Kalahari beim Oberbergli


Publiziert von Henrik , 1. August 2009 um 23:42.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 1 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO   CH-BL 
Aufstieg: 510 m
Abstieg: 510 m
Strecke:Wahlen - Grindel - Stierenberg - Welschgätterli u. zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW
Unterkunftmöglichkeiten:individuell
Kartennummer:1087 aus dem Jahre 1987

In Basel findet der 1. August einen Tag im voraus statt – das impliziert, dass Claudia, die ich am Samstag um 9 Uhr anrief noch einen Kater in sich hatte, denn am Rheinbord wurde relaxt gefeiert. Statt ihr den morgendlichen Kaffee sofort zu gönnen, platzte ich mit der Frage in diesen jungfräulichen Morgen, ob sie Lust hätte mit mir in der Region ein wenig zu wandern. Ja, nach dem Kaffee! Und gegen elf kannst du rechnen, dass ich dich (zur Zeit ohne Untersatz) abholen werde. Ich erinnerte Claudia per SMS an die Sonnenbrille, an den Fotoapparat und an die Gotthard-Karte, letzteres vergass die liebe Maus. Pünktlich klingelte es an der Türe und Claudia entschuldigte das verstaubte Auto, da ich ja sehr auf solche Dinge achte...
 
Wir begaben uns nach Wahlen (Kt. BL), setzten das Auto der Sonne aus und zottelten los, vorerst wie das eben heute so üblich ist, mit einem langen Spazi auf Asphalt. Es stieg noch gar nicht an, an der römischen Villa vorbei (die wir nicht aufsuchten), dann bei der Ruine Neuenstein, die wir auch nicht besuchten und danach verschwand der Weg sozusagen im Schatten hinab zur Strasse zwischen Wahlen und Grindel, um von dort dann als mehrheitlich im Geröll eines sehr verbreiterten Bachbetts bis zum Pt. 631 aufzusteigen. Auf gleichbleibender Höhe bis zum Rüdliberg (nicht zu verwechseln mit der Nationalwiese), wo uns aus irgendwelchen Gärten Cervelatdüfte entgegenschlugen hinab nach Grindel, wo gerade die Vorbereitungen fürs Feiern im Gange waren – die Dorfdurchfahrt wurde durch Scouts geregelt. Wir hielten uns an die Route, die das Poschti hier pflegt zu fahren und am Dorfausgang Richtung Bärschwil nach der ersten Kurve (nicht die Muttenzer!), stiegen wir in einer Direttisima hinauf auf die Krete des Stierenberg zwischen Grindel und Montsevelier – auf Pt. 916. Der Flurnamen „Stierenberg“ ist sehr verbreitet in der NW-CH. Auf dem Grat folgten wir bis zum Welschgätterli (Pt. 810), und erreichten voller Glutscht auf einen Salzis oder was ähnliches das Oberbergli – das ausgerechnet am 1. August „Tag der geschlossenen Türe“ hatte! Ich hätte anrufen sollen, erklärte ich etwas gewunden Claudia gegenüber, die das überhaupt nicht tragisch fand...lass uns weiter wandern. Plötzlich begann sie von Fischragout erzählen und vom übrig gebliebenen Salat von der Feier gestern und natürlich von einem guten Tropfen – herrlich. Dazu blickte sie äusserst treuherzig mir in die Augen und meine Antwort kam subito, aber sicher komme ich zu dir. Wir gelangten auf erneut harter Teerunterlage zum Wegkreuz zwischen Erschwil und Grindel am Pt. 675; setzten uns dort am Strassenrand auf eine schmales Bänkchen und blickten in die weite Runde Richtung Hohe Winde.
 
Claudia bat um Anlehneerlaubnis (wie schreibt man so was), die Wärme schlauchte uns beide ein wenig und so ergab sich ein kleines Nickerchen, während ich versuchte stillzuhalten – ein paar keuchende MT-Biker schwitzten sich an uns vorbei. Wir fanden den Abstieg zum Fuss des Chienbergs sofort, dort verläuft die europäische Gasleitung, die alle Kilometer gut gekennzeichnet ist mit ihren orangen Tafeln. Um den Chienberg (Chien heisst heute noch Föhre – Chienbäse in Liestal) herum und entlang diesem bis zum Hof Bachmatt. Durch eine Zone mit viel herumliegendem Schlagholz (!) kommen wir schlussendlich an den Waldrand nahe des Oberfeldes, kurz bevor wir den Wald verlassen, hoppelt ein riesiger Feldhase an uns vorbei und ein Fuchs mit Hängebauch stahl sich aus einer Baumschule. Wir kommen an Festzelten und Gartenfesten vorbei – die Cervelats trieften über den Glutrosten und die Sonne heizte das Auto auf dem Gemeindeparkplatz so auf, dass das Aufstützen mit den Händen geradezu  schmerzhaft ist. Um halb sieben ist der Fisch auf dem Tisch und der Imperial Rioja rundet einen schönen Tag ab, Danke Claudia.

Tourengänger: Henrik


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Sputnik Pro hat gesagt: 1. August
Gesendet am 2. August 2009 um 09:16
Salü Hendrik,

Ich wollte eigentlich am Samstag auch einen Ausflug auf die Melchsee-Frutt zum Murmelchopf und Co. machen... doch nach dem Basler Feuerwerk und einer "Gässlitour" hörte ich am 1. August den Wecker nicht und es gab seit langem wieder einmal ein bergfreies Wochenende...

Viele Grüsse aus dem Baselbiet,

Andi

bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2009 um 11:25
Hallo Henrik
Gibt es auf der Ruine Neuenstein nicht eine schöne Schlossjungfrau, die es zu erlösen gilt? Und ein Schatz soll auch noch irgendwo versteckt sein.

Viele Grüsse aus Ftan, Markus

Fenek hat gesagt: ein Genuss
Gesendet am 2. August 2009 um 12:22
lieber Henrik
solche Berichte erinnern mich immer wieder an die feinen und zarten Schönheiten die sich in nächster Nähe finden lassen.
Du bist ein Juwel in der Hikr-Gemeinde!

Henrik hat gesagt: Für das, dass an der Ruine
Gesendet am 2. August 2009 um 23:53
Neuenstein mal eine alte Römerstrasse vorbeigeführt haben soll, müsste man eigentlich noch mehr als nur eine Schlossjungfrau aus dem Mittelalter erlösen können!

Danke Christoph für den Juwelen-Vergleich. Das freut mich, dass es euch hikrs gefällt.

Herzlich

Henrik alias Silbervogel


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