wird einmal mit einer Leitertreppe abgekürzt. Inzwischen hat sich der Nebel das Dorf Krauchthal zurück erobert und wir wandern entlang des Grates weiter, bis zur Treppe, welche zum Steinbruch Chrüzflue hinunter führt. Der Steinbruch ist gigantisch Hoch und wir sind alle tief beeindruckt. Zurück beim Parkplatz fahren wir noch kurz beim Steinbruch Thorberg vorbei, welcher in der Nähe von der Strafanstalt Thorberg zu finden ist und treten anschliessend die Heimfahrt an.

Den Kindern und mir hat es riesig gefallen. Einmal eine andere Wanderung, quasi Park & Hike. Bei den herrschenden Temperaturen eine gute Möglichkeit, sich zwischendurch mit warmem Tee und der Heizung im Auto aufzuwärmen :-D


Tourengänger: ᴅinu, Al3star


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Kommentare (4)


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mb4 hat gesagt: Danke
Gesendet am 22. Dezember 2016 um 02:33
Vielen Dank für die schöne Beschreibung und die interessanten Bilder!

Vor allem beeindruckt mich, wie begeisterungsfähig die Kinder sind. Aber vermutlich fällt auch hier der Apfel nicht weit vom Stamm...
Wer Fantasie und Augen hat, braucht nicht zum Arches National Park zu reisen.

Auf den Bantiger wollte ich schon lange. Und seit diesem Bericht weiss ich, dass es bald sein wird und versuchen eine Biketour draus zu basteln...

ᴅinu hat gesagt: Danke Dir mb4
Gesendet am 22. Dezember 2016 um 12:14
...dieselbe Überlegung machte ich mir auch. Die ca. 20 Kilometer wären Ideal mit dem Bike über Feld- & Waldwege zu bewältigen. Ich wünsche Dir insofern eine Tolle Tour am und um den Bantiger:-)

ABoehlen hat gesagt: Perfekte Werbung für das Bantigergebiet
Gesendet am 22. Dezember 2016 um 16:17
Vielen Dank für diese erstklassige Dokumentation meiner Heimat! Am 23. Mai 1993 habe ich den «Elefanten» sogar bestiegen, was heute wohl nicht mehr möglich wäre. Die Stufen auf dem Rücken scheinen nur noch sehr schwach ausgeprägt zu sein und die Besteigung wäre so wohl zu gefährlich. Da ich selber viel zu selten dort vorbeikomme, staune ich, wie stark der Wald gelichtet ist. Früher war es unmöglich, den «Elefanten» von aussen zu sehen, alles war komplett überwuchert.

LG und schöne Festtage
Adrian

ᴅinu hat gesagt: Bitte & Danke Adrian
Gesendet am 22. Dezember 2016 um 18:42
Es erfreut mich solch positives Feedback zu erhalten :-) Ich wünsche Dir ebenfalls schöne Festtage.
Grüessli Dinu


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