Uranus - in den Tiefen des Universums

.... vor den Toren Basels sind interessante Kantonsgrenzverläufe anzutreffen.  Die Nordwestschweiz hat immens viel zu bieten – Sputniks’ Heimat zum Beispiel mit Ausgangspunkt Liestal wie auch von Baldy und Connys oder bulbiferums’ Aesch oder Markoms’ Basel wie auch kopfsalatens dito. 

 .... in Bärschwil wohnen Ruth Silberstein und Eugen R. Die Fahrt mit Bahn/Bus dauert zwar ihre Zeit, doch dort wo ich früher Hunderte von Kilometern mit dem Range Rover gefahren bin, sitze ich jetzt noch ein paar Zentimeter höher über der Strasse ... im Poschti, das tagsüber jede Stunde ab Bahnhof Laufen einen Kurs anbietet. Bärschwil liegt auf Solothurner Boden. Wer hier wohnt und lebt, richtet sich vollends auf Basel und Umgebung aus. In den letzten Monaten habe ich diesen Flecken wieder entdeckt – kleine Spaziergänge mit beiden sind keine Expeditionen, aber Perlen sind mit Gewissheit anzutreffen.
 
 .... Beim Vorder Wiler starten wir: Am Ostfuss des Landsbergs, dessen höchste Erhebung auch eine Roti Flue ziert, spazieren wir zuerst ein paar Meter auf dem Weg, der zum Wasserberg führt. Die Flurnamen verraten ja immer sehr viel über die Wahrnehmung ihrer früheren Bewohner – das Tälchen, das den Landsberg unterhalb entwässert heisst „Regennass“. Am Südfuss des Landsbergs sind breite Rodungsstrassen einzusehen sowie ein Wall gegen Stein- und Holzwurf. Dort beginnt die Natur wieder Fuss zu fassen – sogar kleine Teppiche der Stinkenden Nieswurz fallen mir auf. Nicht sicher bin ich mir über diesen Bewohner (siehe Foto), zuerst vermute ich das Leberblümchen, zweifle aber nach einer Bildrecherche? Unterhalb des Hörnlen schweift der Blick nach Nordosten: Laufen und seine Skyline sind zu sehen, und weit dahinter der Gempen (Schartenflue).
 
 .... beim Wegkreuz am Wilerberg öffnet sich die Landschaft: Liesberg, das zum Kanton Baselland gehört, weiter entfernt wieder Solothurner Kantonsgebiet mit dem Remel, dessen Turm ich aber ohne Glas nicht ausmachen kann. Dazwischen liegt noch Kleinlützel und auch dort in der Nähe eine weitere Referenz“beiz“: die Neumühle, die zu Roggenburg gehört, was wieder zum Baselbiet zuzuordnen ist. Mit diesem Bericht möchte ich Lust machen auf Exkursionen in dieser Ecke der Nordwestschweiz – hier wurden nach 1994 Kantonsgrenzen neu gezogen!
 
 .... auf dem Rückweg schlagen wir den Merkelweg ein, der zum Ausgangspunkt zurückführt.  Vom Wilerberg her nach Osten hin erhebt sich ein weiterer markanter „Zapfen“: der Stürmenchopf mit seinen 770 m Höhe.  An seinem Westfuss liegt das Tal, an dessen Grund die andere Zufahrtsstrasse nach Bärschwil führt. Hier lagen sogar Schienen einer früheren  Lorenbahn hinauf zum Dorf. Dessen Trassee ist heute WW. Nicht unerwähnt bleiben sollen die beiden anderen Ziele, die zu Besuchen aufrufen: die Geologische Wanderung Bärschwil SO und der Planetenweg, der in Laufen beginnt. An seinem Ende liegt die Gemeinde Liesberg und der Uranus ist beinahe zu übersehen – am Wilerberg. Vom Vorder Wiler schweift der Blick noch hinüber zum Burghollen und dahinter das Fringeli bzw. dem Stierenberg (Grindel).
 
 .... zum Znacht bei Ruth und Eugen kommen Linsen auf den Teller und mit dem zweitletzten Poschti fahre ich via Laufen nach Basel zurück – das Universum in der Tasche!