Geißalphorn (1953m), Rubihorn (1957m)


Publiziert von Tef , 15. März 2011 um 19:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Oberstdorf immer Richtung Nebelhornbahn, dort zahlreiche Parkplätze; ab 4 Stunden kostet der Spaß 6 Euro
Kartennummer:Kompass Nr.3

Nach langer Zeit waren wir mal wieder in den Allgäuer Alpen unterwegs und erst einmal ziemlich enttäuscht, denn rund um Oberstdorf ist der Kommerz der König und die Natur sichtbar kaputt gestylt. Man merkt es bereits beim Parken, wenn man stolze 6 Euro löhnen muß, dann im (eigentlich gesperrten ) Faltenbachtobel, wo der Kraftwerksbetreiber mit viel Beton gerade das Tal kaputt saniert und später beim Überqueren der braun-weißen Kunstschneepiste im Bereich der Vorderen Seealpe.
Erst wenn man das alles hinter sich hat, beginnt die Natur und die Wanderung und der Lärm wird langsam leiser (und man findet das, was die Allgäuer Alpen positiv auszeichnet).
Der Einstieg zu dieser Rundtour ist deswegen nun im Winter gar nicht so einfach zu ertragen und zu finden, doch wenn man die Runde so gehen will, bleibt einem gar nichts andere übrig.
Der Anstieg bis zum Niedereck ist auch so gut wie komplett aper, oben am Grat liegt dann Schnee. Zum Geißalphorn gab es keine Spur und hier hinüber folgt auch das anspruchsvollste (aber auch lohnendste) Stück der Tour. Zum Rubihorn kommt man recht problemlos hinüber und überaschenderweise kamen auch recht viel über den Unteren Geißalpsee herauf. Da dieser Weg möglich war, konnten wir daraus eine sehr schöne Rundtour machen.
Vom hinteren Parkplatz folgten wir erstmal dem breiten Weg hinauf zum Cafe Kienberg und stiegen dann dahinter zum oberen Ende der Sprungschanze. Von dort beginnt ein Pfad, der uns schräg hinab in den Tobel brachte. Er ist bereits im unteren Teil ziemlich unnatürlich eingefasst, nach oben hin, wo man noch in einer Baustelle geht, läßt das viele vergossene Beton das schlimmste befürchten
- Fazit: es lohnt sich überhaupt nicht, hier lang zu gehen, aber im Winter hat man als Alternative nur den Skipiste..
Am oberen Ende der Baustelle führt der Pfad nach links hinaus aus dem Tobel und nun durch lichten Wald bergwärts, über einen schwirrt immer wieder mal die Nebelhornbahn hinweg. Bald kommt von links ein (als Rodelbahn genutzter) Forstweg hinzu. Wir folgen ihm einige Schritte nach rechts und verlassen ihn bald nach links, um über apere Wiesen auf den Kunstschneestreifen zu zusteuern. Diesen gilt es nun unfallfrei zu überqueren.
Wir gehen auf der anderen Seite entlang auf ein Waldstück zu, rechts dahinter sieht man bereits die Vordere Seealpe. Man muß jedoch nicht hinüber, sondern geht gleich nach dem Wäldchen links hinauf, einem Pfad folgend.
Der Pfad steigt kurz an und quert dann nach links hinüber zu einer Alm. Bereits vor der Alm geht es wieder rechts in den Wald hinein und hinauf zu einer kleinen flachen Lichtung, genannt Roßbichl (1466m). Dahinter sieht man bereits eine breite Rinne, die es nun in zahlreichen Serpentinen bergwärts geht. Dabei wird es nach oben immer steiler. Da es südlich ausgerichtet ist, liegt hier so gut wie kein Schnee mehr.
Oben kommen wir dann in Latschengelände und kurz darauf erreichen wir beim Niedereck (1862m) den Grat zwischen Rubihorn und Geißalphorn mit tollem Rundumblick. Wir gehen zuerst mal nach rechts Richtung Geißalphorn immer in Gratnähe, jedoch auf Wechten achtend. So geht es im leichten Auf und Ab bis vor dem Gipfelaufbau. Hier überwindet man mit Hilfe von Fixseilen eine kleine Felsstufe, dann geht es kurz recht luftig nach links in die Nordflanke, adrenalinmäßig die Schlüsselstelle. Hier hilft ein Seil, das wir aus dem Schnee ausbuddeln und die anschließende Leiter.  Danach sind es nur noch wenige Minuten bis zum Gipfelkreuz. Die Rundumsicht ist sehr schön, besser gar als später vom Rubihorn.
Zu diesem gehen wir nach unserer Pause immer am Grat hinüber. Ab dort, wo vom Geißalpsee der Pfad herauf kommt, führt der Weg nach links in die apere Flanke an zwei Felsbauten vorbei und hinauf zum Gipfel. Das Kreuz steht etwas tiefer, aber man kann leicht zum höchsten Punkt aufsteigen.
Da es aus Südwesten mittlerweile zugezogen hatte, machten wir uns auf den Rückweg. Dazu ging es zuerst das Stück zurück zum Grat und dort anfangs sehr steil die Ostflanke Richtung Geißalpsee. Ein Schneefeld half uns schneller voran zu kommen. Unten wo es flacher wurde nahm dann die Schneehöhe doch zu, aber es gab eine passable Spur, so daß wir nicht zu tief einsanken. Über eine von Latschen bewachsene Steilstufe (hier die Route gut wählen, da örtlich Schneebrettgefahr) geht es hinab zum zugefrorenen Geißalpsee und rechts daran vorbei. Hier hat das Schneestapfen ein Ende und westlich des Geißalpbaches geht es auf schönem Pfad hinunter zur Geißalpe (1149m).
Noch ein Stück weiter bergab auf der Almstraße, bis links der Wallraffweg beginnt. Der führt nun, zuerst steigend, später fallend, durch die bewaldete Westflanke des Rubihorn nach Süden zurück nach Oberstdorf. Beim Cafe Breitenberg muß man wieder Kunstschneepisten überqueren, dann geht es die Straße hinab an den Sprungschanzen vorbei zurück zum Parkplatz.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (2)


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Berglurch hat gesagt: Maroder Style
Gesendet am 15. März 2011 um 20:01
Servus Tef,

eine schöne Tour hast Du da gemacht mit schönen Bildern, gratuliere!
Und in der Tat: Ich habe mich auch schon sehr gestört am Lärm und Dreck im Faltenbachtobel, wobei natürlich im Bau eines Wasserraftwerks immer ein Dilemma steckt, das ist klar.
Nur eine Lanze, die muss ich angesichts oftmals leerer Züge von und nach Oberstdorf für meine Heimat brechen: Die 6 Euro Parkgebühr, die bringen keinen Berggänger um...

Weiterhin schöne Touren!

Gruss vom Exil-Allgäuer

Tef hat gesagt: RE:Maroder Style
Gesendet am 15. März 2011 um 20:13
servus Berglurch,
merci! Du hast schon recht, irgendwo muß die Energie ja herkommen...es tut halt trotzdem dem Auge weh. Und das mit der Parkgebühr: klar können wir es uns leisten, es fällt halt nur auf, daß es um einiges teurer ist als anderswo...kassieren ja, aber abkassieren nein
beste berggrüße
Tef


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